Freitag, 15. Oktober 2010 - Mai 2011


Euro Hockey League 2010/2011

Kölner Herren knapp „nur“ als Gruppenzweiter ins Achtelfinale

EHL Runde 1: Rot-Weiss Köln – Club de Campo Madrid 2:2 (1:1)

Foto: EHL / Frank Uijlenbroek

17.10.2010 - Der Deutsche Meister RW Köln musste sich in der Euro Hockey League mit Platz zwei in seiner Vorrundengruppe B begnügen. Im entscheidenden Spiel um den Gruppensieg reichte ein 2:2-Unentschieden (1:1) gegen den spanischen Vizemeister Club de Campo Madrid nicht aus, weil die Spanier tags zuvor gegen den RC Brüssel (BEL) eine um einen Treffer bessere Tordifferenz erspielt hatten. In einem zumeist hochklassigen und dramatischen Duell trafen für Köln, das auf den angeschlagenen Christopher Zeller verzichten musste, Philipp Brandes und Fabian Bauwens-Adenauer.

 

Trainer Christoph Bechmann: „Unsere Leistung heute war ordentlich, nur mit dem Ergebnis kann ich nicht zufrieden sein. Wir wollten heute gewinnen und hatten auch genug Chancen, dieses Ziel zu erreichen. Wir waren über weite Strecken das bessere Team, haben aber pro Halbzeit immer ein paar Minuten die Kontrolle verloren. Jetzt sind wir Zweiter, das ist aber nicht so dramatisch. Wenn man die EHL gewinnen will, muss man jeden schlagen können, auch wenn jetzt im Achtelfinale schon ein dicker Brocken warten könnte.“

 

Rot-Weiss war von Beginn an um Spielkontrolle bemüht und hatte nach drei Minuten gleich die erste sehr gute Chance: Ein harter Pass von Philipp Zeller in den Schusskreis fand Daniel Montag, der clever auf Christoph Menke durchsteckte. Doch dessen Schuss aus der Drehung parierte der heraus stürzende spanische Keeper gerade noch. Die erste nennenswerte Szene der Spanier hatte Edi Tubau, als er halblinks in den Schusskreis eindrang, argentinisch abzog, aber viel zu hoch gezielt hatte (9.).

Deutlich gefährlicher wurde es in der 13. Minute, als die Videoentscheidung ein Fußspiel von Philipp Zeller im Kreis entlarvte und es die erste Strafecke für Madrid gab. Aber Max Weinhold war gegen den Schlenzer von Koke Rodriguez sicher zur Stelle, der Abpraller konnte von den Spaniern nicht richtig kontrolliert werden. Köln spielte weiter druckvoll nach vorn und ging durch einen sehenswerten Konter in Führung. Tibor Weißenborn bediente Philipp Brandes, der mit in vollem Lauf in den Schusskreis eindrang und sofort argentinisch abzog. Der Keeper hatte gegen den harten und platzierten Schuss keine Abwehrchance (16.).

Gleich die erste nennenswerte Szene der Spanier im zweiten Viertel führte zu einer Strafecke. Nachdem Weißenborn zu früh gelaufen war und aus der Abwehrformation verbannt worden war, spielte Madrid diesmal eine Variante: Spezialist Schickendantz legte ab auf Oliver Markowsky, und der ehemalige deutsche Nationalspieler schlenzte den Ball flach rechts zum 1:1 ins Kölner Tor. Jetzt entwickelte sich eine recht ausgeglichene Partie, in der beide Teams durchaus gute Angriffe liefen, ohne jedoch die gut gestellten Abwehrreihen ernsthaft für Torgefahr zu sorgen.

In Überzahl – nach Grüner Karte für Edu Aguilar – wurde Köln wieder gefährlicher. Erst setzte sich Eike Bumb gut über links durch, aber sein Pass lief an allen vorbei durch den Kreis (29.). Kurz darauf hatte Andrin Rickli per Stecher eine gute Chance, doch der Keeper parierte gut. Die Spanier bekamen noch vor der Halbzeit eine Ecke zugesprochen. Jan-Marco Montag hatte den Ball an den Fuß bekommen. Doch wie schon bei der ersten Ecke war Schickendantz nicht auf dem Platz und Weinhold parierte – diesmal gegen Victor Sojo (34.).

Die Teams begannen die zweiten 35 Minuten verhaltener. Die erste Chance hatte Madrid: Juan Lainz dribbelte sich in den Schusskreis, scheiterte jedoch aus kurzer Distanz an Weinhold im Kölner Tor (38.). Köln gewann jetzt wieder etwas mehr Spielanteile, doch die Spanier blieben jederzeit gefährlich. Die erste Ecke der Kölner misslang dann völlig. Jan-Marco Montag versuchte eine Variante, spielte sich den Ball jedoch selbst an den Fuß. Das wurde zwar nicht abgepfiffen, aber die Chance war vertan. (43.). Im nächsten spanischen Konter suchte Rodriguez den im Kreis frei vor Weinhold stehenden Lainz, der den Ball jedoch nicht kontrollieren konnte.

Zwei Minuten später jubelten die Iberer, weil Andres Mir sehenswert argentinisch abgeschlossen hatte. Doch Köln forderte den Videobeweis an. Zu Recht, denn in der Mitte hatte Victor Sojo über Schulterhöhe versucht, den Ball ins Tor zu blocken (47.). In der 49. Minute die gleiche Aufregung auf der anderen Seite: Robbert Kemperman hatte argentinisch getroffen. Diesmal forderten die Spanier den Videobeweis und bekamen Recht. Der Niederländer hatte bei der Ballannahme seinen Gegenspieler gefoult. Jetzt war richtig Feuer in der Partie und es wurde etwas ruppiger. Timo Wess sah Gelb – allerdings für eine unnötige Ballannahme über Schulterhöhe.

In Überzahl hatte Schickendantz die Führung für den Club de Campo auf dem Schläger, doch seinen Schlenzer vom Kreisrand parierte Weinhold scheinbar mühelos mit einer Hand (52.) Die beiden Teams gingen auch im letzten Viertel von Beginn an engagiert zur Sache. Einige Nickeligkeiten störten den Spielfluss. In der 59. Minute unterlief Tibor Weißenborn ein folgenschwerer Fehler. Der Routinier vertändelte den Ball am eigenen Kreis gegen Juan Lainz, der Spanier drang unbedrängt in den Schusskreis ein und markierte mit einem satten Schuss das 2:1.

Doch die Antwort ließ nicht lang auf sich warten. Erste Strafecke für Köln in der 61. Minute: Der Schlenzer von Montag wurde abgelaufen, der Ball kam aber zu Fabian Bauwens-Adenauer, der ihn überlegt zum erneuten Ausgleich unter die Latte platzierte. Jetzt war Rot-Weiss wieder am Drücker und setzte sich in dieser Phase im Viertel der Madrilenen fest. Das Resultat: Eine weitere Strafecke, weil ein Spanier den Ball im Kreis mit der runden Schlägerseite gespielt hatte. Doch der Schlenzer von Jan-Marco Montag krachte ans Lattenkreuz (63.).

Beide Teams erhöhten jetzt noch mal das Tempo und wollten den entscheidenden Treffer setzen. Nach einem Solo von Weißenborn forderte Köln noch einmal den Videobeweis an, weil eine Fußabwehr des Keepers gefährlich abgewehrt gewesen sein sollte, doch die Schiedsrichter gaben dem nicht statt (69.). Die Spanier stellten sich in den letzten Sekunden mit 11 Mann in den eigenen Schusskreis und sicherten das Remis.

 

Statistik

1:0 Philipp Brandes (16.)

1:1 Oliver Markowsky (KE, 19.)

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1:2 Juan Lainz (59.)

2:2 Fabian Bauwens-Adenauer (KE, 61.)

 

Strafecken:

Köln 1 (1 Tor) / Madrid 3 (1 Tor)

 

Grüne Karten:

RWK -  / Madrid 1 (Aguilar, 28.)

 

Gelbe Karten: RWK 1 (T. Weß, 51.) / Madrid -

 

Schiedsrichter:

Jamson (ENG) / Wijsmueller (NED)

 
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Endstand
1. HGC Wassenaar
2. Club de Campo Madrid
3. Reading HC
4. Oranje Zwart Eindhoven
Punkte

Für die EHL Gruppenphase gilt folgende Punkteverteilung:


Sieg 5 Punkte
Unentschieden 2 Punkte
Niederlage mit ...
Tordifferenz ≤ 2 Tore 1 Punkt
Tordifferenz > 2 Tore 0 Punkte

 

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