Freitag, 9. Oktober 2009 - Sonntag, 23. Mai 2010


Euro Hockey League 2009/2010

Der UHC wirft den Titelverteidiger aus der EHL

Montag, 5. April, in Rotterdam, Viertelfinale: HC Boemendaal – UHC 3:5 n.P.

05.04.2010 - Der UHC Hamburg hat zum dritten Mal in Folge das Final-Four-Turnier der Euro Hockey League erreicht. Die Mannschaft von Martin Schultze bezwang am Ostermontag in Rotterdam in einem denkwürdigen Viertelfinale den Titelverteidiger HC Bloemendaal mit 5:3 nach Penaltyschießen und nahm damit erfolgreich Revanche für die Final-Niederlage 2009. Die UHCer hatten durch Florian Fuchs geführt, waren dann aber zweimal in Rückstand geraten. Doch Patrick Breitenstein und ein Eigentor von Floris de Ridder sorgten jeweils für den Ausgleich. Die Verlängerung brachte keine Entscheidung. Aber zwei verwandelte Penaltys von Moritz und Jonas Fürste ließen das Pendel zu Gunsten des UHC ausschlagen, zumal der überragende Nicolas Jacobi keinen Treffer mehr zuließ. Im Halbfinale trifft die UHC-Mannschaft nun am Pfingstsamstag, 22. Mai, um 12 Uhr im Halbfinale auf Köln-Bezwinger Real Polo Barcelona. Das zweite Semifinale bestreiten am gleichen Tag um 14.30 Uhr die beiden niederländischen Clubs HC Rotterdam und H&BC Amsterdam. Das Finale und Spiel um Platz drei finden Pfingstmontag statt. Der Austragungsort der Endrunde wird demnächst von der EHL bekannt gegeben.

 

Trainer Martin Schultze: „Das ist absoluter Wahnsinn. Hier einzulaufen vor ausverkauftem haus, hat uns beflügelt. Wir wussten, dass wir Fehler machen würden und Bloemendaal auch Tore schießt. Und wir hatten uns vorgenommen, dass uns das nicht beeindrucken würde. Genau das hat funktioniert. Für mich waren Nico Jacobi und Patrick Breitenstein, der heute das beste Spiel seines Lebens gemacht hat, die Matchwinner. Bedenkt man, dass seit dem EHL-Sieg 2008 neun Leistungsträger uns verlassen haben und unser Durchschnittsalter auf dem Acker 21,4 Jahre war, dann ist das fast nicht zu glauben! Aber wir haben die vielleicht beste Vereinsmannschaft der Welt geschlagen, und jetzt sind meine Jungs für wirklich jede weitere Überraschung gut.“

 

Die UHCer sahen sich in der Eröffnungsphase der Partie einer mit alle Mann anrennenden Mannschaft aus Bloemendaal gegenüber. Die Holländer wurden im ausverkauften Stadion von Rotterdam nach vorn getragen. Aber da stand immer wieder Nicolas Jacobi im Weg, der unter anderem gegen Teun de Nooijer rettete, der vom Siebenmeterpunkt rei zum Schuss kam. Die Niederländer hatten noch drei, vier weitere exzellente Chancen, konnten aber nichts Zählbares daraus machen.

Dann erwischten die UHC den Titelverteidiger eiskalt. Ein langer Pass in den Kreis fand Florian Fuchs frei vor Jaap Stockmann, und der UHC-Youngster überwand den Keeper mit einem Stecher zur Führung. Es hätte zur Viertelpause sogar 0:2 stehen können, wenn Jonas Fürste nicht kurz vorher einen Ball von Carlos Nevado Millimeter links neben den Pfosten gesetzt hätte. So rannte Bloemendaal nach der Viertelpause weiter an – und wurde belohnt. Eine tolle Rückhand-Hereingabe von Jamie Dwyer konnte Ronald Brouwer über den heraus stürzenden Jacobi hinweg ins Tor blocken.

Bloemendaal war nun nah an der Führung, als Brouwer in der 25. Minute einen Ball volley nur Zentimeter links neben das Tor setzte. Doch der UHC kam zurück. Florian Fuchs erarbeitete die erste Strafecke der Partie in der 27. Minute, aber Stockmann lenkte Breitensteins Schlenzer mit tollem Reflex über das Tor. Der UHC war in dieser Phase bestimmend, konnte gute Aktionen nach vorn setzen, doch es blieb weiter beim 1:1. Und Bloemendaal machte dann mit der nächsten guten Aktion das 2:1 (32.), als de Nooijer einen hohen Ball aus der eigenen Abwehr erlief, auf van Mierlo passte und dann seinen Schläger in dessen Schuss hineinhielt, so dass Jacobi keine Reaktionschance hatte.

Glück für den UHC, als van Mierlo direkt nach Wiederanpfiff einen Ball freistehend am Kreisrand links verzog. Aber der UHC suchte ebenfalls seine Chance. Die Bloemendaaler Defensive konnte einen Angriff nur knapp vor Tor stoppen. Beim nächsten Angriff erhielt Jenniskens Grün, musste für zwei Minuten auf die Strafbank. Der UHC konnte aus der Überzahl nichts machen, aber als der HCB wieder komplett war, holte wieder Fuchs die zweite Strafecke. Und dieses Mal traf Breitenstein die richtige Entscheidung, bezwang Stockmann links unten flach zum 2:2 (42.).

Doch Bloemendaal antwortete, holte durch Dwyer die eigene erste Strafecke im Gegenangriff. Die Eckenabwehr der Hamburger funktionierte aber hervorragend, holte die Variante in der Entstehung ab. Jonas Fürste sah kurz darauf Gelb – eine deutlich überzogene Entscheidung von Servetto – so musste der UHC fünf Minuten in Unterzahl überstehen. Die Hanseaten spielten das sehr clever, hatten sogar mehr Ballbesitz in dieser Phase, aber ein unnötiger Ballverlust auf links, brachte Dwyer ins Laufen, der mehrere UHC aussteigen ließ und dann Ebi Kessing bediente, der das 3:2 machte.

Doch der UHC antwortete postwendend und noch in Unterzahl. Einen Freischlag in den HCB-Kreis fälschte Floris de Ridder unhaltbar ins eigene Tor ab. Es blieb eine Partie auf Augenhöhe, in der der UHC dem Favoriten exzellent Paroli bot. Allerdings bekam Bloemendaal kurz vor der letzten Viertelpause die zweite Ecke, Wouter Jolies Schuss ging jedoch links vorbei. Der UHC hatte den starken Start in das letzte Viertel, holte die nächste Ecke, doch Stockmann rettete mit Glanztat gegen Breitenstein. Kurz darauf krachte ein Freischlag gegen den rechten Pfosten von Stockmanns Tor.

Im Gegenzug bekam auch Bloemendaal die dritte Ecke, doch de Nooijer verpasste den Stecher. Es blieb unglaublich spannend. Fuchs hatte nach Solo den Führungstreffer auf dem Schläger, verzog aber rechts halbhoch. Viereinhalb Minuten vor Ende versuchte Moritz Fürste per Videobeweis eine weitere Ecke zu erstreiten, als Fuchs am Eindringen in den Kreis behindert wurde, doch er bekam kein Recht. Auf der anderen Seite verhinderte Jacobi mit Sensationsreflex das 3:4. Es gab jedoch die vierte Ecke für Bloemendaal, die jedoch leichtfertig von Meijer von der Ablage über das leerstehende Tor geschlenzt wurde.

Kein Team konnte mehr die Entscheidung herbei führen. Die Verlängerung mit „Silver Goal“ musste einen Sieger zwischen diesen beiden Teams bringen. Sehr ärgerlich, dass Grochal in der dritten Minute Moritz Fürste einen Vorteil wegpfiff, als der drei Verteidiger hatte aussteigen lassen und im Kreis frei zum Schuss gekommen wäre. Auf der anderen Seite Glück für den UHC, als Breitenstein sich den Ball von de Nooijer klauen ließ, aber der HCB nichts daraus machte.

Es ging in die zweiten fünf Minuten Verlängerung. Rauf und runter ging das Spiel. Jacobi hielt einen gefährlichen Stecher von Dwyer. Jolie bremste auf der anderen Seite in letzter Sekunde Florian Fuchs, der frei zum Rückhandschuss durch war. Fuchs sah dann noch Grün, musste auf die Strafbank, aber es passierte nichts mehr. Nun musste das Penaltyschießen die Entscheidung bringen. Drei Schützen hatte jedes Team erst einmal, die auf den Keeper zulaufen und innerhalb von acht Sekunden treffen mussten.

Moritz Fürste übernahm Verantwortung und überwand Stockmann brilliant auf Höhe des Siebenmeterpunktes. Und dann schlug Jacobi mit tollem Refelex Jamie Dwyer den Ball vom Schläger. Ricardo Nevado war schon an Stockmann vorbei, verzog dann aber links. Aber auch bei Ronald Brouwer versagten die Nerven, er verzog links. Und dann hatte Jonas Fürste Glück, denn Stockmann hielt erst, aber der jüngere Fürste-Bruder konnte im Nachschuss flach den Siegtreffer erzielen.

 

Statistik:

0:1 Florian Fuchs (8.)

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1:1 Ronald Brouwer (20.)

2:1 Teun de Nooijer (33.)

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2:2 Patrick Breitenstein (KE, 42.)

3:2 Ebi Kessing (49.)

3:3 Floris de Ridder (ET, 50.)

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Penaltys:

Moritz Fürste trifft zum 3:4

Jamie Dwyer – Jacobi hält

Ricardo Nevado verzieht

Ronald Brouwer verschießt

Jonas Fürste trifft zum 3:5

 

Strafecken:

Bloemendaal 3 (kein Tor) / UHC 3 (1 Tor)

 

Grüne Karten:

Bloemendaal 1 / UHC 2

 

Gelbe Karten:

Bloemendaal - / UHC 1 (Jonas Fürste)

 

Schiedsrichter:

Marcin Grochal (POL) / Marcello Servetto (ESP)

 
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Endstand
1. UHC Hamburg
2. HC Rotterdam
3. Amsterdam H&BC
4. RC Polo de Barcelona
Punkte

Für die EHL Gruppenphase gilt folgende Punkteverteilung:


Sieg 5 Punkte
Unentschieden 2 Punkte
Niederlage mit ...
Tordifferenz ≤ 2 Tore 1 Punkt
Tordifferenz > 2 Tore 0 Punkte

 

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