Hockey-Olympiasieger 2012: Deutschland
Hockey-Olympiasieger 2008: Deutschland
Hockey eine olympische Erfolgsgeschichte
2008 feierte Hockey in Peking sein 100-jähriges Beisein im olympischen Programm
Der Hockeysport fand erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts Eingang in die Olympische Familie. Nachdem von 1996 bis 1904 die drei ersten Spiele noch ohne Hockey-Konkurrenz ausgetragen wurden, gab es 1908 in London mit Gastgeber England den ersten Hockey-Olympiasieger im männlichen Bereich. Damals vertrat die Mannschaft des UHC Hamburg Deutschland und belegte Platz fünf. Der Deutsche Hockey-Bund wurde erst 15 Monate später gegründet. Allerdings dauerte es noch bis 1928, ehe Hockey endlich fester Bestandteil der bedeutendsten Sportveranstaltung der Welt wurde.
In Amsterdam gewann die DHB-Auswahl beim ersten richtigen olympischen Hockeyturnier gleich Bronze – durch einen 3:0-Sieg über Belgien im „kleinen Finale“. Und hier begann auch die lange Dominanz der Inder, die zuvor noch an keinen Spielen teilgenommen hatten. Sie gewannen auch 1932 in Los Angeles, 1936 in Berlin, sowie nach der durch den Zweiten Weltkrieg bedingten Pause 1948 in London, 1952 in Helsinki und 1956 in Melbourne. Es war Pakistan, das 1960 in Rom diese Siegesserie erstmals stoppen konnte, auch wenn Indien nur vier Jahre später in Tokio sowie 1980 bei den „Boykott“-Spielen von Moskau noch zwei weitere Goldmedaillen folgen lassen konnte und mit acht Olympiasiegen wohl noch lange den Status des Rekord-Olympiasiegers innehaben wird.
Die deutschen Teams konnten stets den Anschluss an die Hockey-Großmächte Indien und Pakistan (drei Olympiasiege bis 1984) halten. Die Silbermedaille von Berlin 1936 war ein großer Erfolg, doch damals bewies Indien mit einem 8:1-Endspielsieg noch eindrucksvoll, wie groß der Leistungsunterschied war. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm der DHB erstmals 1952 wieder mit einer Nationalmannschaft an den Spielen teil und gewann vier Jahre darauf in Melbourne Bronze. Damals war im Halbfinale erneut Schluss gegen Indien – allerdings nur noch durch ein denkbar knappes 0:1.
Es folgten zwei Olympische Spiele, bei denen es zuvor Ausscheidungsspiele zwischen den Fachverbänden der beiden deutschen Staaten BRD und DDR gab. Einmal setzte sich die DHB-Auswahl durch und wurde Siebter in Rom 1960. Dann gewann die DHSV-Auswahl, um in Tokio 1964 den fünften Platz zu holen. 1964 in Mexiko-City fanden die einzigen Spiele statt, an denen sowohl eine BRD- (Platz vier) als auch eine DDR-Nationalmannschaft (Platz elf) teilnehmen durften. Danach wurde in Ostdeutschland die Sportförderung für Hockey stark reduziert.
Die DHB-Auswahl konnte statt dessen vier Jahre später in München Geschichte schreiben. Mit dem legendären 1:0-Endspielsieg über Pakistan – errungen durch ein Eckentor des späteren DHB-Präsidenten Michael Krause – beendete Deutschland die fast viereinhalb Jahrzehnte dauernde Vorherrschaft der beiden Hockeynationen vom asiatischen Subkontinent. 1976 folgte in Montreal überraschend Neuseeland als erste ozeanische Nation, die Olympiasieger werden konnte. Nach weiteren Siegen Indiens und Pakistans war es Großbritannien, das 1988 mit dem Sieg in Seoul (3:1 im Finale gegen Deutschland) eine europäisch dominierte Ära einläutete.
Während der vom Westen boykottierten Spiele 1980 in Moskau gab es erstmals auch ein olympisches Damenturnier mit dem Sensationssieger Zimbabwe. Eine DHB-Auswahl nahm 1984 in Los Angeles – noch im Ein-Gruppen-Modus ohne Finale mit nur sechs Teams – erstmals teil und gewann gleich Silber hinter den Niederlanden. Die Spiele 1992 in Barcelona wären fast zum Doppel-Triumph der deutschen Teams geworden. Einen Tag nachdem die Damen erst in der Verlängerung Gastgeber Spanien mit 2:1 unterlagen, holten die Herren den zweiten Olympiasieg der DHB-Geschichte durch einen 2:1-Finalerfolg über Australien (Schütze beider deutschen Tore war der Gladbacher Michael Hilgers).
Atlanta und Sydney blieben ohne Edelmetall für die deutschen Teams. Doch in Athen wiederholte sich der Doppel-Triumph beinahe. Diesmal waren es die Damen, die nach dem knappen 2:3-Halbfinal-Aus der deutschen Herren gegen die Niederlande im Endspiel eine sensationelle Abwehrschlacht gegen die hohen Favoritinnen aus Holland überstanden und durch den von kaum einem Fachmann erwarteten 2:1-Erfolg (Tore durch Anke Kühn und Franziska Gude) erstmals ein olympisches Hockeyturnier als Sieger beenden konnten.
In Peking erlebte die internationale Hockeygemeinschaft das 100-jährige Beisein von Hockey im olympischen Programm. Und das deutsche Hockey feierte zum vierten Mal den Goldmedaillengewinn eines seiner Teams. Diesmal waren es wieder die Herren, die sich erst durch die Qualifikation in Japan kämpfen mussten und am Ende durch einen 1:0-Sieg über Spanien im Finale ganz oben auf dem Treppchen standen, während die deutschen Damen es zwar bis in die Medaillenrunde schafften, aber dort ganz unglücklich zweimal verloren und Vierte wurden.
Hockey-Olympiasiger 2004: Deutschland
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