Alster wird Gruppenzweiter hinter Terrassa
Sonntag, 26. Oktober, in Amsterdam: Alster – Egara (ESP) 0:4 (0:3)
Der Deutsche Meister Club an der Alster konnte in seinem zweiten Spiel in der Euro Hockey League am Sonntag nicht den erhofften Gruppensieg gegen Favorit Club Egara Terrassa (ESP) erringen. Die Spanier waren vor allem in ihren Offensivaktionen deutlich abgeklärter und effizienter, siegten klar mit 4:0 (3:0). Allen voran Eckenspezialist Guillermo Schickendantz konnte Torwart Tim Jessulat dreimal überwinden. Alster muss nun als Gruppenzweiter auf ein bisschen Losglück für das Achtelfinale hoffen, um nicht Ostern 2009 in der Runde der letzten 16 erneut auf einen absoluten Top-Favoriten zu treffen.
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„Am Anfang haben Ferraris gegen Volkswagen gespielt. Da waren wir mit dem Tempo reichlich überfordert“, sagte Trainer Joachim Mahn. „Nachher haben wir auf Augenhöhe mitgespielt, aber da stand es eben leider auch schon 0:3. Das war heute trotzdem eine wertvolle Erfahrung! Vor allem bei den Ecken sahen wir hinten heute nicht gut aus. Vorn gab es in der Ballannahme noch zu viele technische Fehler. Daran müssen wir vor dem Achtelfinale arbeiten, denn da kommt bestimmt wieder so ein Kracher auf uns zu.“
Beide Mannschaften agierten im ersten Spiel des Tages in Amsterdam am Anfang vorsichtig. Alster wusste um die Offensivstärke der Spanier, wenn ihre Top-Stürmer Amat und Tubau vorn Platz zum Laufen bekommen. So standen die Hamburger tief und verließen sich auf gelegentlich gut strukturierte Vorstöße, aus denen heraus ein Schlag von halbrechts nach drei Minuten und ein vom spanischen Keeper gerade noch gestoppter Vorstoß der Hentschel-Brüder über rechts die besten Chancen der Anfangsphase brachten.“
Egara hatte zwar etwas mehr Ballbesitz, kam aber noch nicht zu Torschusssituationen, weil die Alsteraner in der Defensive konzentriert und stabil standen. Erst eine von Ramon Allegre per Solo durch die Mitte erarbeitete Strafecke brachte den ersten Schuss aus das Tor. Und der saß durch Spezialist Guillermo Schickendantz flach links unten zum 0:1 (11.). Die Spanier wirkten nun gefährlicher in ihren Angriffsaktionen. Erst Amat und dann Tubau tauchten nach guten Pässen hinter der Alster-Abwehr vor Keeper Tim Jessulat auf, konnten aber ihre Chancen nicht nutzen. Für Alster hatte Konstantin Rentrop kurz vor der Viertelpause noch einmal eine Chance per argentinischer Rückhand, der halbhohe Schuss ging aber knapp links am Tor vorbei.
Alster musste zu Beginn des zweiten Viertels in inzwischen strömendem Regen eine Unterzahl überstehen, weil Benjamin Laatzen für einen vergleichsweise geringfügigen Körperkontakt die Grüne Karte sah, die neuerdings zwei Minuten Zeitstrafe in der EHL bedeutet. Sofort machte Egara Druck und holte die zweite und in Folge dritte Ecke. Die wehrte Jessulat zwar hoch an den Kreisrand ab, aber Eduard Arbos konnte dann unbedrängt volley auf das Tor schießen, wobei Jessulat auch noch die Sicht verdeckt war. Es stand also plötzlich sogar 0:2 (20.).
Immerhin kam Alster nun besser wieder ins Spiel, hatte eine gute Chance durch einen Rückhandvolley von Tobias Hentschel und war danach häufiger am spanischen Kreis, ohne jedoch einmal eine Ecke oder einen Torschuss in guter Position erarbeiten zu können. Ein einziger exzellenter Konter über links brachte dann aber die Vorentscheidung. Pol Amat zog an allen vorbei und passte vor Tor halbhoch auf Guillermo Schickendantz, der direkt hoch einschoss (30.).
Das dritte Viertel verlief weitgehend ausgeglichen, mit leichten Vorteilen für die Alsteraner, die aber am gegnerischen Viertel oft zu ungenau spielten oder Bälle verstoppten. Sie hatten allerdings auch Pech, dass der irische Schiedsrichter Colin Hutchinson oft eine etwas unausgewogene Regelauslegung zeigte und die Hamburger in ähnlichen Szenen härter bestrafte. So musste Benedikt Sperling nach einem zuvor auch auf der anderen Seite mehrfach gesehenen Stockfoul als zweiter Alsteraner mit Grüner Karte auf die Strafbank (46.).
Nach Sperlings Rückkehr hatte Alster die besten Chancen des dritten Viertels, scheiterte aber einmal aus kurzer Distanz am starken Keeper der Spanier und ein anderes Mal schoss Oliver Hentschel mit einer argentinischen Rückhand aus guter Position links am Tor vorbei. So war es erneut Egara, das jubeln durfte, denn eine umstrittene Strafecke in der letzten Minute des Drittels brachte durch einen Schickendantz-Schlenzer in den linken oberen Winkel das 0:4 (53.).
Auch danach blieben die Hamburger bemüht. Egaras Keeper musste zwei Angriffe am kurzen Pfosten in letzter Sekunde unterbinden. Doch wieder brachte ein guter Konter über rechts die nächste Ecke der Mannschaft aus dem Vorort Barcelonas, die einfach effizienter in der Vorwärtsbewegung war. Eine gute Abwehr und Glück, als der Nachschuss an den linken Pfosten klatschte, brachte Alster in gute Konterposition – aber wieder war Endstation beim spanischen Schlussmann. Auf der anderen Seite rettete auch Jessulat noch einmal in höchster Not gegen Amat.
Alster war dann erneut in der Schlussphase in Unterzahl, als Hutchinson Fabian Wolski eine ebenfalls völlig überzogene Gelbe Karte zeigte. Trotz Unterzahl blieben die Hamburger am Drücker, scheiterten aber erneut in bester Position mehrfach an Keeper Franzisco Cortez, der an diesem Tag einfach unüberwindlich schien. Hutchinson verteilte schließlich noch eine Gelbe Karte an Tobias Hentschel, der sich bei ihm beschwerte, so dass die Hamburger bis zum Schlusspfiff in Unterzahl blieben. Mit guter Moral erarbeiteten sie sich trotzdem endlich die erste Ecke des Spiels, die aber verstoppt und im Nachschuss über das Tor gelenkt wurde.
Tore:
0:1 Guillermo Schickendantz (KE, 11.)
0:2 Eduard Arbos (KE, 20.)
0:3 Guillermo Schickendantz (30.)
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0:4 Guillermo Schickendantz (KE, 53.)
Strafecken:
Alster 1 (kein Tor) / Egara 6 (3 Tore)
Grüne Karten:
Alster 2 (Laatzen, 19., Sperling, ) / Egara 1
Gelbe Karten:
Alster 2 (Fabian Wolski, 66./ Tobias Hentschel 69.)
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