Juni 2002 bis November 2005


Vereinshilfe Archiv: Gunolf Bach

Nr. 94 - 28. Juli 2004

Olympia 2004 - Olympia-Team aus dem Ruhrgebiet mit guten Medaillenchancen

Mit einem Großaufgebot gehen die Ruhrgebietssportler bei den Olympischen Spielen vom 13. bis zum 29. August auf Medaillenjagd. Fast 40 Athletinnen und Athleten aus dem Revier gehören zu der deutschen Mannschaft, die in Athen mit insgesamt 453 Aktiven vertreten ist. Gute Chancen auf Edelmetall können sich gleich mehrere Stars aus dem Ruhrgebiet ausrechnen, unter ihnen sind auch zehn Weltmeister.
Silke Rottenberg vom Fußball-Bundesligisten FCR 2001 Duisburg zählt mit der Frauen-Nationalmannschaft zum engsten Favoritenkreis. Die erfahrene Torhüterin hatte im vergangenen Jahr maßgeblichen Anteil am Triumph der deutschen Spielerinnen bei der Fußball-Weltmeisterschaft in den USA. Außerdem gewann sie bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney die Bronzemedaille. Ein heißer Medaillenkandidat ist auch Timo Weß vom HTC Uhlenhorst Mülheim, der mit dem Hockey-Nationalteam 2002 Weltmeister wurde. Obwohl er erst 22 Jahre alt ist, hat der gebürtige Moerser bereits über 100 Länderspiele absolviert. Sogar schon 160 Mal für Deutschland aufgelaufen ist sein früherer Mülheimer Vereinskamerad Matthias Witthaus. Der ehemalige Uhlenspieler, der heute in der Bundesliga für den Crefelder HTC antritt, stand vor zwei Jahren ebenfalls im WM-Aufgebot und wurde im Vorjahr gemeinsam mit Timo Weß außerdem Hockey-Europameister. Mannschaftsweltmeister wurde im Jahr 2002 auch der Recklinghäuser Florettfechter André Weßels. Der Ruhrolympiadensieger von 2000 geht mittlerweile für den Fecht-Club Tauberbischofsheim auf die Planche, der eine enge Kooperation mit der Fechtgemeinschaft Recklinghausen 95 eingegangen ist. Zur Erfolgsbilanz von André Weßels gehört auch der Gewinn der Vizeweltmeisterschaft im Einzel und der Weltcup-Sieg 2003. Erst seit kurzem dürfen sich die schnellen Zwillinge Gabi und Birgit Rockmeier von der LG Olympia Dortmund mit dem WM-Titel schmücken, obwohl ihr Erfolg mit der 4x100-m-Staffel in Edmonton bereits drei Jahre zurückliegt. Im Juni wurde ihnen nachträglich die Goldmedaille verliehen, die den Amerikanerinnen wegen eines Doping-Vergehens von Ex-Weltmeisterin Kelli White aberkannt worden war. In Athen gehören die beiden Sprinterinnen zusammen mit ihrer Dortmunder Vereinskollegin Sina Schielke erneut zum Staffelaufgebot. Die dreifache Deutsche Meisterin Sina Schielke geht außerdem im 100-m-Einzelrennen an den Start.
Große Hoffnungen ruhen bei den Ruderern auf dem Frauen-Achter, der im vergangenen Jahr Weltmeister wurde. Mit im Boot sitzen auch die Essenerin Britta Holthaus von der Kettwiger Rudergesellschaft und Steuerfrau Annina Ruppel vom RV Emscher Wanne-Eickel/Herten, die ihren Achter zum Medaillengewinn führen soll. Das gleiche gilt für Peter Thiede, der seit über zehn Jahren Steuermann des Deutschland-Achters ist und 1995 den WM-Titel holte.
Der Dortmunder vom Ruderclub Hansa gibt u.a. Ulf Siemes vom Ruderverein Oberhausen den Takt vor. Während Peter Thiede bereits Olympiaerfahrung gesammelt hat - 1992 belegte er mit dem Achter den vierten Platz, 1996 gewann er die Silbermedaille -, gibt Ulf Siemes sein Olympiadebüt. Beide reisen als frischgebackene Weltcupsieger in Athen an. In Topform präsentierte sich in dieser Saison auch der Vierer ohne Steuermann, in dem der Herner Bernd Heidicker vom Ruderverein Emscher sitzt. Der Deutsche Meister gilt ebenfalls als Medaillenkandidat.
Die Ruhrgebietsflotte komplettieren Andreas Bech und Martin Müller-Falcke vom Ruderverein Bochum, die sich im Leichtgewichts-Vierer ohne Steuermann in die Riemen legen.
Zur Equipe der Springreiter gehört Christian Ahlmann aus Marl, der mit seinem Pferd Cöster in den Parcours geht. Der Einzel- und Mannschafts-Europameister von 2003 gewann vor kurzem noch den Nationenpreis der Springreiter beim CHIO in Aachen.
Mit einem Sprung aufs Treppchen liebäugelt auch die Volleyball-Nationalmannschaft der Frauen, die von Kapitän Angelina Grün angeführt wird. Die Essenerin, die zur Zeit als Profispielerin in Italien im Einsatz ist, lernte das Volleyball-ABC beim VC Borbeck.
Ebenfalls aus Essen kommt der routinierte Schwimmer Christian Keller, der bereits zum vierten Mal an Olympischen Spielen teilnimmt und 1996 in Atlanta die Bronzemedaille gewann. Der Kurzbahn-Weltmeister von 1993 tritt über 200-m-Lagen und mit der 4x200-m-Freistilstaffel an. Außerdem wurde er als Ersatzmann für die 4x100-m-Freistilstaffel nominiert. Kellers Mannschaftskameradinnen von der Startgemeinschaft Essen, Anne Poleska und Marina Kuc, feiern in Athen auf der Bruststrecke ihre Olympiapremiere. Anne Poleska schwimmt 200 Meter, Marina Kuc geht für ihr Heimatland Serbien und Montenegro über 100 m und 200 m an den Start. Ein olympisches Trio stellt auch die Kanusport-Gemeinschaft Essen.
Der WM-Dritte von 2003 Lutz Altepost paddelt im Einer-Kajak über 500 m. Die doppelte Distanz legen Jan Schäfer im Zweier-Kajak und Tomasz Wylenzek im Zweier-Canadier zurück. Der Verein mit den meisten Startern aus dem Ruhrgebiet ist aber der TV Wattenscheid 01, der gleich fünf Leichtathleten nach Athen schickt.
Der mehrfache Deutsche Sprintmeister Alexander Kosenkow geht als Einzel- und als Staffelläufer auf die 100-m-Strecke. Zu seinem Staffel-Quartett gehört auch der 19-jährige Junioren-Europameister Sebastian Ernst vom FC Schalke 04. Der Wattenscheider Bastian Swillims läuft in der 4x400-m-Staffel. Sein Vereinskamerad, der Deutsche Meister Mike Fenner, geht über 110-m-Hürden an den Start. Der Deutsche Vizemeister Christian Nicolay tritt im Speerwurf an und der diesjährige Europa-Cup-Sieger Michael Möllenbeck nimmt nach 1996 und 2000 im Diskuswurf erneut an Olympischen Spielen teil.
Ebenfalls zum dritten Mal in Folge ist der Dortmunder Sportschütze Maik Eckhardt bei Olympia dabei. Der vielfache Deutsche Meister, der in Sydney als Vierter eine Medaille nur knapp verpasste, schießt mit dem Kleinkaliber Sportgewehr.
Die Stadt Witten ist bei Olympia zweifach vertreten: Mit dem Deutschen Triathlon Meister Daniel Unger vom Asics Team Witten und mit dem Ringer Mirko Englich vom KSV Witten, der im griechisch-römischen Stil bis 96 kg kämpft.
Auch der Moerser SC ist mit einem Duo am Start: Markus Dieckmann und Jonas Reckermann haben sich für das Olympische Beachvolleyball-Turnier qualifiziert.
Zwei Duisburger gehören in ihren Nationalmannschaften zu den Leistungsträgern: Tobias Kreuzmann vom ASC Duisburg geht für die Wasserballer auf Torejagd, Tina Bachmann vom Club Raffelberg ist bei den Hockeyspielerinnen eine feste Größe im defensiven Mittelfeld.
Nur im Alphabet will Erik Zabel aus Unna ganz hinten liegen. Der Radprofi vom Team T-Mobile und sechsmalige Gewinner des grünen Trikots bei der Tour de France hofft in Athen bei einer Sprintentscheidung auf eine vordere Platzierung.
Weitere aktuelle Informationen zum deutschen Olympia-Team gibt es unter www.nok.de
(aus: "Sportplatz Ruhrgebiet)

Neue Arbeitshilfe zum Sport in der Ganztagsschule erschienen

Die Broschüre bündelt erstmals Grundlageninformationen und Tipps und Beispiele für die Praxis.
Sie leiten als Mitarbeiter/-in einer Sportorganisation ein Sport- oder Bewegungsangebot in der offenen Ganztagsschule oder Sie wollen im nächsten Schuljahr aktiv werden?
In der Arbeitshilfe "Bewegung, Spiel und Sport im Ganztag - aber sicher!", die der LandesSportBund jetzt herausgegeben hat, werden erstmalig schulische, schulsportliche und an den Maßstäben der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit orientierte Vorstellungen von Bildung und Erziehung im und durch Sport verbunden.
Die Broschüre informiert im ersten Teil über die Grundzüge der offenen Ganztagsschule in NRW, über die Bedeutung und Stellung von Bewegung, Spiel und Sport sowie den rechtlichen Rahmen von Bewegungs-, Spiel- und Sportangeboten in der offenen Ganztagsschule.
Im zweiten Teil werden acht pädagogische Handlungsfelder für die Praxis von Bewegungs-, Spiel- und Sportangeboten in der offenen Ganztagsschule entwickelt.
Hier finden Sie Anhaltspunkte zu wesentlichen Planungsaspekten, können sich mit Anforderungen an Mitarbeiter/-innen vertraut machen oder Tipps zur Erschließung von Bewegungsräumen entdecken.
Für den Umgang mit Konflikten werden erste Hilfen aufgezeigt.
Ergänzt wird die Arbeitshilfe um Praxisbeispiele und weiterführende Literatur sowie Ansprechpartner und Kontakte.

Die Broschüre kann ab sofort zum Preis von € 6,00 (incl. Versandkosten) bezogen werden über den Sportshop des LandesSportBundes NRW, Friedrich-Alfred-Str. 25, 47055 Duisburg, 0203/7381-795, sandra.lutz@lsb-nrw.de

Unterstützung sowie einführende oder begleitende Fortbildungen vor Ort erhalten Sie über Ihre Koordinierungsstellen "Ganztag" der Stadt- oder Kreissportbünde.
(LSB-NRW - 21.07.2004)

Mitarbeiter im Sport gewinnen - freiwilliges Engagement als Lebenssinn

Wir brauchen dringend noch eine Übungsleiterin für unsere Walking-Gruppe." - "Für die B-Jugend war schon wieder kein Betreuer da." - "Wir würden uns ja gerne an dem Projekt beteiligen - aber wer soll das denn übernehmen?" So oder ähnlich lauten die Erfahrungen in vielen Vereinen. Ehrenamtliche Tätigkeit stößt offensichtlich zunehmend an Grenzen: Es fehlt an freiwilligen und unbezahlten Mitarbeiter/innen, und meist lastet die Arbeit auf den Schultern einiger Weniger.
Das Problem betrifft nicht nur den Sport. Auch in anderen Bereichen der so genannten Non-Profit-Organisationen wird der Mangel an ehrenamtlichem oder freiwilligem bürgerschaftlichen Engagement beklagt. Und das bei steigendem Bedarf. Denn wenn sich Staat, Gesellschaft und Wirtschaft weiter so entwickeln, wenn die finanziellen Ressourcen weiter sinken und Individualisierung und Vereinsamung zunehmen, dann wachsen die Aufgaben von Gemeinschaften, die nicht auf materiellen Gewinn ausgerichtet sind, sondern den Menschen Orientierungen bieten und Werten wie Solidarität wieder eine Bedeutung verleihen. Und zur Bewältigung dieser Aufgaben werden ehrenamtliche Mitarbeiter/innen benötigt.
Doch gleichgültig ob in den gemeinwohlorientierten Sportvereinen oder anderswo, überall geht es beim Problem der Gewinnung freiwilliger Mitarbeiter/innen nicht einfach nur darum, einsatzfreudige Kräfte zu finden, um endlich den schon lange geplanten "Tag der Offenen Tür" zu gestalten oder mit der Jugendabteilung die Fahrt zum nächsten Turnier zu organisieren. Die Lage ist komplizierter: Ehrenamtlich Tätige müssen heute auch kompetenter, qualifizierter und motivierter denn je sein und sie müssen es bleiben. Denn auch die Ansprüche an ehrenamtliche Tätigkeiten wachsen in einer sich immer schneller ändernden und komplexer werdenden Welt ständig weiter.

Kompetenzen ständig weiterentwickeln
Insofern nutzt es weder den Vereinen noch den Menschen, Mitarbeiter/innen nur zu gewinnen, ohne sie dann zu qualifizieren und zu pflegen. Mitarbeitergewinnung muss vielmehr sehr eng vernetzt sein mit entsprechenden Maßnahmen der Fortbildung und der Motivation. Die Kompetenz für die ehrenamtliche Arbeit im Verein muss kontinuierlich entwickelt und verbessert werden. Denn nur kompetente Mitarbeiter/innen können freiwilliges Engagement positiv erleben. Sie können Lust und Spaß am Ehrenamt entwickeln, was letztlich zur Zufriedenheit führt und gute Ergebnisse auch für den Verein selbst bringt.
"Mitarbeiter/innen gewinnen" sollte also aus der Perspektive der Menschen auch bedeuten, dass diese persönlich gewinnen. Damit wird Personalentwicklung in Sportvereinen und anderen Non-Profit-Organisationen immer auch zur Persönlichkeitsentwicklung.
Die Mitarbeiter/innen bringen über ihr ehrenamtliches Engagement ihren Erfahrungsschatz ein und erweitern diesen. Sie gewinnen Wissen hinzu und erwerben weitere fachliche, personale und soziale Kompetenz. Freiwilliges bürgerschaftliches Engagement trägt insofern zur Bildung der Persönlichkeit bei und ist ein Mittel zu sinnvoller Lebensgestaltung. Und das gilt für Menschen jeden Alters, gerade aber auch für Jugendliche und Erwachsene, für die diese Wirkungen besonders nachhaltig sind.
In diesem Sinne fördert auch der LandesSportBund Nordrhein-Westfalen die Gewinnung von Mitarbeiter/innen und setzt eigene finanzielle Mittel und Personal ein, um die Sportvereine zu unterstützen.
Verschiedene Programme und Projekte tragen dazu bei, dass "Mitarbeiter/innen im Sport gewinnen".
Dazu gehören:
- die Mitarbeiterentwicklung im Sport allgemein
- die Qualifizierungsangebote zur Vereinspraxis/ für Übungsleiter/innen und zum Vereinsmanagement/für Führungskräfte und Organisator/innen
- die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements (des Ehrenamtes und der freiwilligen Tätigkeit)
(vergl.: - Text: Dirk Engelhard/Gerhard Hauk in wir-im-sport)

 
Zurück
« Vereinshilfe
Vereinshilfe Archive
» Dieter Schuermann
» Gunolf Bach
» Dieter Strothmann 1
» Dieter Strothmann 2
» Norbert Zimmermanns
» Maren Boyé
 

» Impressum   » Datenschutz © 2024 • hockey.de