Berliner HC verliert Europacup-Endspiel ganz deutlich
Pfingstmontag, 1. Juni, in s'-Hertogenbosch, Finale: Den Bosch - Berliner HC 9:1 (4:0)
Die Hockeydamen des Berliner HC haben ihre exzellente Form aus der Vorrundenphase nicht ins Finale des Europapokals der Landesmeister hinüber retten können. Gegen den vom deutschen Trainer Robin Rösch trainierten Seriensieger HC Den Bosch setzte es für die Berlinerinnen eine heftige 1:9-Niederlage. Schon zur Pause stand es 4:0 für die Hausherren, die vor eigenem Publikum unwiderstehlich aufspielten und der jungen Berliner Mannschaft den Schneid abkauften. Der einzige BHC-Treffer von Katharina Schultz fiel erst beim Stand von 0:9 kurz vor dem Ende. Für Den Bosch war es der zehnte Erfolg beim höchsten Vereinswettbewerb im Frauenhockey in Folge. Zuletzt konnte Rot-Weiss Köln 1999 die Niederländerinnen – ebenfalls in s’-Hertogenbosch – im Finale stoppen.
„Das war ein chancenloses Spiel für uns“, sagte Safi Khalil, der ja am Ende der Saison sein Amt als Berliner Damentrainer abgeben wird, nach der Siegerehrung. „Den Bosch war athletisch und mental überlegen. Hinzu kam, dass wir eine eher mäßige Leistung abgeliefert haben und die Holländerinnen an diesem Tag wirklich alles getroffen haben. In dieser Kombination kommt dann solch ein Ergebnis dabei heraus. Wir hatten uns vor der Saison vorgenommen, endlich mal beim Landesmeister-Cup ins Finale zu kommen. Das ist uns geglückt und darüber haben wir uns auch sehr gefreut. Die Mannschaft hat mit mir nach zweimal Bronze im Europacup und dem Sieg letztes Jahr im Cupwinners Cup nun Silber gewonnen. Das ist als Bilanz schon absolut in Ordnung. Es dauert halt ein bisschen, ehe man sich über einen zweiten Platz richtig freuen kann.“
Vor 1.500 Zuschauern agierten die Berlinerinnen von Beginn an zu vorsichtig und zögerlich. Den Bosch – mit dem Wissen, im nächsten Jahr nicht im Landesmeister-Cup spielen zu können, weil man vor zwei Wochen erstmals seit über einem Jahrzehnt das nationale Finale gegen Amsterdam verloren hatte – wollte diesen zehnten Titel in Folge unbedingt, ging mit viel Aggressivität in die Partie. Nach einer Viertelstunde hatte Barbara Vogel, die bei den Toren kaum eine Chance hatte, bereits zwei Strafeckentreffer kassiert. Bis zur Pause baute Den Bosch den Vorsprung noch bis auf 4:0 aus.
Es blieb auch in der zweiten Hälfte bei wenigen Entlastungsangriffen der Berlinerinnen. Den Bosch dominierte und legte Tor um Tor nach – auch das Glück war heute auf der Seite der Holländerinnen, denen die Kugel einfach auch häufig zum richten Zeitpunkt vor den Schläger sprang. So konnte Katharina Schultz erst zehn Minuten vor Ende, ein wenig unter Mithilfe der holländischen Torfrau, den Ehrentreffer zum 1:9 erzielen. Neben der Silbermedaille gab es allerdings auch noch einen Individualpreis für den BHC bei der Siegerehrung. Nina Laudahn wurde als beste Nachwuchsspielerin des Turniers geehrt.
Tore:
1:0 Maartje Paumen (KE, 6.)
2:0 Maartje Paumen (KE, 14.)
3:0 Juliette Hentenaar (23.)
4:0 Helen Richardsen (33.)
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5:0 Vera Vorstenbosch (38.)
6:0 Maartje Goderie (41.)
7:0 Janneke Schopman (KE, 48.)
8:0 Maartje Paumen (KE, 51.)
9:0 Lieske Hulsen (56.)
9:1 Katharina Schultz (60.)
Strafecken:
Den Bosch 8 (4 Tore) / BHC 4 (kein Tor)
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