Juni 2002 bis November 2005


Vereinshilfe Archiv: Gunolf Bach

Nr. 95 - 5. August 2004

HockeyScout-Lehrgang in Duisburg nicht am 8./9. Oktober 2004!

Der schon in der Vorankündigung - Vereinshilfe Nr. 94 - genannte Termin verschiebt sich um eine Woche.
Der neue Termin:
15./16. Oktober 2004 in Duisburg - Sportschule Wedau.

Arbeitshilfe - "Bewegung, Spiel und Sport im Ganztag - aber sicher!"

In der Vereinshilfeausgabe Nr. 94 wurde diese Handreichung beschrieben und der Bezugsnachweis veröffentlicht.
Im folgenden Text vom Mathias Kohl (Projektleiter "Sport im Ganztag") werden die inhaltlichen Begründungen zu dieser grundlegenden Arbeitshilfe noch vertieft.
" . . . In dieser Arbeitshilfe werden erstmalig schulische und an den Maßstäben der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit orientierte Vorstellungen von Bildung und Erziehung in und durch Sport verbunden.
Damit haben LandesSportBund/Sportjugend NRW einen richtungsweisenden innovativen Schritt zur Erweiterung des Kinder- und Jugendsports eröffnet, der nicht nur in der Zusammenarbeit mit Offenen Ganztagsschulen bedeutsam ist.
Die Broschüre informiert über die Grundzüge der der Offenen Ganztagsschule in NRW, über die Bedeutung und Stellung von Bewegung Spiel und Sport sowie den rechtlichen Rahmen von Bewegungs-, Spiel- und Sportangeboten in der Offenen Ganztagsgrundschule.
Im zweiten Teil der Arbeitshilfe werden acht pädagogische Handlungsfelder für die Praxis von Bewegung, Spiel und Sport in der Offenen Ganztagsschule entwickelt.
Hier kann man Anhaltspunkte zu wesentlichen Planungsaspekten erfahren, man kann sich mit Anforderungen an Mitarbeiter/-innen vertraut machen oder Tipps zur Erschließung von Bewegungsräumen entdecken. Auch mit dem Umgang von Konflikten werden erste Hilfen aufgezeigt.
Ergänzt wird die Arbeitshilfe um Praxisbeispiele und weiterführender Literatur sowie Ansprechpartner und Kontakte.
Die Broschüre bildet die Grundlage für die von den KSB/SSB als Koordinierungsstellen "Ganztag" des Sports künftig angebotenen Fortbildungen "Bewegung, Spiel und Sport im Ganztag - aber sicher!" und soll die Arbeit der in sportlichen Ganztagsangeboten tätigen Mitarbeiter/innen unterstützen.
Die Fortbildung richtet sich an die nach dem Ministeriumserlass zur Offenen Ganztagsschule (OGS) qualifizierten und pädagogisch geeigneten Mitarbeiter/innen der Sportorganisationen.
Anmerkung: Diese Broschüre dient auch bei den DHB- und WHV- "HockeyScout"-Lehrgängen als eine Arbeitshilfe.

Trends im organisierten Sport - eine Einschätzung

Über die Veränderungen im Sport wird viel geschrieben und diskutiert. Gemeinsam sind solchen Überlegungen die Erkenntnis, dass die Sportlandschaft sich zunehmend ausdifferenziert.
Immer neue Formen der Bewegung finden ihren Platz neben den traditionellen Sportarten. Die Angebotspalette der Vereine im organisierten Sport hat sich parallel dazu ausgeweitet und ausdifferenziert. Motor dieser Entwicklungen sind in der Regel Trends, von denen einige durch immer mehr Menschen aufgegriffen werden, sich dadurch zunehmend etablieren und irgendwann anerkannte Sportarten oder Sportvarianten darstellen. Insofern kann es für Vereine durchaus von Nutzen sein, Trends zu beobachten und unter Umständen aufzugreifen.

Was bedeutet "Trends"?

"Trend", so definiert der Duden wenig aussagekräftig, ist die "Grundrichtung einer Entwicklung". Findigere Zeitgenossen behaupten, dass man einen Trend daran erkennt, dass der erste und der letzte Vertreter komisch wirken. Doch ernsthaft, was ist denn nun ein Trend im Sport und woran erkennt man ihn? Diese Fragen lassen sich jedoch genauso schwer beantworten, wie die Frage nach einer genauen Begriffsdefinition, denn Trends bewegen sich stets zwischen Exklusivität und Massenbewegung, zwischen Pionierhaftem, Abenteuerlichem, Wagemutigem und allgemein Anerkanntem, von vielen gefahr- und mühelos zu Praktizierendem. Der Begriff entzieht sich einer fixierenden Definition, weil er sich auf Phänomene bezieht, die durch Wandel, Flexibilität und Innovation geprägt sind.
Aus diesem Grund wiederum werden Trends in der Regel nicht mit Vereinsarbeit assoziiert und im allgemeinen ausschließlich der Jugend zugeordnet.

Einlassen auf Trends?

Das Einlassen auf sportliche Trends erfordert von den Sportvereinen vor allem Offenheit, aber auch Risikofreude, Neugier, Toleranz und Aufmerksamkeit. Offenheit und Neugier bedeuten in diesem Fall die Fähigkeit von Vereinsführungen, neue Entwicklungen im Sport zu erkennen, zu beobachten und für sich zu bewerten. Das Aufgreifen von einzelnen Trends in das Vereinsangebot erfordert Risikofreude und Toleranz, denn natürlich weicht ein Trendangebot erst einmal von den Standardangeboten des Vereins ab. Zudem kann niemand wissen, ob ein Trendangebot auch tatsächlich von einer ausreichenden Personenzahl angenommen wird und ob es sich langfristig durchsetzen wird. Bei vielen Trends wird letzteres kaum der Fall sein.
Sich auf Trends einzulassen heißt also auch, nicht alles wahllos und kritiklos zu übernehmen. Die Vielfalt und die unterschiedliche Dauer von Trends schließt dies sowieso von vornherein aus. Zudem müssen Seriosität und Qualität als Markenzeichen der Vereinslandschaft erhalten bleiben. Wiederum können Vereine sich gewissen Trends nicht entziehen, ohne ins Abseits zu geraten. Dazu kommt, dass Trends sich durchaus nutzen lassen, um die Vereinsentwicklung zu fördern. Außerdem können Trends von Vereinen auch selbst initiiert und gestaltet werden. Darüber hinaus muss unterschieden werden zwischen dem, was für ein einzelnes Erlebnis- oder auch auf neudeutsch Event-Angebot brauchbar ist und dem, was sich für ein Vereinsdauerangebot eignet. Aber auch hier sind die Grenzen fließend und mit Phantasie durchaus auflösbar.

Was hat der Verein davon?

- Er kann neue Bevölkerungsgruppen erreichen und an den Verein heranführen.
- Er betreibt Imagepflege, d. h. er gibt sich innovativ, reaktionsschnell und interessant.
- Er bietet seinen Vereinsmitgliedern neue Betätigungsmöglichkeiten und sportliche Erfahrungsfelder und bindet sie damit langfristig.
- Er stellt ein sozialverträgliches Gegengewicht zu kommerziellen Anbietern her.
- Er passt sich an die zunehmende Heterogenität und Komplexität unserer Gesellschaft an.
- Er ergreift die Möglichkeit zur aktiven Gestaltung von Trends und damit zur Mitwirkung an der gesellschaftlichen und sportlichen Entwicklung. Trends erkennen und reagieren

- Beobachtung des sportlichen Umfeldes, von Medienberichten und des Freizeitverhaltens unterschiedlicher Altersgruppen.
- Studium von Lehrgangsplänen der breitensportorientierten Fachverbände.
- Beachtung von Berichten in Verbandsorganen.
- Gewinnung und Qualifizierung von Vereinsmitgliedern für ein Angebot und damit Nutzung der im Verein vorhandenen Kompetenzen.
- Einrichtung von "Trendecken", Einplanung von Hallenstunden für solche kurzfristigen Angebote.
- Enge Kooperation mit dem zuständigen Stadt- oder Kreissportbund oder Fachverband

Wie unterstützt der LandesSportBund dabei die Vereine?

- Einrichtung einer Trendbörse: schicken Sie uns Kurzbeschreibungen und Erfahrungsberichte Ihres Trendsportangebotes. Wir veröffentlichen regelmäßig Berichte über interessante Angebote in unserem Magazin.
- Wir arbeiten als Trendberater: der LandesSportBund analysiert und bewertet Trends mit Hilfe seiner Fachausschüsse. Er recherchiert entsprechende Literatur und Fortbildungsmöglichkeiten in und außerhalb des organisierten Sports.
(Text: Dr. Michael Matlik)

Die WHV-Vereinshilfe macht Sommer- und Olympiapause!
Die Ausgabe Nr. 96 erscheint am
16. September 2004

 
Zurück
« Vereinshilfe
Vereinshilfe Archive
» Dieter Schuermann
» Gunolf Bach
» Dieter Strothmann 1
» Dieter Strothmann 2
» Norbert Zimmermanns
» Maren Boyé
 

» Impressum   » Datenschutz © 2024 • hockey.de