Mittwoch, 26.03.2003

Dekadenz und Eiscafe


Mmmmh, Strand mit Palmen und Sand und Erdbeershake und Pool und Dekadenz und Eiscafe und Mittagschlaf und Philosophierblick. Der Wahn he!!

Das war gestern - obwohl ich bis heute nur weiß, daß diese Insel, auf der wir waren, nordwestlich von Impo liegt. erreichbar mit Bus und Schiff. Es zeigt sich der wahre Leistungssportler an diesem Ressort sofort, der bewegt sich nämlich mal grad gar nicht. Es treten akute Probleme auf wie: zu weit bis von der Liege zur Handtuchausgabestelle - die Strandkicker machen zu viel Lärm für meine Mittagsruhe - die Erdbeereiskugel, die im Milchshake schwimmt, droht das Glas zum Überlaufen zu bringen sobald der schirmverzierte Strohhalm zu weit eingetaucht wird - meine Füße sind sandig nach dem Meerbesuch - ... und bei diesen Gedanken schweift man wie selbstverständlich in höhere Sphären ab, stellt sich vor, daß man es natürlich an so einem Ort nicht länger als zwei Tage aushalten würde, vorausgesetzt man ist nicht 60.
Ich liege also in meiner Liege und mein Blick streift die dummen Gesichter meiner schlafenden Mitspieler - ich beschließe nicht zu schlafen, um nicht am Ende noch sabbernd, mit offenem Mund. komische Traumlaute von sich gebend und wie Sit verdreht von einer der vielen Freilanddigicams eingefangen zu werden. Schweift mein Blick weiter. Sieht sich Wasser, den Himmel und darüber die Palme, der natürliche Feind des Sonnenbrands in diesem Habitat. Und es kommte mir der Gedanke wie ich mir einen schönen Tod vorstellen könnte.
Variante 1: Besagter schweifender Blick - von mir aus durch aufgestaute Lebensjahre, sagen wir 84, verschwommen - entdeckt sich also durch das Panorama und die wichtigsten inneren Lebensbilder ziehen vorbei (gelungener Vorhandzieher Januar 1998 - 6 Tafeln Milka an einem Tag im März 1999 - Weltmeister 2002 in Schreibschrift in den Neuschnee gepinkelt Anfang 2003 - so was eben) und während des Schweifes Ende noch am Palmenblatt hängt, fokussiert der ahnungslose Vorhutblick die verschiedenen Kokosnüsse am Palmenstamm. Und während sich ein die Neuronen ein letztes Mal zusammensetzen und brainstormen warum denn die eine von den Nüssen auf einmal immer größer und größer wird, ist das Programm plötzlich zu Ende und der Testbild-Bildschirm zeigt an: Nirvana!!
Wär doch ne Möglichkeit, oder?

Coldplay hilft auch einen Tag später die Stunden zu verbringen. Tantalus Peters hat es nicht versäumt ein Kontrastprogramm zu kreieren und uns die scharf gezeichnete Trennfläche zwischen dem Traumhaften von gestern und dem Traumatischen vom Videobild gerade eben zu servieren. Schappo!

 

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