Terrassa beendet Alsters Hoffnungen

Freitag, 10. April, beim UHC: Alster – Egara (ESP) 2:4 (1:3)

Der Deutsche Meister Club an der Alster ist im Achtelfinale der Euro Hockey League an Favorit Club Egara Terrassa gescheitert. Die Hamburger unterlagen auf der Anlage des UHC in Hummelsbüttel den Spaniern in einem schnellen, intensiven Match verdient mit 2:4 (1:3). Lange sah das Team aus dem Vorort Barcelonas dabei wie der überlegene Sieger aus, bis Alster in der zweiten Halbzeit, und vor allem in letzten Viertel plötzlich die Partie besser in den Griff bekam und sogar auf 2:3 heran kam. Doch eine Situation kurz vor Ende, als Torwart Tim Jessulat viel riskieren musste, eine Zeitstrafe erhielt, und der überragende dreifache Torschütze Guillermo Schickendantz seine dritte Ecke versenkte, brachte die endgültige Entscheidung. Die Tore für Alster zum 1:2 und 2:3 gelangen Nico Sonnenschein und Benjamin Laatzen. Im Viertelfinale am Ostersonntag um 12.00 Uhr trifft Egara nun auf den Sieger der heutigen 17-Uhr-Partie zwischen UHC Hamburg und dem Düsseldorfer HC.

Trainer Jochim Mahn: „Die Niederlage ist sicher der Klasse der spanischen Stürmer geschuldet. Die haben da einfach mit Amat, Tubau, Schickendantz und Allegre vier Weltklasseleute, die etwas aus ihren Chancen machen. Meine Mannschaft hat sicher deutlich besser gespielt als beim 0:4 gegen Egara in der ersten EHL-Runde und hatte im Mittelfeld zum Teil ein deutliches Übergewicht, aber wir waren bei den Eins-gegen-Eins-Situationen am gegnerischen Kreis einfach zu ungefährlich. Was mich nervt, ist die ganz schlechte Eckenabwehr. Wir haben in den zwei Spielen gegen Egara sechs Eckentore kassiert, heute wieder eine Quote von drei aus sieben zugelassen. Das geht überhaupt nicht! Insgesamt ist heute außer Alexander Sahmel leider niemand über sich hinausgewachsen. Der Rest hat ganz ordentlich gespielt, aber das eben auf diesem Niveau gegen Egara reicht leider nicht.“

Vor der tollen Kulisse von bereits 1.800 Zuschauern trotz des frühen Anspieltermins um 9.30 Uhr am Karfreitag dominierten die Favoriten aus Spanien, die in der ersten EHL-Runde in Amsterdam Alster mit einem 4:0-Sieg (3:0) auf Platz zwei der Gruppe verwiesen hatten, die Hamburger von Beginn an. Die Mannschaft von Joachim Mahn verteidigte sehr tapfer das 0:0 gegen die Angriffsbemühungen des Clubs aus dem Hockeyvorort Barcelonas. Bis kurz vor der ersten Viertelpause stand die Null, obwohl die Spanier mehrere gute Chancen hatten, bei denen Keeper Tim Jessulat und seine Abwehr aber noch retten konnten.

Alster selbst war bis dahin noch gar nicht gefährlich in den Kreis gekommen. Mit der dritten Ecke jedoch sorgte Egara für die Führung. Nicht etwa Spezialist Guillermo Schickendantz, sondern Juan Carrera von der Ablage war der Schütze. Und Egara drückte nach der kurzen Pause auf das 2:0, das Schickendantz mit der vierten Ecke schließlich selbst besorgte. Zweimal trafen die Mannen von Trainer Pablo Diaz danach den Pfosten, Schickendantz per Ecke und Amat nach einem Konter. Dann besorgte Nico Sonnenschein nahezu aus dem Nichts das 1:2. Mit der ersten Aktion im spanischen Kreis keimte plötzlich Hoffnung auf, als der Nationalspieler eine Rechtsflanke per Stecher zum Anschlusstreffer im Tor unterbrachte.

Doch Schickendantz zerstörte die Hoffnung im Gegenzug wieder, als er freistehend am langen Pfosten Jessulat zum 1:3 überwand – ein psychologisch denkbar unglücklicher Treffer 30 Sekunden vor der Halbzeit. Alster kämpfte sich im dritten Viertel mit viel Aufwand ins Spiel immer wieder angetrieben von seinen Weltmeistern Sebastian Biederlack und Justus Scharowsky, hatte durchaus einige gute Szenen am Kreis, konnte aber nicht genug Profit daraus ziehen. Egara blieb durch seine blitzschnellen Konter gefährlich, die zwar nicht mehr so häufig kamen, aber den Spaniern die deutlich hochkarätigeren Chancen einbrachten.

Jessulat musste zweimal gegen Schickendantz und gegen Eduard Arbos sein ganzes Können aufbieten, um einen höheren Rückstand zu vermeiden. Alster hatte die erste Chance des letzten Viertels, als Führer über links gut in den Kreis kam und nach Doppelpass argentinisch zum Schuss kam, aber abgeblockt wurde. Alster blieb bestimmend, schnürte Egara nun sogar ein, doch Arbos hätte mit dem ersten Konter fast das 1:4 gemacht, verfehlte das Tor von links nur um Zentimeter. Tubau holte, nachdem Oliver Hentschel wegen Meckerns eine lange Ecke weggepfiffen wurde, im Konter Egaras sechste Ecke, die Jessulat aber gegen Schickendantz gut hielt. Der Nachschuss von recht ging über das Tor.

Die Hoffnung blieb also, in den letzten zehn Minuten die Partie noch zu drehen. Sahmel rettete noch einmal auf der Linie beim nächsten Konter. Bei Alster fehlte oft dem letzten Pass in der Spitze die Genauigkeit. Bis zum spanischen Viertel wurde wirklich gut gespielt. Und dann war es doch so weit Eine Flanke kam von rechts Egaras Keeper rettete noch gegen den ersten Schuss, aber Benjamin Laatzen stand am linken Pfosten völlig frei und machte das 2:3. Bitter, dass Jessulat im nächsten Konter beim Versuch, einen Pass vor dem Kreis abzufangen, statt des Schläger den Körper an die Kugel brachte. Der Keeper bekam Gelb, musste auf die Strafbank, und Schickendantz ließ Ersatzkeeper Canel, der kalt aufs Feld kam, keine Chance bei der siebten Ecke, die hoch links im Eck einschlug.

Alster war um den möglichen Lohn des harten Kampfes gebracht – allerdings war der Sieg der Spanier – auf die gesamte Spielzeit gesehen – absolut verdient. In Unterzahl mobilisierten die Mahn-Schützlinge in den letzten dreieinhalb Minuten noch mal alles, ohne am Ergebnis aber etwas verändern zu können.

Tore:

0:1 Juan Carrera (KE, 17.)

0:2 Guillermo Schickendantz (KE, 23.)

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1:2 Nico Sonnenschein (34.)

1:3 Guillermo Schickendantz (35.)

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2:3 Benjamin Laatzen (61.)

2:4 Guillermo Schickendantz (KE, 67.)

Strafecken:

Alster keine (-) / Egara 7 (3 Tore)

Gelbe Karten:

Alster 1 (Jessulat, 66.) / Egara -