Der UHC siegt souverän im Erstrundenmatch
Samstag, 16. Oktober, in Eindhoven, Runde1: UHC Hamburg – I.Moskau (RUS) 6:0 (4:0)
16.10.2010 - Der UHC Hamburg hat in seinem Erstrundenturnier der Euro Hockey League Saison 2010/2011 einen mehr als überzeugenden 6:0-Sieg (4:0) gegen Izmaylovo Moskau heraus geschossen. Patrick Breitenstein, Marco Miltkau und Oliver Korn (je 2) erzielten die Tore für ein in allen Belangen überlegenes Hamburger Team, das damit die Tabellenführung in seiner Gruppe vor dem nächsten Gegner KHC Dragons (BEL) übernahm, gegen den die UHCer am morgigen Sonntag um 9.30 Uhr antreten müssen. Ein Remis reicht dem EHL-Titelverteidiger, der die Achtelfinal-Qualifikation bereits sicher hat, zum Gruppensieg.
Trainer Martin Schultze: „Ich bin von der zweiten Halbzeit eigentlich gar nicht begeistert, da war der Druck nach dem 4:0 raus und die Konzentration fehlte – sonst muss man einen solchen Gegner eigentlich noch ganz anders auseinander nehmen. Auf das fünfte Tor, das ja im Vergleich mit den Dragons noch mal wichtig sein könnte, hätte ich ganz gern nicht so lange warten wollen. Aber es ist ja noch gefallen, und ich hatte auch schon deutlich unruhigere Zeiten auf der Bank. Jetzt ist die Qualifikation schon sicher und wir können entspannt ins Match am Sonntag gegen die Dragons gehen, die sicher eine ganze Liga stärker sind. Auch da wollen wir gewinnen. Dann haben wir die Hausaufgaben gemacht und können uns auf die nächste Runde Ostern 2011 freuen.“
Die UHCer setzten den EHL-Debütanten aus Moskau von Beginn an stark unter Druck, hatten gleich in der 1. Minute eine gute Chance, als Witte von links mit der Rückhand in den Kreis passte und der russische Keeper in letzter Sekunde vor dem einschussbereit herein rutschenden Carlos Nevado klären konnte. Die Russen kamen kaum zum Atem holen, denn ein Angriff nach dem anderen rollte auf ihren Kreis zu. Korn hatte in der 7. Minute nach schöner Kombination die Großchance argentinisch aus spitzem Winkel, aber ein Verteidiger konnte gerade noch den Schläger dazwischen bringen.
Nach einem Solo von Moritz Fürste gegen fünf Moskauer, an dessen Ende er zum freien Marco Miltkau passte, gab es die erste Ecke für den UHC, weil Miltkaus Schuss an den Körper eines Verteidigers ging. Doch der Moskauer Keeper hielt Breitensteins flachen Schlenzer mit dem Füßling (9.). Doch erneut nach einem Fürste-Run gab es die zweite Ecke, weil wiederum Miltkau irregulär am Torschuss gehindert wurde. Dieses Mal hatte der Torwart gegen den flachen, harten Ball von Breitenstein keine Chance. Das 1:0 stand – längst mehr als verdient und überfällig (11.).
Kurz darauf hatten die UHCer die Moskoviter wieder komplett ausgespielt, der Ball wurde noch einmal an den Kreisrand geklärt, wo Witte auf das Tor schießen konnte. Oliver Korn gab dem Ball am linken Pfosten noch volley die Richtung ins Tor zum 2:0 (15.). In der 17. Minute war dann erstmals Nicolas Jacobi gefordert, der den nach einem Fehlpass der Verteidigung frei durchgebrochenen Komarov bei seinem Rückhandschuss-Versuch gut abfing.
Der UHC ließ auch zu Beginn des zweiten Viertels keinen Zweifel daran, dass man noch lange nicht den Torhunger gestillt hatte. Es dauerte nur Sekunden, bis Fürste hart mit der Rückhand von links durch den Kreis passte und Miltkau vor Tor nur noch zum 3:0 (19.) einzuschieben brauchte. Kurz darauf holte Witte die dritte Ecke für die Hamburger heraus. Die versenkte Breitenstein dieses Mal halbhoch rechts zum 4:0 (21.). Das Match war zwar einseitig, aber trotzdem extrem unterhaltsam, weil die UHCer das ganze Repertoire ihres Kombinationsspiels zeigten und die Moskauer Defensive ein ums andere mal vor unlösbare Aufgaben stellten.
Komarov war die einzige Ausnahme in einem ansonsten harmlosen russischen Team. Die Sturmspitze zwang Jacobi in der 27. Minute ein zweites Mal einzugreifen, was der Hamburger Keeper aber dann auch exzellent machte. Kurz vor der Halbzeitpause musste dann der erste Russe für hartes Spiel auf die Strafbank – die Zeit reichte aber nicht mehr um den Spielstand noch vor dem Wechsel zu erhöhen. Es blieb auch nach dem Wechsel dabei, dass Komarov der einzige Russe war, der ein Tor hätte schießen können, aber er verpasste nach gutem erstem Rechtsangriff das Tor aus acht Metern knapp rechts.
Der UHC ließ es jetzt etwas ruhiger angehen, mit etwas weniger Tempo, so dass die Überlegenheit nicht mehr ganz so erdrückend war. Der einsetzende heftige Regen machte es allerdings auch schwieriger, das schnelle Kombinationsspiel aufrecht zu erhalten. Trotzdem holte Fürste in der 46. Minute die vierte Ecke heraus, aus der die fünfte entstand. Die hielt der Keeper sehr gut. Nun forcierten die Hamburger das Tempo einmal mehr und die Moskauer Defensive geriet wieder mächtig unter Druck.
Ein Tor brauchten die Titelverteidiger noch, um im Duell mit den KHC Dragons, die Moskau am Freitag 5:1 geschlagen hatten, in der Tabelle vorn zu sein und am Sonntag im direkten Duell nur ein Remis für den Gruppensieg zu benötigen. Nevado trieb sein Team mit beeindruckenden Sololäufen immer wieder nach vorn. Die Chancen ergaben sich zwangsläufig trotz der eng stehenden Defensive von Izmaylovo. Dennoch blieb es beim 4:0 mit Ablauf des Dritten Viertels, das letzte Quarter musste das noch benötigte Tor bringen. Der UHC machte auch sofort wieder Druck.
Eine Unterbrechung, als sich ein russischer Verteidiger am Knöchel verletzte, änderte daran nichts. Immerhin konnte Komarov mal mit einem Konter für Entlastung sorgen, doch Perdoni fing des guten Stürmer noch vor Jacobi ab. Ein Foul an Oldhafer brachte die sechste Strafecke für den UHC (56.). Dieses Mal wurde eine 90-Grad-Variante auf Miltkau versucht, aber dessen zu ungenauen Schlenzer in die Mitte hielt der Keeper. Moskau konnte zum Teil nur durch Befreiungsschläge mal für Luft sorgen, als der UHC-Druck wieder forciert wurde.
Nachdem Arakelian bereits mit Gelb auf die Strafbank geschickt wurde, kassierte Moskau in der 60. Minute die siebte Ecke gegen sich wegen Fouls im eigenen Viertel. Erneut wurde die Variante mit Miltkau gespielt, dessen Schlenzer dieses Mal nicht genauer war, aber durch die „Hosenträger“ des Torwarts den Weg zum 5:0 ins russische Tor fand. Breitenstein hatte kurz darauf eine gute Chance, als er von rechts zum Schuss kam, aber der gute Torwart den Ball zur Langen Ecke klären konnte.
Die achte Ecke gab es erneut für einen Schubser eines Verteidigers im Kreis. Der Torwart machte erneut eine gute Parade, hielt auch den Nachschuss, aber als Korn sich den Ball dann vor Tor schnappte und rückwärts durch die Beine einschob (65.), war auch er geschlagen. Kurz vor Ende musste dann auch Breitenstein mit Grün auf die Bank, als er bei einem Freischlag gegen sich den Abstand nicht einhielt. Moskau versuchte mal zu drücken, aber ein super Solo von Fürste im Konter brachte die neunte Ecke für den UHC.
Fürstes Schlenzer ging überweg, aber er rief den Videoschiedsrichter an, weil er ein Körperspiel eines Moskauers gesehen hatte, bekam aber kein Recht, weil der Schlenzer gefährlich war. Kurz vor Schluss holten die UHCer aber noch die zehnte Ecke, die noch ausgeführt wurde. Fürstes Schlenzer wurde aber vom Torwart exzellent gehalten, so dass es beim 6:0 für den UHC blieb.
Statistik:
1:0 Patrick Breitenstein (KE, 10.)
2:0 Oliver Korn (15.)
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3:0 Marco Miltkau (19.)
4:0 Patrick Breitenstein (KE, 21.)
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5:0 Marco Miltkau (KE, 60.)
6:0 Oliver Korn (KE, 65.)
Strafecken:
UHC 10 (4 Tore) / Moskau -
Grüne Karten:
UHC 1 (Breitenstein (67.) / Moskau 1
Gelbe Karten:
UHC - / Moskau 1
Schiedsrichter:
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