Freitag, 21.03.2003
0,1-Liter-Blase
Sodele, samma da.
Malaysia wie es in unser aller Erinnerung verblieben war: In KL am Flughafen morgens um 8 Uhr 26 Grad, 40 Begrüßungs-sms von wahlweise Maxis, Timecell, Schießmichtotnet, 3 Stunden Busfahrt nach Ipoh mit nem Busfahrer, der ungefähr so geeignet war fürs Busfahren wie ein Pfarrer mit Weihrauchallergie. Der hatte nämlich eine 0,1 Liter fassende Blase und dementsprechend Freunde an jedem Autobahnparkplatz.
Nujo, und auch der Tibor war recht glücklich die ersten Geburtstagsstunden im Bus, am Spicy-Buffet und in der Falle zu verbringen. Dank der Ratschläge des Hotelpersonals sind wir nun alle auf zivilisatorischen Spuren unterwegs ("Please do not cook in the room" - "Please do not play Hockey in the lobby area" - "Bitte nur in das Klo urinieren" - "Atmen innerhalb der ausgewiesenen Lungenbereiche" - ... ich übertreibe spasslos.
"Was kostet die Welt?" - "Unter der Woche 80 Cent, am Wochenende 1 Euro" (Sascha war überwältigt von dieser anmaßenden Frage, und das in einem Zeitschriftenladen, wie unpassend. CNN sei Dank wissen wir genau, wie viele Missiles abgefeuert wurden, als wir in hohem (oder weitem?) Bogen am Irak vorbeiflogen.
Auf jeden Fall ist heute - wie schön ist doch Beethovens 3. Symphonie mit Zinman, und das mit Blick auf die Freilandsauna von jedem Fenster aus - noch ein Trainingsspiel gegen Malaysia, hoffentlich ist bis dahin der Pudding aus unseren Beinen und Köpfen in meinen Magen gewichen.
Im Ibrigen wird die meinige Welt auf den Tagesbericht aus Ipoh verlegt, seids ma ned bes. Man kann nur sagen: Hut ab, der Bundestrainer versteht sich auf seinen Job. Die Wahl des Lehrgangs-Turnier-Orts läßt nichts zu winschen ibrig, denn wo sonst kann man sich besser auf das Hockeyspiel konzentrieren als dort, wo sonst rein gar nichts geboten ist. Der Sinn fürs wesentliche: Mannschaft, Sport, Erfolg, Einüben, Spass an der Trinkflasche, das ist Ipoh.
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» 0,1-Liter-Blase
