Dem Tag der Deutschen folgt der Tag der Ecken-Giganten
Karfreitag müssen alle drei deutschen Teams ran, Ostersamstag gibt es auch einige deutsche Stars und die weltbesten Eckenschützen zu sehen
Das KO16-Turnier der Euro Hockey League vom 10. bis 13. April auf der Anlage des UHC Hamburg (Wesselblek 8, Hummelsbüttel) beginnt Karfreitag mit einem satten Tag für die deutschen Fans. Alle drei deutschen Teams sind am Start. Am Samstag gibt es dann allerdings auch absolute Leckerbissen für alle Hockeyfans. Dann stehen nämlich die „Eckengötter“ des Welthockeys auf der Platte. Von Amsterdams Strafeckenspezialist Taeke Taekema, über Barcelonas Jonathan Fröschle, der Alster letztes Jahr mit seinen Ecken noch zum deutschen Meister machte, bis zum britischen Schlenz-Meister Richard Mantell in Reihen des HC Reading reicht die Liste.
Pablo Diaz: „Alster und UHC sind die Favoriten!“
Im ersten Match am Karfreitag um 9.30 Uhr muss Alster bereits bekanntlich gegen „Angstgegner“ Club Egara Terrassa ran. Hier hat Egaras Trainer Pablo Diaz übrigens den Spieß umgedreht und trotz des 4:0-Sieges der Spanier in der ersten EHL-Runde gegen Alster die Hamburger zu Favoriten erklärt: „Wir sind nicht die Favoriten in Hamburg. Alster als amtierender deutscher Meister und der UHC als EHL-Champion sind es.“ Wenn es gelingt, die Ecken von Spezialist Guillermo Schickendantz zu entschärfen, kann Alster Diaz bestätigen.
U21-Kapitän Martin Häner will die Erfolgsgeschichte fortsetzen
Im zweiten Spiel des Karfreitags kann der deutsche U21-Nationalmannschaftskapitän Martin Häner seine Erfolgsgeschichte mit dem neuen englischen Champion East Grinstead fortsetzen. Nachdem der Berliner, der die deutschen Junioren im Juni bei der WM in Malaysia und Singapur anführt, zuletzt mit East Grinstead erstmals englischer Meister wurde und als erster Club zudem Hallen- und Feldtitel holte, soll nun um 12.00 Uhr gegen St. Germain Paris der nächste Schritt folgen. Häners Team ist auf jeden Fall favorisiert.
Rückkehr von Welt-Hockeyspieler Teun de Nooijer
Um 14.30 Uhr werden ganz sicher etliche Hamburger Hockeyfans extra wegen Teun de Nooijer zur Partie dessen Bloemendaaler HC gegen den HC Cannock (ENG) auf die UHC-Anlage kommen. Der Holländer gilt nicht nur als der beste Spieler der Welt im letzten Jahrzehnt, er hat auch in Hamburg eine zweite Heimat. Und dass nicht nur weil er hier 1998 mit dem Harvestehuder THC deutscher Meister wurde, er ist auch mit der ehemaligen Flottbeker Nationalspielerin Philippa Suxdorf verheiratet. Nicht nur die Favoritenrolle, sondern auch die Sympathiezuordnung seitens der Fans dürfte in diesem Match daher klar gegen die Engländer sprechen.
UHC gegen Düsseldorf vor großer Kulisse
Beim letzten Spiel am Karfreitag hoffen die Veranstalter dann endgültig auf eine riesige Kulisse. Wenn um 17 Uhr Gastgeber und Titelverteidiger UHC Hamburg auf den starken EHL-Debütanten Düsseldorfer HC trifft, sollte die Tribüne bis auf den letzten Platz gefüllt sein. In der Bundesliga gab es im Herbst zuletzt ein knappes 2:1 für die Hamburger in Düsseldorf, aber – das haben beide Trainer betont – die Liga-Ergebnisse spielen in diesem Duell um internationale Meriten keinerlei Rolle.
Ostersamstag startet mit „Schmankerl für Frühaufsteher“
Wenn seine Ex-Teamkameraden am Karfreitag früh ran müssen, dann soll es Jonathan Fröschle mit seinen Kollegen von Real Polo Barcelona offenbar am Ostersamstag genauso gehen. Die Partie um 9.30 Uhr ist ein absolutes „Schmankerl für Frühaufsteher“. Bei Real spielt neben Fröschle auch noch Christian Wein, deutscher Weltmeister von 2002 und Sohn von Horst Wein, der für den FC Barcelona die Jugend-Fußballschule mit aufgebaut hat. Auch hier sind die Engländer vom HC Reading eher Außenseiter – aber nicht zu unterschätzende, denn mit Richard Mantell haben auch sie einen extrem starken Eckenschützen am Start.
Rotterdam ohne Ecken-Gigant Sohail Abbas?
Wie man aus Insiderkreisen hört, wird Rotterdam wohl ohne den Strafecken-Spezialisten Sohail Abbas und dessen Landsmann Ahmed Waseem auskommen müssen, wenn es am Samstag um 12 Uhr gegen Grundwald Posen geht. Die Pakistani bereiten sich mit ihrem Nationalteam auf den Asia Cup (Asien-Meisterschaft und WM-Qualifikation) vor. Doch auch ohne die beiden „Greenshirts“ sind die Holländer in dieser Partie gegen die Polen klar favorisiert.
Taeke Taekema macht Amsterdam fast unbezwingbar
Mit Taeke Taekema hat der H&BC Amsterdam einen Eckenspezialisten, der gemeinhin als bester Schlenzer weltweit gilt und zu den best verdienenden Hockey-Profis zählt. Seine Quote ist in der Regel so gut, dass der belgische Meister Waterloo Ducks am Ostersamstag um 14.30 Uhr schon alle Standardsituationen vermeiden müsste, um eine Chance zu haben. Doch dann wären da eben auch noch der Spanier Santi Freixa, der als einer der besten Stürmer der Welt gilt, und die holländischen Top-Stars Timme Hoyng, Floris Evers oder Teun Rohof, die ein Spiel allesamt auch locker allein entscheiden können. Wenn es bei den KO16 eine ganz krasse Außenseiter-Wette gäbe, dann die auf die Ducks…
Zwei „Undogs“ im Kampf um den größten Vereinserfolg
Im letzten Spiel des Ostersamstags kommt es um 17 Uhr zum Aufeinandertreffen zweier absoluter Außenseiter bei den KO16 der EHL. Sowohl für den KHC Leuven aus Belgien als auch für die irischen Three Rock Rovers wäre das Erreichen des EHL-Viertelfinals der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Entsprechend engagiert wird es in diesem „Underdog“-Duell zur Sache gehen. Leicht favorisiert sind die Belgier, in deren Reihen neben etlichen belgischen EM-Dritten von 2007 auch die spanischen Nationalspieler Pau Quemada und Jordi Fabregas stehen.
Hamburger Schiedsrichter als Video-Umpire im Einsatz
Zwei deutsche Schiedsrichter sind für die EHL KO16 beim UHC nominiert worden. Der Mülheimer Christian Blasch gilt als einer der besten Schiedsrichter weltweit, hat unter anderem auch schon zwei Olympia-Turniere mit geleitet. Auf den Hamburger Björn Bachmann kommt eine ganz besonders verantwortungsvolle Aufgabe zu. Er ist als Video-Umpire vorgesehen. Die EHL gilt mit als Vorreiter für den Einsatz der Video-Schiedsrichter. Pro Partie hat jedes Team eine Möglichkeit pro Halbzeit frei, den Video-Umpire bei strittigen Situationen anzurufen. Das muss der jeweilige Kapitän per Handzeichen anzeigen. Die beiden Schiedsrichter auf dem Feld können zudem ebenfalls den dritten Kollegen am Bildschirm zu Rate ziehen, wenn sie sich bei Tor-Entscheidungen nicht sicher sind.
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