Juni 2002 bis November 2005


Vereinshilfe Archiv: Gunolf Bach

Nr. 17 - 16. Oktober 2002

Neue Werbekampagne für die Spiele an Rhein und Ruhr

Unter dem Motto "Vor freude auf Olympia 2012" ist jetzt eine Werbekampangne für die Olympischen Spiele 2012 an Rhein und Ruhr angelaufen. Auf insgesamt 3000 Werbeflächen wird mit unterschiedlichen Motiven von September 2002 bis Januar 2003 für das Großereignis in unserer Region Reklame gemacht. Auch der organisierte Sport in NRW wird mit vielen Aktionen für Olympia werben.
(Quelle: Wir im Sport - 10/2002)

Pisa-Studie - Elternarbeit ist gefragt

In der WHV-Vereinshilfeausgabe Nr. 13 habe ich die Pressmitteilung Nr. 42 des LSB zu möglichen Auswirkungen der Pisa-Studie veröffentlicht.
Der Nichtbehandlung des Sports und die durch die Negativergebnisse der Studie entstandene Qualitätsoffensive zu den getesteten Fächern, wird sicherlich zu Verdrängungseffekten zu Ungunsten der sogenannten "musischen Fächern" (Sport/Kunst/Musik) führen.
Deshalb sollten auch die an den Sport interessierten Eltern nicht nur den Kontakt zu den Lehreren der "Hauptfächer" haben, sondern auch kritisch das Fach "Sport" in der jeweiligen Schule beobachten. Die Einflussmöglichkeiten haben die Eltern im Rahmen der Schulmitwirkung
Dazu eignen sich:
- Erläuterung der Inhalte des Sportunterrichts;
- Elternsprechtage (-auch den Fachkollegen/-in "Sport" aufsuchen);
- Initiierung eines "Sportelternabends";
- Anregungen geben zur Kooperation "Schule/Verein";
- evtl. zusätzliche Sportangebote mitgestalten.

Neues zum Stretching - Stretching ist doch wichtig

Ein Artikel in einer der letzten Ausgaben des Nachrichtenmagazins "Spiegel" hat für viel Wirbel gesorgt.
Der Spiegel zitiert dabei mehere Studien, die belegen sollen, dass "das allerseits empfohlene Strechen des Körpers der Leibesertüchtigung offenkundig für die Katz sei".
"Weder mindert es den Muskelkater, noch senkt es das Verletzungsrisiko".
Die Sportwissenschaftlerin Andrea Horn und die Sportmedizinerin Dr. Kirsten Verleger aus dem Lehrteam des Lauf- und Walkinglehrtrainers antworteten wie folgt:
"Das üblicherweise von uns vor und nach sportlicher Betätigung durchgeführte Streching hat tatsächlich nicht die ursprünglich beabsichtigte, den Muskel entspannende Wirkung und auch das Bewegungsausmaß im Gelenk lässt sich nur durch minutenlanges Dehnen bei nicht ermüdetem Muskel erhöhen. Häufig gehen Verkürzungen bestimmter Muskeln zudem mit einer Schwächung ihrer Gegenspieler einher. Bei diesen sogenannten "muskulären Dysbalancen" ist eine Kräftigung der geschwächten Muskulatur erforderlich, die dann auch zur Aufdehnung der verkürzten Strukturen beiträgt.
Ob Stretchen vor und nach sportlicher Aktivität damit überflüssig ist, ist eine andere Frage.
Als gezielte Beschäftigung mit einzelnen Muskelgruppen schult das Stretchen die Wahrnehmung des eigenen Körpers und bereitet uns nach einem vielleicht etwas hektischen Arbeitstag auf den Sport vor.
Diese Prozesse im Nervensystem sind auch im Hinblick auf koordinative Fähigkeiten sicherlich nicht zu unterschätzen.
Damit ist vielleicht die Aufgabenstellung gymnastischer Übungen vor und nach sportlicher Aktivität eine andere, ganz auf sie verzichten sollte man jedoch nicht."
(Quelle: Wir im Sport)

Qualitätsoffensive - "Jugendarbeit im Sportverein"

An der Ruhr-Universität in Bochum fand eine in dieser Kombination in Deutschland bisher einmalige Veranstaltung statt:
Die Qualitätsoffensive "Jugendarbeit im Sportverein".
Der sportwissenschaftliche Kongress, das Jugendcamp sowie der Trendsportevent "STAP" - alles drehte sich um ein Thema:
Die Zukunft der Jugend im Sportverein.
Weitere Informationen sind in der Ausgabe "Wir im Sport" - 10/2002 zu finden.

Jugendarbeit im Sportverein - Fakten-Ideen-Perspektiven - Folge II

Einer der wesentlichen Befunde ist die Einschätzung des Selbswertgefühls von Mädchen und Jungen:
"Insgesamt verfügen Heranwachsende im Verlauf der Jugendphase zwischen 12 und 18 Jahren mehrheitlich über ein starkes positiv getöntes Selbswertgefühl;
sportlich aktive Vereinsjugendliche weisen ein deutlich positiveres Selbswertgefühl auf als Jugendliche, die nicht vereinsgebunden sind;
bei Mädchen wie bei Jungen kommt es mit zunehmendem Alter zu einem deutlichen Anstieg des Selbstwertgefühls;
allerdings variert der Anstieg geschlechtsspezifisch in den verschiedenen Altersgruppen. Bei den 12- bis 14-jährigen weisen die weiblichen Vereinsmitglieder ein wesentlich positiveres Selbstwertgefühl auf als ihre vereinsungebundenen Counterparts. Dagegen scheinen die männlichen Jugendlichen vor allem in der mittleren und späteren Adolenz von ihrer Aktivität im Sportverein zu profitierern;
ob nun männliche Jugendliche bei der Entwicklung ihres Selbstwertgefühls länger von ihrem Sport- und Vereinsangagement zehren oder aber weibliche Jugendliche eher als männliche Heranwachsende in ihrer Lebenswelt andere Quellen entdecken, aus den sich Selbstwertgefühl effektiv speisen lässt, bleibt auch in unserer Studie ungeklärt."

Für die Verwendung dieses Befundes in unserer sportartbezogenen Jugendarbeit, lassen sich erste Aussagen formulieren:
- wenn in der Jugendphase zwischen 12 und 18 Jahren ein starkes positives Selbstwertgefühl vorhanden ist, so haben wir gerade in dieser Zeitspanne den Einstieg in den Nachwuchsleistungssport; theoretisch kann ein Jugendlicher in dem Zeitraum "12-mal" Deutscher Meister werden - diese Möglichkeit gibt es in keiner weiteren Sportart.
Nun soll dieser Hinweis nicht andeuten, andere Wege zu gehen oder bestehende Gegebenheiten zu unterwandern, sondern wir sollten versuchen, integrative Formen zu finden, die Übergänge in die Nachwuchsförderung möglich machen. Dazu sind unsere ursächlichen Strukturen zu beleuchten.
Allein die Entwicklung und die Akzeptanz von Alterstufen (Altersklassen), das alterstufengerechte Üben und Trainieren und das alterstufengerechte Betreuen und Unterstützen von heranwachsenden Kindern und Jugendlichen ergibt Lösungsansätze:
- "Schutz" der D-Alterstufe - nur Hockeymehrkampf;
- die C-Alterstufe auf Kleinfeld, aber mit sportartspezifischen Elementen - nicht schon Großfeld, aber zwei Kleinfeldmannschaften;
- die B-Alterstufe - als 2-jährige (!) anspruchsvolle sportartspezifische Entwicklungsstufe;
- die "U-14" - als Einstieg in den Nachwuchsleistungssport.

Eigentlich könnten wir diese vorgebenen "Spiegelstirche" schon erfüllen, aber formale Gegebenheiten hindern uns daran; einmal werden Empfehlungen nicht beachtet oder Uneinsichtigkeit, z.B. bei der Kleinfeld/Großfeld-Diskussion, werden diese nicht minimiert.
Sinnvoll wäre es, Kenntnisse über die Entwicklung von Kindern und Jugendliche zu besitzen und sie in die eigene Vereinsarbeit zu integrieren, Erkenntnisse nutzen, wie die der Studie und eigene Entscheidungen im direkten Umfeld treffen.
Sicherlich kommt es zu einer solchen Verbesserung nur dadurch, wenn die Betroffenen (Eltern, Betreuer/-innen, Übungsleiter/-innen, Trainer/-innen) neue Entwicklungen umsetzen.
Im Sportverein, sind dieses in erster Linie die Übungsleiter/-innen und Trainer/-innen. Auf sie lastet die meiste Verantwortung und sie müssen mit den Entwicklungen standhalten. Deshalb zeigt auch diese Studie wieder, wie wichtig es ist, eine aktuelle Ausbildung für diesen Kreis anzubieten; aber auch die Eltern sind ein wichtiger Faktor für die Jugendarbeit im Verein.
In der nächsten Folge werde ich die Ergebnisse, Folgerungen und Umsetzungsansätze der Studie bezüglich der Wechselbeziehung Übungsleiter/Trainer zu den Kindern und Jugendlichen darstellen. (wird fortgesetzt)

 
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