Freitag, 24. Oktober 2008 - Sonntag, 31. Mai 2009


Euro Hockey League 2008/2009

Gruppensieg durch Tor in letzter Sekunde

So., 26. Oktober, Amsterdam: St. Germain (FRA) - Düsseldorfer HC 3:3 (2:1)

Mit einem Kraftakt in der Schlussphase und einem Ausgleichstor in allerletzter Sekunde hat Debütant Düsseldorfer HC in seinem zweiten Gruppenspiel der Euro Hockey League einen 1:3-Rückstand gegen Paris St. Germain noch in ein 3:3 gedreht. Damit gewannen die Schützlinge von Trainer Volker Fried ihre Gruppe noch Dank eines mehr erzielten Tores vor den punktgleichen Franzosen. So winkt für den deutschen Vizemeister im Achtelfinale an Ostern 2009 (das gemeinsam mit dem Viertelfinale an einem noch von der EHL zu bestimmenden Ort ausgetragen wird) eine etwas leichtere Auslosung.

Volker Fried sagte stolz: „Das war vielleicht nicht unser bestes Spiel, aber meine Mannschaft hat sich auch durch die Rückstände nie entmutigen lassen und hat es über den Kampf noch geschafft. Das war schon beeindruckend, wie das Team am Ende über den reinen Willen noch die beiden Treffer hinbekommen hat. Strukturiert war da ja nichts mehr, aber alle wollten jetzt noch dieses eine Tor. Wenn man bedenkt, dass wir hier ohne unseren Olympiasieger Oliver Korn und ohne Rüdiger Würfel – über Christoph Eimer spricht ja schon keiner mehr – angetreten sind, dann ist der Erfolg gegen eine so starke Mannschaft wie St. Germain gar nicht hoch genug zu bewerten. Umso mehr als heute viele Spieler gar nicht ihre Top-Form erreicht haben. Der Gruppensieg hier in der EHL ist für uns ein toller Saisonabschluss vor der Hallenpause.“

Man merkte den Parisern von Anfang an an, dass sie den Sieg anpeilten, den sie für den Gruppensieg benötigten Dennoch hatten die Düsseldorfer die erste gute Chance der Partie, als Alexander Otte vorn argentinisch auf Tor schießen konnte, sein Schuss aber noch von einem Verteidiger über das Tor gelenkt werden konnte. Eine höchst umstrittene Siebenmeterentscheidung brachte dann aber auf der anderen Seite die Führung für St. Germain. Spezialist Pauchet verlud Alberto Schek und traf sicher zum 1:0 (5.). Die Düsseldorfer wirkten geschockt. Ein krasser Abstimmungsfehler in der Defensive hatte ermöglichte wiederum Pauchet nahezu unbedingt den Schuss zum 2:0 nur fünf Minuten später.

Es dauerte etwas, ehe der DHC wieder zu seinem Spiel fand. Dann aber hatte Marten Sprecher in der 14. Minute nach tollem Rechtsangriff die große Ausgleichschance, traf aber nur das Außenbrett des leeren Tores. Wieder Sprecher bereitete eine Minute später über rechts vor, als PSG-Keeper Martin Zylbermann jedoch exzellent vor zwei einschussbereiten Düsseldorfern klärte. Ein schnell ausgeführter Freischlag von Jan Fischer am Kreis brachte schließlich aber doch noch das 1:2 direkt vor der Viertelpause, als Jens Giese mit langem Schläger den Ball noch an Zylbermann vorbei spitzelte. Der DHC begann engagiert im zweiten Viertel, hatte gleich eine Chance über links, als Zylbermann einen Lupfer ins Tor aber verhindern konnte.

Glück dann auf der anderen Seite, wo Pauchet nur um Zentimeter am langen Pfosten an einer Flanke vorbei tauchte. Einiges Unverständnis dann bei einer Grünen Karte gegen Maximilian Schröter, der den Gegenspieler bei einem vermeintlichen Tackling nicht einmal berührt hatte. Der DHC war in Unterzahl konzentriert. Schek klärte gut gegen eine hohe argentinische Rückhand. Erst in Überzahl kassierte Düsseldorf durch erneut ungeschicktes Abwehrverhalten bei einem Linksangriff der Franzosen den zweiten Strafstoß, den Schek aber diesmal brillant aus dem oberen linken Winkel fischte. Allerdings hatte Jens Giese für das Foul im Kreis Gelb gesehen, so dass die Westdeutschen wieder in Unterzahl weiter spielen mussten.

Bei einer PSG-Ecke in dieser Phase reagierte Schek erneut blendend. Auf der anderen Seite zeigte aber auch Zylbermann gegen einen Otte-Flachschuss seine Klasse. Es ging nun rauf und runter – ein Spiel mit viel Tempo. Bergmann hatte von Höhe Siebenmeterpunkt die nächste ganz große Chance, aber Zylbermann war wieder mit einem Füßling dran. Als der DHC wieder komplett war, sah Verrier nach Tackling an Sprecher Grün – nun also mal Überzahl für die Fried-Schützlinge, die auch sofort ein Powerplay aufzogen und durch den agilen Sprecher mit einem ganz knapp vorbei gehenden Stecher am langen Pfosten und zwei weiteren Großchancen den Ausgleich noch vor dem Wechsel hätten erzielen können. Doch PSG rettete mit Glück den Vorsprung in die Halbzeitpause.

Ein krasses Missverständnis im Aufbauspiel ermöglichte Paris die erste Chance seit langer Zeit mit einem Schuss von rechts – ähnlich wie beim 2:0 – doch diesmal stand Schek richtig. Es dauerte etwas, bis das Team von Volker Fried zu dem druckvollen Spiel von vor der pause zurück fand, aber zumindest stand die Abwehr weiter sicher, fing St. Germain zumeist rechtzeitig vor dem Kreis ab. Dann kam die erste Chance mit einer argentinischen Rückhand zentral im Kreis, die aber hoch über das Tor ging. Aber der DHC war nun wieder am Drücker. Marten Sprecher vergab die Großchance zum Ausgleich, als er frei rechts im Kreis zu uneigennützig ablegen wollte, aber sein Pass von Zylbermann noch abgefangen wurde.

Erst ein individueller Fehler von Jan Simon im eigenen Kreis „schenkte“ PSG die dritte Ecke des Spiels direkt vor der letzten Viertelpause, die Tom Genestet zum 3:1 nutzte. Im letzten Viertel fehlte dem DHC beim Bemühen, noch einmal alles für den nötigen Ausgleich zu tun, um Gruppensieger zu werden, die nötige Konzentration und vielleicht auch Kraft. Es war den Parisern anzumerken, dass sie einen Tag länger Pause hatten. Die Westdeutschen mühten sich und PSG nutzte eiskalt jeden Fehler zum Kontern, so dass der DHC unnötig viel Energie auch in der Rückwärtsbewegung aufbringen musste. Dadurch fiel die letzte Drangphase erst einmal nicht ganz so druckvoll aus wie es wohl nötig gewesen wäre. Eine Belohnung gab es noch, als ein Franzose mit dem Körper auf der Linie rettete. Es gab Ecke statt des geforderten Siebenmeters, aber Maximilian Schröter traf im Nachsetzen bei der Ecke zum 2:3 (67.).

Nun überschlugen sich die Ereignisse: Eine Minute vor Ende bekam St. Germain noch eine höchst umstrittene Ecke, die wegen Zeitspiels abgepfiffen wurde. Baptiste Rogeau unterband den Konter des DHC mit einem bösen Tackle und sah Gelb. Verrier ging dann wegen Ballwegschlagens hinterher. Und Düsseldorf bestrafte die Verhinderungstaktik der Franzosen tatsächlich noch in letzter Sekunde, als ein Freischlag am Kreis schnell ausgeführt wurde, Maximilian Schröter mit einer argentinischen Rückhand an Zylbermann vorbei schoss und Jan Fischer in der letzten Spielsekunde die Kugel zum 3:3 über die Linie drückte.

 

Tore im Überblick:

1:0 Jean-Baptiste Pauchet (7m, 5.)

2:0 Jean-Baptiste Pauchet (10.)

2:1 Jens Giese (17.)

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3:1 Tom Genestet (KE, 53.)

3:2 Maximilian Schröter (KE, 67.)

3:3 Jan Fischer (70.)

 

Strafecken:

PSG 4 (1 Tor) / DHC 1 (1 Tor)

 

Grüne Karten:

PSG 1 (Verrier) / DHC 1 (Maxi Schröter)

 

Gelbe Karten:

PSG 2 (Rogeau, Verrier) / DHC 1 (Jens Giese)

 
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Endstand
1. HC Bloemendaal
2. UHC Hamburg
3. HC Rotterdam
4. KHC Leuven
Punkte

Für die EHL Gruppenphase gilt folgende Punkteverteilung:


Sieg 5 Punkte
Unentschieden 2 Punkte
Niederlage mit ...
Tordifferenz ≤ 2 Tore 1 Punkt
Tordifferenz > 2 Tore 0 Punkte

 

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