„Haben noch etwas gut zu machen!“
Alster-Trainer Joachim Mahn vor dem Start in EHL-Runde eins
Einen Tag vor dem Auftakt der EHL-Saison 2008/2009 äußerte sich Alster-Coach Joachim Mahn noch einmal zu den Gruppengegnern: „Nachdem ich das Videomaterial studiert habe, sehe ich Egara Terrassa nicht mehr als unschlagbar an. Vielmehr ist mir aufgefallen, dass Pocztowiec Poznan ebenso schwer zu knacken sein wird wie die Spanier“. Schon im letzten Jahr waren die beiden Alster-Gegner in der EHL aufeinander getroffen und hätten sich dabei ein enges Duell geliefert, bei dem der polnische Club nur wegen einer desolaten Ecken-Leistung verloren habe. „Insgesamt wollen wir uns die EHL dieses Jahr schon groß auf die Fahnen schreiben. Allein der Ausblick, dass beim Weiterkommen ein sonniges Trainingslager als Vorbereitung auf die K.o.-Runde winkt, sollte für uns eine Motivation sein. Zumal wir vom letzten Jahr noch etwas gut zu machen haben“, verwies Mahn auf das überraschende Erstrunden-Ausscheiden 2007.
Schon im zweiten Jahr der European Hockey League (EHL) gibt es grundlegende Regeländerungen. Ab dieser Saison, in der der Club an der Alster, der Uhlenhorster HC sowie der Düsseldorfer HC als deutsche Vertreter auflaufen werden, warten zwei Veränderungen des Regelwerks auf die Akteure: So darf sich der ausführende Spieler bei einem Freischlag den Ball selber vorlegen (einen Meter ‚anrollen’) und dann auch selbst weiter spielen. Diese Regelung gilt aber nur bis zur gestrichelten Linie vor dem Schusskreis. Als neue Möglichkeit kommt außerdem hinzu, den Videobeweis während des laufenden Spiels per Handzeichen einzufordern und die Partie damit zu unterbrechen.
Speziell wegen der vorgenommenen Modifikationen setzten Alster-Trainer Joachim Mahn und sein Pendant vom UHC, Martin Schultze, am Dienstagabend ein Trainingsspiel an. Dabei war das Ergebnis nur von zweitrangiger Bedeutung für die Coachs: „Wir haben 1:3 verloren, aber das interessiert mich wenig“, erklärte Mahn. Wichtiger war ihm schon im Vorfeld gewesen, dass seine Spieler vor allem die neue Freischlagregel einüben sollen. Was sich bei diesem ‚Testlauf’ dann allerdings zeigte, „hatte eher mit B-Jugend-Hockey zu tun als mit Ballsport auf hohem europäischen Niveau“, sah sich der Alster-Übungsleiter nicht zufrieden mit der ganz besonderen Trainingseinheit. „Jeder wollte sich den Ball schnappen und erst mal zu unendlich langen Dribblings ansetzen. So kommt natürlich kein Spiel miteinander zustande und so ist die neue Regelauslegung sicher nicht gedacht“.
Mahn blickte deswegen voraus, dass „wir nur ab und an die Neuerung einsetzen wollen – situationsabhängig“. Hinsichtlich des Videobeweises, der von jedem Mannschaftskapitän einmal pro Halbzeit genutzt werden kann, erhöhen sich die Bedenken Mahns noch: „Wie ich mir das schon gedacht hatte, werden diese Unterbrechungen, die auch während der laufenden Partie genommen werden können, hauptsächlich dann eingesetzt, wenn auf diese Weise ein Konter unterbunden werden kann“. Dahingehend sei er gespannt auf das EHL-Briefing am Donnerstagabend in Amsterdam, bei dem alle Spieler, Trainer und Schiedsrichter offiziell eine detaillierte Einführung in die neu geschaffenen Spielregeln bekommen werden.
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