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16.11.2009 - Der traditionsreiche Limburger Hockey-Club (4x Deutscher Meister, Hallen-Europacupsieger mit den Herren) ist ohne 1. Vorsitzenden. Peter Krischke (Foto: Klöppel) hatte in der Jahreshauptversammlung verkündet, dass er nach zwölf Jahren an der Vereinsspitze nicht mehr für eine weitere Kandidatur zur Verfügung stehen werde. Krischke brachte in seiner Ansprache seine Verärgerung über wilde Gerüchte über den Verein in Limburg zum Ausdruck, die aufgekommen, jedoch völlig aus der Luft gegriffen seien. Der scheidende Vorsitzende betonte, dass seine Entscheidung überhaupt nichts mit der sportlichen Lage oder der Verzögerung des Baus des geplanten Hockey-Leistungszentrums zu tun habe.
Seine Entscheidung habe er getroffen, weil die zeitliche Belastung für ihn als Vorsitzender einfach immer größer geworden und immer schwerer mit seiner Tätigkeit als selbständiger Geschäftsmann zu vereinbaren gewesen sei. Zudem brauche er auch mal wieder mehr Zeit für seine Familie, sagte Krischke.
Unwahr seien auch Behauptungen, der LHC habe finanzielle Probleme. Er übergebe einen gesunden Verein, versicherte der abtretende Vorsitzende. Allerdings fehlten dem Club in der Kasse noch 30.000 Euro, die ihm der frühere Clubhauspächter schuldig sei. Denjenigen, die Sorge haben, das bundesweit einmalige Hockey-Leistungszentrums-Projekt könnte sich als Seifenblase entpuppen, der Verein auf einem heruntergekommenen alten Clubhaus sitzen bleiben, beruhigte Krischke. Er habe die letzten Monate noch zahlreiche Gespräche mit möglichen Investoren geführt. Interessenten gebe es genügend, die aber noch nicht genannt werden wollten. Es sei klar, dass ein solches Projekt in Zeiten von Finanzkrisen mit der Abwicklung etwas mehr Zeit brauche.
Obwohl auf Grund der sich anbahnenden Ereignisse der Saal voller Menschen war, fand sich niemand der anwesenden Mitglieder zu einer Kandidatur bereit. Der frühere Spieler Tommy Koch, dem im Vorfeld Interesse an dem Amt nachgesagt wurde, lehnte mit der Begründung ab, dass er glaube, dass er als Typ einfach zu stark polarisiere, "weil ich viele Dinge anders machen würde". Auch Krischkes Stellvertreter Heiner Walter ("Ich bleibe lieber 2. Vorsitzender") winkte ab. Das heißt, der LHC muss in spätestens zwei Monaten zu einer neuen Mitgliederversammlung einladen. Krischke berichtete, der alte Vorstand habe sich selbst auch um einen möglichen Nachfolger bemüht, doch der letzte Interessent sei zwei Tage vor der Sitzung abgesprungen.
Tag des Abschieds aus dem Vorstand war es auch für Johanna Baer. Die Hadamarerin hatte 20 Jahre lang mit großem persönlichen Engagement vorbildlich die Hockey-Jugendabteilung geleitet und dabei bis zu Deutschen Meistergewinnen alle möglichen Erfolge erlebt. Verabschiedet wurde mit 2. Kassierer Gerhard Hermann aus dem Gremium ein weiterer engagierter Ehrenamtler. Baers Nachfolge übernimmt Dirk Rompel, Neuer Tenniswart ist Alexander Reichwein, der die Position die letzten Monate bereits kommisarisch führte. In ihren Ämtern bestätigt wurden Schriftführerin Ulla Form, Sportkoordinator Siegfried Böckling sowie Claudia Spielkamp und Petra Schmitt als Beisitzerinnen.
Robin Klöppel
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