Juni 2002 bis November 2005


Vereinshilfe Archiv: Gunolf Bach

Nr. 13 - 19. September 2002

Start in das neue Schuljahr - Einsatz für den Schulsport!

"Schulleitungen und Lehrerkonferenzen müssen die Eckpunkte des Sportunterrichts sichern. Die Schulkonferenzen und die Fachkonferenzen Sport müssen für die Stärkung von Bewegung, Spiel und Sport an den einzelnen Schulen eintreten. Im Rahmen der Schulmitwirkung sollten sich auch die Eltern sowie die Schülerinnen und Schüler für ein gutes und vielfältiges Bewegungs-, Spiel- und Sportprogramm an ihrer Schule engagieren."
LandesSportBund-Präsident Richard Winkels will mit Beginn des neuen Schuljahres positive Akzente für den Schulsport setzen und möglichst an jeder einzelnen Schule ein Bündnis für den Schulsport schließen.
Im Jahr eins nach dem Pisaschock droht der Schulsport in Abseits zu geraten.
Der Schulsport war nicht in die PISA-Studie einbezogen, und somit findet auch in der Diskussion um Bildung und Erziehung der Sport, also Bewegung und Spiel, nicht statt. Und was in der öffentlichen Meinung nicht stattfindet, fällt aus:
Die "dritte Sportstunde", Sport als viertes Abiturfach, Sportförderunterricht und zusätzliche Angebote im außerschulischen Schulsport.
Hilfen "von oben", wie die aus PISA abgeleiteten Normierungs-, und Fördersätze - sind für den Schulsport nicht zu erwarten. Umso mehr hängt es von den Akteuren und Aktivitäten einer jeden einzelnen Schule ab, dass der Schulsport nicht weiter unter die Walzen von PISA gerät.
Die bekannten Bewegungsmängel der Kinder und Jugendlichen sind zumindest so schockierend, wie die Mängel beim Lesen, Schreiben und Rechnen.
Deshalb ist es umso wichtiger, etwas "von unten" zu tun, um den Schulsport zu stärken.
"Toben macht schlau!" - stellt die Professorin für Schulpädagogik, Dr. Renate Sommer fest.
Vielleicht ein weiteres Argument pro Bewegung, Spiel und Sport in den Zeiten von PISA.
Aber neben solchen Transferleistungen erfüllt der Schulsport natürlich orginäre Leistungen einer ganzheitlichen Bildung und Erziehung in der Schule. Und dieses in einer Bandbreite von z.B.
psychomotorischer Förderung in Sonderschulen, berufbezogener Gesundheitsförderung im Berufskolleg, dem Üben und Trainieren sportlichen Techniken in der Sekundarstufe I oder auch einer wissentschaftlich orientierten Ausprägung im Leistungskurs "Sport" der gymnasialen Oberstufe.
Die Forderung, Deutsch und Mathematik notfalls auch auf Kosten anderer Fächer zu stärken, könnte bei falscher Umsetzung den Schulsport und die übrigen "musischen Fächer" bedrohen.
Anderorts hat man längst eine neue Kehrtwendung vorgenommen: - der US-Staat Texas hat beispielsweise nach massiven Klagen von Ärzten und Lehrern über den schlechten Gesundheitszustand der Schülerinnen und Schüler gerade den Schulsport wieder eingeführt, nachdem er zunächst abgeschafft worden war, um mehr Zeit für Lesen, Schreiben und Mathematik zu gewinnen.
(LSB-Pressedienst/Meldung-Nr. 42/2002)

Verein und Schule - im Ausblick auf aktuelle Entwicklungen im "Sportland" Nordrhein-Westfalen

Zum obigen Thema ergänzend, scheint für PISA, das Lösungswort "Gesamtschule" zu sein. Gesamtschule bedeutet aber auch Unterricht bis in den Nachmittag. Verstärkt werden die Gesamtschulen bundesweit in den nächsten Jahren gefördert.
Für die Freizeitgestaltung ausserhalb der Schule werden die Zeiträume ausserschulisch sich zu betätigen, immer weiter in den Nachmittag gedrängt; Üben, Trainieren und Wettkämpfen findet ab 17°° statt.
Für den traditionellen Sportbetrieb in den Vereinen zeichnet sich mit dieser Entwicklung ein zukünftiges Problem ab, dass alleine nicht zu lösen sein wird.
Sowohl das Ausdehnen der Zeitschiene, als auch der Interessenskonflikt zwischen SchülerInnen und der Freizeitgestaltung von Berufstätigen, werden sich nur begrenzt erweitern lassen, bzw., es werden Interessenskonflikte entstehen.
Wie gesagt: - die Schule wird sich in den Nachmittag hinein entwickeln!
Deshalb sollte die jetzt schon vorhandenen Kooperationsebenen dahin gehend "abgeklopft" und ggf. benutzt werden, um diese Entwicklung abzufedern.

Möglichkeiten, die jetzt schon Verein und Schule kooperieren lassen:
- Hockeyschnupperkurse in Schulen (Unterricht/Schulfeste)
- Patenschaften "Verein/Schule"
- Unterstützung von Projektwochen
- die Betreuung von Schülersportgemeinschften
- Landesprogramm TS/TF
- Nachmittagsbetreuung von Schülerinnen und Schülern (z. B. "13+")

Bisher hat der WHV-Schulhockeyausschuss zur Unterstützung angeboten:
- Lehrerfortbildungen
- Schulhockeyturniere für "Profis" und "Laien"
- Vielseitigkeitswettbewerbe
- Jugend trainiert für Olympia
- Hinweise zur Hockey-Literatur und Unterrichtsmatrialien
- Hinweise zu Hockey-Materialien und Hockey-Ausrüstern
- Kontakte zu Hockeyvereinen

Es kommt nun darauf an, sowohl bestehende Möglichkeiten und bestehende Angebote so mit den Interessen der Vereine zu verbinden, so dass wir mit unserem Hockeyangeboten in die Nischen vordringen, die auch für alle Beteiligten leistbar sind.
Ideen und Konzepte, die viel Geld kosten, können wir nicht leisten, und sie verschwinden dann schnell in den Schubladen "grüner Tische".
Nur eine intelligente, auf den wenigen Ressourcen basierende zielorientierte Zusammenarbeit wird uns dazu bringen, auch zukunftgerechte Nachwuchsarbeit zu leisten.
Deshalb ist es wichtig, in nächster Zukunft unbedingt mit der Schule zu kooperieren.

Bestandserhebung 2002 des LSB-NRW veröffentlicht - mehr Mitglieder in den Sportvereinen

Sport in Vereinen ist beliebt und wird wieder vermehrt nachgefragt. Sich einem Sportverein anzuschließen ist "in".
Die Sportvereine in Nordrhein-Westfalen freuen sich über Zuwachsraten. Nach der letzten Mitgliederbestandserhebung des Landessportbundes 2002 gibt es im Vergleich zum Vorjahr 23.664 neue Mitglieder in Sportvereinen zu verzeichnen. Insgesamt sind in Nordrhein-Westfalen nunmehr 4.952.133 Mitglieder in den 20.153 Vereinen (Vorjahr 20.274 Vereine) gemeldet.
Die Altersgruppe mit dem größten Zuwachs ist landesweit die der über 60-jährigen. Sie weist bei den Männern eine Steigerungsrate von 4,44% auf, bei den Frauen sogar 7,67%. Im Vergleich 2001 ergibt sich eine Steigerung von 5,67%.
Einen starken Anstieg gibt es ebenso bei den Kindern bis 6 Jahren. Besonders immer mehr Jungen zieht es in die Vereine, so dass im Vergleich zu 2001 eine Zuwachsrate von 8,39% zu registrieren ist. Bei den Mädchen finden immerhin noch 2,07% mehr den Weg in die Sportvereine als im Vorjahr. Insgesamt bedeutet dieses im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von 5,42%.
Während die Zahlen bei den 41 - bis 60-jährigen (1,83% weniger als im Jahr 2001), sowie der 27-40-jährigen (Rückgang um 2,49% im Vergleich zum Vorjahr) festgestellt werden. (LSB-Pressedienst/Meldung-Nr. 42/2002)

Interview mit Ute Eidinger zum Thema "abgesagter Verbandstag"

Warum ist dieser ausserordentliche Verbandstag (Arbeitstagung) nicht zustande gekommen?

Ute Eidinger: Weil die Informationsfluss durch die Bezirksjugendwarte zu den Vereinen nicht klappte. Ferner wurden die Absprachen des Verbandsjugendtages und auch die Ausschreibung zu dieser Veranstaltung nicht wahrgenommen. Auch habe ich den Eindruck, man glaubte, es handelt sich um eine WHV-Jugend-Klausurtagung, dabei sollte eine Art "Round-Table" mit interessierten und engagierten Vereinsvertreterinnen und Vertreter durchgeführt werden.

Ist denn in der WHV-Jugend kein "Nährboden" für derartige neue Veranstaltungen vorhanden?

Ute Eidinger: Das ist die entscheidende Frage; ich glaube, die Vereine sind zu sehr mit sich beschäftigt. Wir werden die Form der Veranstaltung wieder anbieten, weil wir es für ganz wichtig erachten.

Welche Themen sind für Dich besoners wichtig?

Ute Eidinger: Der Spielbetrieb für die weiblich und männliche Jugend-A, die Alterstufenentwicklung zu diesen Alterstufen und insbesondere im weiblichen Bereich. Entwicklung und Zusammenarbeit der Talentzentren in unseren drei kombinierten Landesleistungsstützpunkten. Ferner die gesamte Jugendverbandsentwicklung; dazu kommen noch die großen Themenbereiche "Verein/Schule" und die Schaffung einer "Anlaufstelle" für die Sorgen der Vereine.

Müßte sich nicht insgesamt auch eine andere Einstellung zu unserer "gemeinsamen Sache" entwickeln?

Ute Eidinger: Ja unbedingt, es muss wieder ein "Wir-Gefühl" entstehen; jeder arbeitet nur für sich selbst!

Wie kann man die Einstellung denn verändern?

Ute Eidinger: Ich denke, einige Vereinsmitarbeiter haben zu einigen Themen keine Beziehung und eine Hemmschwelle aufgebaut, ihre eigenen Vorstellungen einzubringen. Da ist wohl ständige Aufklärung notwendig.

Geht es uns im WHV, trotz eigener Schwierigkeiten im Vergleich zu anderen Landesverbänden nicht zu "gut"?

Ute Eidinger: Ich glaube, dass viele Probleme, für die Vereine nicht so wichtig sind und nicht als so wichtig angesehen werden. Deshalb muss wie schon erwähnt, die Gemeinsamkeit im Fordergrund stehen.

Wird das nächste Treffen auch durch den JA mit vorbereitet?

Ute Eidinger: Der JA wird mit Sicherheit eingebunden und die vorbereitenden Arbeiten werden in den Bezirkstreffen ebenfalls thematisiert.

Vielen Dank für Deine Ausführungen
Gunolf Bach

 
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