WM Prognose 06 - 16. Februar 2006

Greta Blunck

„Er wird am Schluss das Zauberwort finden“

Foto oben Greta Blunck als Trainerin (links, mit Elisabeth Meves beim Eichenschild-Turnier 1987) und unten als Spielerin (im weißen Dress, 1959 im Damen-DM-Finale HTHC gegen UHC in Hamburg). Beide Fotos: Bergmann, HTHC

Vor 50 Jahren erfolgreich und heute noch aktiv im Geschehen: Greta Blunck. Sie steht für die große Damenzeit des Harvestehuder THC in den 50er bis 70er Jahren. Als elegante und durchsetzungsstarke Stürmerin, Erkennungsmerkmal Lederhandschuhe, trug Greta Blunck zu vielen der großen Erfolge der HTHC-Damen bei. Unerreichte 14 Deutsche Feldmeistertitel (zwischen 1942 und 1973) und der historische Gewinn bei der Premienveranstaltung des Europacups der Damen-Landesmeister 1974 in Hamburg stehen zu Buche.

Zwischen 1957 und 1965 trug sie 26 Mal das deutsche Nationaltrikot, später war sie ebenso leidenschaftlich Trainerin, für kurze Zeit sogar einmal der deutschen Damen-Nationalmannschaft, mit der sie 1979 die Vizeweltmeisterschaft errang. „Der Hockeyplatz des HTHC war unser Wohnzimmer", hat Greta Blunck einmal gesagt. Klar, dass auch alle drei Kinder der Leidenschaft der Eltern nacheiferten. Mit größtem sportlichen Erfolg Sohn Christian: „Büdi“ holte 1992 Olympiagold in Terrassa. Das HTHC-Ehrenmitglied Greta Blunck wurde kürzlich (12. Februar) 68 Jahre alt – und noch immer steht sie ganz regelmäßig auf dem Hockeyplatz, trainiert Kindergruppen und auch das Behindertenteam „Hockies“.

Frage 1

Werden Sie selbst (und wie oft bzw. an welchen Tagen) bei der WM in Mönchengladbach sein?

Natürlich werde ich so oft wie möglich in Mönchengladbach sein. Da ich aber noch weit über 150 Kinder trainiere, weiß ich auch nicht, wie ich mich „loseisen“ kann – am liebsten würde ich sie alle mitnehmen.

Frage 2

Was erwarten Sie von der Turnierveranstaltung?

Deutschland ist ja bekannt für Perfektionismus. Eine Sportveranstaltung muss aber mit großem persönlichen Engagement durchgeführt werden - und dafür sind die Hockeyleute bekannt. Was für ein Ereignis: Die Hockeywelt ist bei uns zu Gast, und unsere große deutsche Hockeyfamilie ist Gastgeber. Jeder von uns muss das fühlen und schon jetzt unserem „dream team“ der Organisatoren danken und Glück wünschen für unsere WM. Wenn wir alle kommen, gibt es eine Atmosphäre wie in Pakistan.

Frage 3

Wer ist Ihr Favorit auf den Hockey-Weltmeistertitel 2006?

Deutschland – es ist alles möglich! Denken wir nur an unsere Goldmädels!

Frage 4

Wie hoch ist die Chance, dass die deutsche Mannschaft ihren 2002 gewonnenen Titel erfolgreich verteidigen kann? Und auf welchem Platz wird sie die WM 2006 abschließen?

Bernhard Peters hat die Erfolgsserie von Paul Lissek auf eigene Füße gestellt und Großartiges geleistet; er wird das Team auf den Punkt genau vorbereiten und am Schluss das Zauberwort finden, das es den Spielern leicht macht, alle Register zu ziehen. Der Druck als Favorit ist immens groß. Wenn Herr Peters es schafft, bei aller Präzision des Kunstrasenhockeys spielerischen Elementen und individuellen Entscheidungen Raum zu geben – dann werden wir uns noch wundern! (Schade, dass Familie Keller mit dem genialen Hockey-Gen nicht komplett mitspielt.)

Frage 5

Wie kann die Hockey-WM 2006 für die Popularisierung unserer Sportart in Deutschland genutzt werden?

Eine breite Medien-Präsenz – insbesondere TV-Übertragungen sind erforderlich. Wir müssen ständig von der WM sprechen und uns danach persönlich einbringen in den Clubs, Schulen und Turnieren. Großartige Spieler zum Anfassen hinterlassen ein bleibendes Erlebnis: Hockey ist einfach toll!