Freitag, 9. Oktober 2009 - Sonntag, 23. Mai 2010


Euro Hockey League 2009/2010

UHC dank Jacobi-Paraden zum dritten Mal im EHL-Finale

22. Mai 2010, Amsterdam, Halbfinale: UHC Hamburg – Polo Barcelona 3:2 n.P. (2:2, 0:2)

Der UHC Hamburg steht zum dritten Mal in Folge im Endspiel um den Titel in der Euro Hockey League. Gegen den spanischen Top-Club RC Polo Barcelona, der im Viertelfinale Rot-Weiss Köln ausgeschaltet hatte, setzten sich die Hamburger erst im Penaltyschießen mit 3:2 (2:2, 0:2) durch. Mann des Tages war Torhüter Nicolas Jacobi: Erst unterlief ihm ein unglückliches Eigentor, bevor er sein Team mit zum Teil sensationellen Paraden im Spiel hielt und spätestens im Penalty-Shootout zum Matchwinner avancierte.


„Wir können uns heute bei Nico bedanken, der eine Weltklasse-Leistung gezeigt hat und maßgeblichen Anteil daran hat, dass wir wieder im Finale stehen“, so UHC-Coach Martin Schultze. „Ansonsten haben wir uns heute eher schwer getan, haben vor allem in der ersten Spielhälfte zu viele Fehler gemacht. Außerdem haben die Spanier wirklich sehr stark gespielt heute. Nach dem 1:2 lief es dann aber wieder im UHC-Style. Da hätten wir die Partie mit etwas Glück auch schon nach 70 Minuten entscheiden können.“
Die Partie begann gleich mit einem herben Rückschlag für den UHC: Ein Schuss von außerhalb des Kreises rutschte Nicolas Jacobi durch die Beine. Der angeforderte Videobeweis zeigte, dass der Keeper mit einem Fuß noch dran war – 1:0 für die Spanier. Beide Teams verschwendeten nicht viel Zeit mit Abtasten und taktischem Geplänkel. Von der ersten Minute an sahen die Zuschauer eine rassige und temporeiche Partie, in der das Mittelfeld schnell überbrückt wurde und es so zu vielen Chancen auf beiden Seiten kam. Der UHC leistete sich allerdings zu viele leichte Fehler, die die spielerisch starken Spanier in gefährliche Angriffe umzumünzen wussten. In der 6. Minute lupfte Polo-Star Pau Quemada den Ball über den herausstürzenden Jacobi, auf der Linie rettete aber Alexander Perdoni. Nur wenig später eine Serie von Chancen für den UHC: Zuerst tankte sich Youngster Dieter Linnekogel auf rechts durch, doch sein Pass fand in der Mitte keinen Abnehmer (8.). Dann parierte der heute starke spanische Keeper Oriol Fabregas im Gewühl gleich drei Mal, bevor der Ball an den Fuß von Florian Fuchs sprang (9.). Und nur zwei Minuten später vereitelte Fabregas einen sehenswerten Konter über Marco Miltkau und Florian Fuchs. Doch auch die Katalanen blieben jederzeit gefährlich. So scheiterte Alex Casasayas zwar im ersten Versuch an Jacobi, doch sein zweiter Versuch trudelte parallel zur Torlinie durch den Kreis (13.).
Die Partie wurde auch im zweiten Viertel sehr offen geführt, auch wenn vor allem der UHC jetzt um einen etwas ruhigeren Spielaufbau bemüht war. Doch die Pässe in die Spitze blieben zu oft in der wachsamen Polo-Innenverteidigung hängen. In der 20. Minute hatte Florian Fuchs den Ausgleich auf dem Schläger. Seinen argentinisch abgefeuerten Ball von der Schusskreisgrenze lenkte der Keeper aber erneut stark – wenn auch ganz knapp – am linken Pfosten vorbei. Polo blieb bei seiner Kontertaktik, brachte den Ball mit nur zwei, drei schnellen Pässen nach vorn und kam so immer wieder gefährlich vor das UHC-Tor. Casasayas eroberte den Ball im Mittelfeld, schickte Salvador Piera steil. Der legte den Ball quer auf Pau Quemada, der im Rutschen unhaltbar für Jacobi zum 2:0 versenkte (29.).
Nach der Halbzeitpause bekamen die Hamburger die Partie etwas besser in den Griff. Doch die Initialzündung gelang erst kurz vor Ende des dritten Viertels, als Patrick Breitenstein die zweite UHC-Strafecke zum Anschlusstreffer nutzte (52.). Jetzt war der UHC am Drücker, während die Spanier dem hohen Tempo langsam Tribut zollen mussten. Schon Florian Fuchs hatte den Ausgleich auf dem Schläger, doch sein Schuss landete nur am Pfosten (54.). Jonas Fürste machte es wenig später besser: Pass von Breitenstein in den Schusskreis und Fürste chipte den Ball zum umjubelten 2:2 halbhoch ins Netz. Auch danach hatte der UHC noch ein paar gute Szenen, in denen die Partie bereits in der regulären Zeit entschieden werden konnte. Die beste vergab Ricardo Nevado mit einer argentinischen Rückhand, die das Tor knapp verfehlte. So ging dieses sehenswerte Spiel zwei mal fünf Minuten in die Verlängerung.
Hier hatte wieder Polo die beste Chance, als Matthias Witthaus die vierte Strafecke für sein Team holte. Doch Jacobi war gegen Spezialist Pau Quemada erneut auf dem Posten (78.). Die Partie musste im Penaltyschießen entscheiden werden. Als erster Schütze trat Moritz Fürste an, der sich um Keeper Fabregas drehte und argentinisch abschloss. Miltkau und Fuchs scheiterten jeweils am spanischen Keeper. Weil aber Nicolas Jacobi gleich gegen alle drei spanischen Schützen (Padros, Casasayas und Witthaus), die Oberhand behielt, steht der UHC im Endspiel.

 

Statistik:


Tore:
0:1    Nicolas Jacobi (ET, 1.)
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0:2    Pau Quemada (29.)
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1:2    Patrick Breitenstein (KE, 52.)
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2:2    Jonas Fürste (60.)
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Penaltyschießen:
3:2    Moritz Fürste
Roger Padros scheitert am Keeper
Marco Miltkau scheitert am Keeper
Alex Casasayas scheitert am Keeper
Florian Fuchs scheitert am Keeper
Matthias Witthaus scheitert am Keeper

Strafecken:
UHC 3 (1 Tor) / Polo 4 (kein Tor)

Grüne Karten:
M.Fürste (38.) / Quemada (30.)

Gelbe Karten:
J.Fürste (79.) / A.Fabregas (69.)

 
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Endstand
1. UHC Hamburg
2. HC Rotterdam
3. Amsterdam H&BC
4. RC Polo de Barcelona
Punkte

Für die EHL Gruppenphase gilt folgende Punkteverteilung:


Sieg 5 Punkte
Unentschieden 2 Punkte
Niederlage mit ...
Tordifferenz ≤ 2 Tore 1 Punkt
Tordifferenz > 2 Tore 0 Punkte

 

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