UHC-Trainer Schultze: "Von Platz vier bis EHL-Sieg ist alles drin!"
EHL-Halbfinale, Samstag, 12.00 Uhr: Uhlenhorster HC – Real Polo Barcelona (ESP)
20.05.2010 - Zum dritten Mal in Folge hat der UHC Hamburg mit seinem Herrenteam die Final Four der Euro Hockey League erreicht. Nach dem glorreichen Sieg im Premierenjahr der EHL 2008 und dem zweiten Platz 2009 will das Team von Trainer Martin Schultze erneut Geschichte schreiben. Und der Coach ist vor dem Halbfinale am Samstag um 12.00 Uhr gegen Real Polo Barcelona durchaus optimistisch: „Wir wollen dieses absolute Saison-Highlight genießen, sind heiß, dass es endlich los geht! Mein Team hat bewiesen, dass es sich für solche Spiele immer top motivieren und konzentrieren kann. Wenn wir einen guten Tag erwischen, dann können wir Barcelona schlagen. Und hier in Amsterdam ist realistisch alles zwischen viertem Platz und EHL-Sieg für uns drin!“
Den letzten Vergleich mit Real Polo verlor man 2008/2009 in der Vorrunde noch mit 1:4, aber diese höchste EHL-Niederlage des UHC will Schultze nicht als Vergleichsmoment heranziehen. „Damals im Oktober 2008 waren wir weit von Optimalform entfernt. Zudem war Barcelona noch ganz anders aufgestellt. Wenn sie in der Form gegen uns spielen, die sie beim Sieg über Rot-Weiss Köln Ostern gezeigt haben, dann sind sie absolut unsere Kragenweite.“
Schultze warnt vor allem vor den starken Kontern der „Königlichen“ aus Barcelona. Mit Pau Quemada und dem deutschen Olympiasieger Matthias Witthaus hat Polo zwei ganz starke Stoßstürmer vorn drin, die viel Gefahr ausstrahlen. Auch die Strafecke der Katalanen ist nicht zu verachten. Quemada gilt als einer der gefährlichsten Schützen in Europa – aber als solch einer gilt UHCs Patrick Breitenstein auch. „Zudem setzen sie voll auf Quemadas Schuss, haben kaum Varianten, so dass Niko Jacobi und unsere Eckenabwehr da auch gut gegen abwehren können“, so Schultze.
Dass sein Team das erste von zwei Halbfinalen spielt, sieht Schultze als Vorteil. „So war das in den letzten Jahren auch. Wir müssen erst einmal sehen, dass wir unser Spiel gewinnen, und könnten dann in Ruhe beobachten und abwarten, wer sich noch durchsetzt.“ Der UHC-Coach sieht im zweiten Duell zwischen den niederländischen Vertreten vom HC Rotterdam und AH&BC Amsterdam die Gastgeber im leichten Vorteil, auch wenn sich beide Teams zuletzt in der holländischen Liga 2:2 trennten. „Egal gegen welches holländische Team wir nachher kommen – mein Team hat jetzt mehrfach in Rotterdam gezeigt, dass es super damit umgehen kann, in den Niederlanden vor 7.000 Fans zu spielen, die in der Mehrzahl gegen einen sind. Das ist nur eine zusätzliche Motivation.“
Ein paar Hundert UHC-Fans werden als „Blaue Wand“ die Teams im Wagener Stadion erneut lautstark unterstützen. Mit Reisebussen reisen die Hamburger Supporter an, haben ein Hotel in der Stadt komplett für sich reserviert. Auch für sie war es sicher eine erlösende Nachricht, dass Kapitän Moritz Fürste am Mittwoch nach einer Behandlung beim Chiropraktiker nichts mehr von dem zuvor eingeklemmten Nerv im Rücken merkte und Beschwerde frei trainieren konnte. Durch den Ausfall von Max Neumann und Christoph Amend im Mittelfeld ist die Personalsituation angespannt genug. Da nun auch noch Hannes Seese mit Muskelverletzung ausfiel, hat Martin Schultze Moritz Falcke, der vor der Saison wegen seines Physiotherapeuten-Jobs vom Leistungssport zurückgetreten war, zu einem Comeback als „Back-up“ und 16. Mann für die EHL Final Fours überredet.
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