Kölner Herren starten mit guter Leistung in die 1. EHL-Runde
EHL Runde1, Freitag, 15. Oktober in Eindhoven: RW Köln – Brüssel 4:2 (2:0)
15.10.2010 - Der Deutsche Meister RW Köln hat zum Auftakt der 1. Runde der Euro-Hockey-League-Saison 2010/2011 einen verdienten 4:2-Erfolg (2:0) gegen den belgischen Vizemeister RC Brüssel gefeiert. Für die Domstädter trafen Daniel Montag (2), Christopher Zeller und Robbert Kemperman. Die Ausgangsposition für das Erreichen des Achtelfinales an Ostern 2011 ist damit glänzend. Am Sonntag trifft das Team von Christoph Bechmann um 17 Uhr auf Club de Campo Madrid. Je nachdem wie die Madrilenen am Samstag gegen Brüssel spielen, reicht eventuell schon ein Remis zum Gruppensieg.
Trainer Christoph Bechmann: „Wir wussten im Vorfeld ja noch nicht, wo wir im europäischen Vergleich zurzeit stehen. Deshalb bin ich sehr zufrieden, wie wir in das Spiel hereingefunden haben und das ja auch relativ souverän gelöst haben. Brüssel muss man erstmal schlagen. Die haben einen sehr guten Sturm mit etlichen aktuellen oder Ex-Nationalspielern und dann noch die starken Argentinier hinten drin. Bei uns hat mir die Defense-Reihe sehr gut gefallen, die hat sicher gestanden. Und dann hatten wir mit Daniel Montag, der zwei Tore geschossen und eines stark vorbereitet hat, ja auch so einen kleinen Matchwinner in unseren Reihen. Ich hoffe nun auf einen knappen Sieg der Madrilenen morgen gegen Brüssel. Dann reicht uns Sonntag schon ein Remis am Sonntag gegen de Campo für den Gruppensieg. Aber eigentlich ist das auch egal, denn wir sind hier, um jedes Spiel zu gewinnen.“
Köln hatte leichte Probleme, in der Anfangsphase ins Spiel zu kommen. Brüssel mit dem besseren Start. In der zweiten Minute verpasste ein belgischer Angreifer das Kölner Tor nur um Zentimeter auf der rechten Seite. Dann musste Max Weinhold zwei Mal ganz stark retten, um einen Rückstand zu verhindern. Köln baute danach aber besser auf. Das Resultat war eine gute Schusschance für Robbert Kemperman vom Kreisrand (6.), dessen Schrubber der Keeper der Belgier gut parierte.
In der 9. Minute kam nach einem langen Schlenzer ein belgischer Stürmer mit der Argentinischen Rückhand frei zum Schuss. Weinhold hielt und seine Abwehr klärte unter Druck routiniert. Im Gegenzug holte Stefan Menke die erste Ecke des Spiels heraus, als er über rechts in den Kreis eindrang und einen Fuß eines Verteidigers fand. Christopher Zellers Schlenzer konnte auf der Linie nur mit dem Körper abgewehrt werden. Zeller verlud Gucassoff beim fälligen Siebenmeter und traf zur Führung – sein 14. Tor im fünften EHL-Spiel, eine sensationelle Statistik.
Köln hatte das Match nun besser im Griff, auch weil die Angriffe der Belgier oft die letzte Präzision im Anspiel in den Kreis vermissen ließen. Kemperman hatte die ganz große Chance zum 2:0 (17.), aber sein hoher Pass direkt vor Tor traf Philipp Brandes am Knie. So blieb es zum Ende ersten Viertels beim 1:0. Brüssel begann mit Druck das zweite Quarter, aber Köln übernahm schnell wieder die Kontrolle. Mit der zweiten Ecke verfehlte Christopher Zeller knapp rechts oben den Torwinkel (22.).
Das zweite Tor (26.) fiel durch einen Linksangriff, als Christopher Zeller sich links am Kreisrand durchsetzte, argentinisch vor Tor flankte und – unter dankbarer Mithilfe eines belgischen Innenverteidigers – Marcel Meurer fand, der am kurzen Pfosten stehend zu Daniel Montag durchsteckte, welcher nun nur noch ins leere Tor einzuschieben brauchte. In der 30. Minute musste Weinhold dann auch mal wieder ins Spiel eingreifen, als ein Belgier links zum Schuss kam, aber kein Problem für den Nationalkeeper. Kurz vor dem Pausenpfiff bekamen die Kölner ihre dritte Strafecke, die auf der Linie noch an den Pfosten gelenkt und dann herausgepfiffen wurde.
Die Pausenführung war gerecht, allerdings hätten die Belgier in ihrer starken Anfangsphase durchaus auch ein Tor beisteuern können. Die zweite Halbzeit begann recht verhalten, bis Christopher Zeller mit einem tollen Solo von links in den Kreis kam und den Ball aus neun Metern nicht richtig traf (39.), so dass Gucassoff auf der Linie noch klären konnte. Kurz darauf war Tibor Weißenborn nach einem Schlenzer auf rechts auf und davon, aber seine Flanke lief ins leere.
Das machte Daniel Montag nur Sekunden später besser, als er ebenfalls über rechts die Hundekurve lief und genau zu Robbert Kemperman passte, der am langen Pfosten so frei stand, dass er keine Mühe hatte zum 3:0 (43.) einzuschieben. Köln dominierte nun deutlich, hatte gut Kombinationen Richtung belgischem Kreis zu verzeichnen, in dem es immer wieder brannte. Doch als Brüssel dann in der 47. Minute die erste Ecke erhielt, hätte das 1:3 fallen müssen. Erst hielt Weinhold gegen den Flachschlenzer von Tom Boon, dann Timo Weß auf der Linie den ersten Nachschuss, der zweite Nachschuss ging an den Pfosten und der dritte wurde von Bumb knapp neben das Tor gelenkt.
In der 50. Minute sah Philipp Zeller nach Foul an Boon Grün und musste für zwei Minuten auf die Strafbank. Das Spiel musste dann unterbrochen werden, als sich Cedric Charlier die Schulter verletzte. Nach Wiederanpfiff wirkte Köln etwas indisponiert, Tom Boon nutzte das, als er von rechts in den Kreis eindrang und mit einer harten Argentinischen Rückhand Weinhold zum 1:3 (53.) überwand, der im kurzen Eck etwas überrascht wurde. Im letzten Viertel hatte Köln durch Christoph Menke die erste Großchance, dessen Ball vom Kreisrand noch links neben das Tor gefälscht wurde.
Beim Gegenkonter rettete Max Weinhold am Kreisrand in seiner unnachahmlichen Manier gegen einen durchgebrochenen Stürmer aus Brüssel. Auch danach hatten die Belgier am linken Pfosten eine Riesenchance, vergaben aber. Tibor Weißenborn holte in der 60. Minute die vierte Strafecke für Köln. Nach einer Doppelpassvariante, die der Keeper hielt, nahm Daniel Montag den Ball volley mit der hohen Rückhand und traf zum 4:1 (61.). Kurz darauf holte sein Cousin Jan Marco Montag die fünfte Ecke für Rot-Weiss. Montag schlenzte dieses mal flach links unten, wo Gucassoff gut und sicher hielt.
Brüssel gab nie auf. In der 64. Minute musste Weinhold noch einmal sein ganzes Können aufbieten, als ein Belgier frei vor ihm auftauchte. Auch danach blieb der Racing Club dran, hatte gute Chancen, zuletzt als Boon von links stark vor das Tor flankte, wo ein Mitspieler den pass frei vor Tor an den Körper bekam. Brüssel erhielt in der 68. Minute trotz Videoschiedsrichter-Anrufung der Rot-Weissen die zweite Ecke – und hier bewies Tom Boon, warum er bei der Junioren-EM 2010 bester Torschütze wurde. Er schlenzte den Ball extrem hart an Weinholds Schulter vorbei zum 4:2 ins Netz.
Weißenborn musste dann für die letzten beiden Minuten nach Stockfoul mit Gelb auf die Strafbank. Als Jan Marco Montag dann den Abstand bei einem Freischlag am Kreis nicht einhielt, kassierte Köln noch die dritte Strafecke gegen sich, doch die misslang in der Ausführung und der dann improvisierte Schuss ging rechts am Tor vorbei.
Statistik:
1:0 Christopher Zeller (7m, 10.)
2:0 Daniel Montag (25.)
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3:0 Robbert Kemperman (43.)
3:1 Tom Boon (53.)
4:1 Daniel Montag (KE, 61.)
4:2 Tom Boon (KE, 68.)
Strafecken:
Köln 5 (1 Tor) / Brüssel 3 (1 Tor)
Grüne Karten:
RWK 1 (P. Zeller, 50.) / RCB -
Gelbe Karten:
RWK 1 (T. Weißenborn, 69.) / RCB -
Schiedsrichter:
Jamson (ENG) / Isaev (RUS)
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