Freitag, 15. Februar - Sonntag, 17. Februar in Perth


Hallen-Europa-Cup 2008 Herren

Krefeld schafft das Europacup-Double

Finale: 3:2 i.d.V. gegen Poznan / 2. Eurocup-Sieger Feld und Halle innerhalb eines Jahres

Der Crefelder HTC hat gut acht Monate nach dem Gewinn des Feldhockey-Europapokals der Landesmeister das Double perfekt gemacht. Im schottischen Perth siegte die Mannschaft von Dietmar Alf in einem dramatischen Finale des Hallenhockey-Europapokals der Landesmeister gegen Titelverteidiger KS Pocztowiec Poznan (Polen) durch ein Golden Goal von Matthias Witthaus in der Verlängerung. Der CHTC ist damit das siebte deutsche Team – nach RW Köln (6 Mal), Dürkheimer HC (3), Harvestehuder THC (2), Limburger HC, Münchner SC und Club an der Alster –, das diesen höchsten Vereinstitel im Hallenhockey gewinnen kann. Es ist der 15. deutsche Triumph bei der 19. Auflage. Und es ist das zweite Mal in der Europacup-Historie, dass eine Mannschaft beide europäischen Meistertitel innerhalb eines Jahres gewinnen kann. Atletic Terrassa schaffte das 1998/1999 erstmalig.

Stimmen

„Es mag ja sein, dass Hallenhockey als nicht-olympische Sportart einen geringeren Stellenwert hat“, meinte Trainer Dietmar Alf nach dem Spiel. „Aber wenn ein Team innerhalb weniger Monate zwei europäische Landesmeistertitel gewinnt, dann muss man ihr einfach ein riesen Kompliment machen. Die Polen haben ein riskantes Spiel gespielt, als sie nach zehn Minuten im Gruppenspiel gegen uns aufgehört haben zu spielen, weil sie die Spanier für den einfacheren Halbfinalgegner hielten. Das wäre schon fast schief gegangen. Im Endspiel waren sie dann der erwartet harte Brocken. Poznan hat eine unglaubliche Defensivleistung abgeliefert und zum Teil wie ein Handballteam mit fünf Leuten und tiefen Brettern am eigenen Kreis gestanden, um auf Konter zu lauern. Ich habe in der Verlängerung viel riskiert, weil ich mit der ersten Strafecken-Aufstellung begonnen habe. Zum Glück haben wir dann nach etwas mehr als zwei Minuten diese Ecke bekommen und Witti hat sie reingemacht. Ich glaube, man schmälert die Leistung der anderen nicht, wenn man sagt: Witti ist der CHTC! Die Mannschaft ist insgesamt so gefestigt und stark, dass wir Stars wie Witti, Christian Schulte und Oskar Deecke haben können, und trotzdem ist letztlich bei uns doch das Team der Star.“
Torwart Christian Schulte hatte den Erfolg vorausgesagt: „Ich hatte das im Urin, dass wir das Ding auch noch gewinnen. Im Endspiel haben die Polen ein bisschen mehr Mut gekriegt und wir zwischenzeitlich ein paar Zweifel, so dass es noch sehr eng wurde. Aber wir haben es ja noch gepackt, und für mich ist das eine weitere geile Zwischenstation auf dem Weg Richtung Olympia!“

Matchwinner Matthias Witthaus, der – obwohl die Veranstalter keine Individual-Preise vergaben – nicht nur mit 14 Treffern bester Torschütze des Turniers wurde, sondern auch der entscheidende Spieler war, freute sich für die Mannschaft und für sich selbst: „Das war ein riesen Turnier. Es ist perfekt gelaufen. Wir haben uns enorm gesteigert von Spiel zu Spiel. Dass es im Endspiel so eng wurde, war gut, denn sonst wäre es doch langweilig geworden. Wir haben das Turnier schon gehörig dominiert. Ich bin sonst ja immer sehr kritisch mit der eigenen Leistung, aber das war wohl wirklich das beste Hallenturnier, das ich je gespielt habe! Wir feiern jetzt den Weg m Bus über zum Flughafen und im Flieger und werden um 23 Uhr im CHTC-Clubhaus sein, wo wir uns auf jeden freuen, der mit uns feiern möchte!“

Spielbericht

In einem überaus dramatischen Endspiel, das die Polen – wie Teammanager Kevan Butt es erwartet hatte – deutlich ausgeglichener gestalten konnten als das Gruppenspiel am Samstag (7:3 für den CHTC), fielen alle Tore der regulären Spielzeit bereits vor der Pause. Die Polen gingen in Führung. Nationalspieler Oskar Deecke glich wenig später per Strafecke aus. Dann war es erneut Matthias Witthaus, der mit seinem 13. Turniertreffer den Deutschen Meister des Jahres 2007 in Führung brachte. Doch Poznan konnte, ebenfalls per Strafecke, noch vor dem Seitenwechsel ausgleichen.
Die zweite Hälfte war, nachdem mehrere Minuten kein Tor gefallen war, von der Taktik und Vorsicht geprägt. Keines der Teams wollte in Rückstand geraten und damit der anderen Mannschaft erlauben, ihr gutes Konterspiel aufzuziehen. So blieb es bis zum Ende der regulären Spielzeit beim 2:2. Die Verlängerung mit Golden-Goal-Regelung musste entscheiden. Hier hatte Krefeld den besseren Start. Nach knapp drei Minuten holte das Team von Dietmar Alf die zweite Strafecke des Spiels heraus. Und es war wiederum Matthias Witthaus, der mit seinem 14. Turniertor den Jubelsturm auf dem Platz und der Bank sowie bei den mitgereisten Fans auslöste.

Tore im Überblick:

0:1 Poznan (6.)
1:1 Oskar Deecke (KE, 7.)
2:1 Matthias Witthaus (11.)
2:2 Poznan (KE, 13.) 
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Verlängerung:
3:2 Matthias Witthaus (KE, 43.)  
 
Strafecken:
CHTC 2 (2 Tore) / Poznan 2 (1 Tor)

Torschützen des Crefelder HTC beim Europapokal

Schütze   Tore aktuell
1. Matthias Witthaus  14 2
2. Tim Witthaus  9 -
3. Alan Butt   7 -
4. Oskar Deecke  5 1
5. Thorsten Hillmann  4 -
6. Christian Achtmann 3 -
7. Till Kriwet   2 -
8. Linus Butt   1 -
8. Andre Otten  1 -
 

 
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Endstand
1. Crefelder HTC
2. Pocztowiec Poznan
3. Campo Madrid
4. Menzieshill
5. Luzerner SC
6. Wiener AC
7. Orient Lyngby
8. Canterbury
 

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