Freitag, 15. Oktober 2010 - Mai 2011


Euro Hockey League 2010/2011

MHC mit mühsamem Sieg beim Debüt in der Euro Hockey League

EHL, 1. Runde, in Terrassa: Mannheimer HC - HC Glenanne 2:1 (1:1)

Foto: EHL / Frank Uijlenbroek

29.10.2010 - Mit einem hart erkämpften, aber am Ende absolut verdienten 2:1-Erfolg (1:1) konnten sich die Herren des Mannheimer HC bei ihrem Debüt in der Euro Hockey League gegen den irischen Meister HC Glenanne ihre ersten fünf Punkte erarbeiten. Die Iren hatten überraschend zum Ende des ersten Viertels die Führung erzielt. Der tschechische Nationalspieler Stepan Bernatek glich für Mannheim kurz vor der Halbzeit aus. Für die Entscheidung zu Gunsten der Kurpfälzer sorgte Michael McCann, der australische Olympiasieger von 2004, nach fünf Minuten in der zweiten Hälfte. Am Sonntag um 9.30 Uhr trifft der MHC nun auf Polens Champion WKS Grunwald Posen.

 

MHC-Coach Torsten Althoff: „Wir sind erst einmal froh, dass wir diese Auftaktpartie überhaupt gewonnen haben. Wir hatten uns das schon ein wenig anders vorgestellt und sind mit der Leistung in der ersten Halbzeit auch nicht zufrieden gewesen. Da haben wir die Bälle von hinten anders gespielt als vorgenommen. Das war insgesamt sicher auch etwas der Nervosität bezüglich des Drumherums hier mit all den Kameras in der EHL geschuldet. Die zweiten 35 Minuten waren dann deutlich besser. Da haben wir uns spielerisch klar gesteigert. Am Ende hätten wir aber ein, zwei Chancen noch verwerten müssen. Gegen die Polen am Sonntag wird es nicht einfacher, weil wir uns nun eine Woche lang im Training auf die Iren eingestellt haben und die Polen ganz anders spielen. Auf der anderen Seite sind wir jetzt drin im Turnier, so dass ich eigentlich ganz zuversichtlich bin, dass wir es auch gegen Poznan schaffen werden.“

 

In den ersten Minuten gegen Glenanne merkte man den Althoff-Schützlingen noch stark die Nervosität bei diesem ersten Start in der EHL an. Sie waren von leichten Annahmefehlern geprägt. Doch langsam bald setzten sich die Kurpfälzer besser in Szene, kreierten einige gute Kreisszenen. Glück allerdings in der 6. Minuten, als die Iren erstmals gefährlich über rechts kamen und ein Angreifer mit der Rückhand per Stecher ins Tor traf, dass der Schiedsrichter die Kugel vor der Flanke im Aus gesehen hatte.

Doch nur zwei Minuten später musste Keeper Tobias Walter erneut energisch eingreifen, als Glenanne wieder über rechts kam. Seine hohe Abwehr führte zur ersten Ecke. Walter wehrte jedoch stark ab. Im Konter brachte Danny Nguyen Gefahr vor das irische Tor, als er über rechts in den Kreis eindrang und sein Querball nur ganz knapp am langen Pfosten verpasst wurde (10.). Der MHC versuchte stärker die Kontrolle zu übernehmen, blieb aber immer noch ohne klare Torchance, obwohl man sich teilweise am Kreis der Iren festsetzen konnte.

So brachte die bis zu diesem Zeitpunkt größere Gefährlichkeit der Iren dann noch vor der Viertelpause die Führung für Glenanne, als wieder ein Angriff über rechts bis zur Grundlinie durchbrach. Der Ball sprang unglücklich am Körper von Walter hoch, so dass der Ire über den MHC-Keeper lupfen konnte. Gary Shaw brauchte vor Tor aus 20 Zentimetern nur noch einzuschieben. Nach der Viertelpause hatte Patrick Hablawetz die erste Großchance, als er aus halblinker Position frei zum Schlag kam, aber am irischen Keeper scheiterte.

Fabian Pehlke testete den Keeper wenig später mit einem Rückhandschuss vom Kreisrand, der zur Langen Ecke abgewehrt werden konnte. Der MHC blieb nun dran, machte Druck, hatte aber noch ein wenig Pech mit den letzten Aktionen im Kreis. In der 32. Minute war es dann endlich so weit. Mannheim erhielt die erste Strafecke nach einem Stockfoul im Kreis. Die Ecke wurde noch exzellent abgewehrt. Doch im Anschluss an die daraus resultierende Lange Ecke kombinierte sich Mannheim über sechs, sieben Stationen durch den Kreis der Iren, bis Stepan Bernatek vor Tor Nicolas Emmerlings hohen Rückhand-Querpass volley zum verdienten 1:1 verwertete. Dabei blieb es bis zur Pause.

Mannheim hatte sich die Spielkontrolle hart erarbeiten müssen. Die Iren lauerten auf Konter, variierten ihr Pressing geschickt und machten es dem deutschen Bundesligisten nicht einfach, vorn Lücken für das Offensivspiel zu finden. Michael McCann sorgte im dritten Viertel nach drei Minuten für den ersten Schrecken aus Sicht der Iren, als er rechts im Kreis aus der Drehung plötzlich abzog und der Ball als Aufsetzer nur knapp links am Tor vorbei ging. Den ersten gefährlichen Konter der Iren nach längerer Zeit konnte Nguyen durch guten Einsatz im letzten Moment abwehren.

In der 40. Minute war es dann McCann, der rechts im Kreis mit dem Rücken zum Tor einen Rückhandschuss an den Füßlingen des irischen Keepers vorbei im Tor unterbrachte. Die Führung für den MHC absolut verdient. Kurz danach musste Gary Shaw für taktische Spielunterbrechung zwei Minuten auf die Strafbank. Der MHC versuchte, die Überzahl zum Ausbau der Führung zu nutzen, und Nici Emmerling konnte auch nach einer Minute die zweite MHC-Ecke heraus holen. Doch Michael Purps’ Schlenzer wurde vom Keeper ganz knapp links neben das Tor gelenkt.

Pehlke hätte dann das 3:1 machen müssen, als er links im Kreis angespielt wurde und aus fünf Metern nur ganz knapp mit der Rückhand rechts neben das Tor verzog (46.). Dann musste Pehlke vom Feld, als er sich einen Ball in der irischen Abwehr geschnappt hatte und ins Tor schoss, der schwedische Schiedsrichter jedoch den Abschlag der Iren als noch nicht ausgeführt und damit Pehlkes Aktion als Unsportlichkeit wertete. Doch auch der MHC überstand die Unterzahl unbeschadet.

Dann musste Tobias Walter, der seit dem zweiten Viertel relativ beschäftigungslos war, bei einem langen Schlenzer erstmals richtig eingreifen, um einen allein durchgestarteten Iren zu stoppen. Mannheim ging also mit knapper Führung in das letzte Viertel, das die Iren mit viel Druck begannen, ohne jedoch den MHC-Kreis ernsthaft zu gefährden. Erst ein grober Abspielfehler aus der eigenen Abwehr brachte den MHC in Bedrängnis. Nguyen stoppte mit einem Foul den Konter der Iren und musste für zwei Minuten auf die Strafbank.

Auch dieses Mal verteidigten die Quadratestädter geschickt in Unterzahl, ließen keine Torchance zu. Stattdessen erntete Nguyen auf der anderen Seite mit dem ersten Mannheimer Angriff des letzten Quarters die dritte Ecke für die Deutschen. Dieses mal wurde Prochazkas Schlenzer über das Tor gelenkt. McCann dribbelte sich kurz darauf von links durch den gesamten Kreis, legte sich die Kugel aber am Ende etwas zu weit vor, so dass der Keeper ihn noch stoppen konnte. Dann traf es McGuiness, der sich zehn Minuten vor Schluss für ein Schlägerschlagen eine Fünf-Minuten-Zeitstrafe einfing.

Der MHC drückte nun in Überzahl auf die Entscheidung, konnte aber keine zwingende Chance erarbeiten. So blieben den Iren am Ende noch fünf Minuten, um die drohende Niederlage eventuell noch abzuwehren. Der MHC blieb aber das bestimmende Team, hielt Glenanne vom eigenen Kreis fern und konterte selbst gefährlich. Nach traumhafter Kombination über mehrere Stationen über links war es Patrick Hablawetz, der von Höhe Siebenmeterpunkt aber am irischen Keeper scheiterte – das hätte das 3:1 (68.) sein müssen. Doch die Mannheimer spielten es auch so sicher nach Hause. Es blieb beim 2:1-Sieg der Deutschen.

 

Statistik:

0:1 Gary Shaw (18.)

1:1 Stepan Bernatek (33.)

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2:1 Michael McCann (40.)

 

Strafecken:

MHC 3 (kein Tor) / Glenanne 1 (kein Tor)

 

Grüne Karten:

MHC 2 (Fabian Pehlke, Danny Nguyen) / Glenanne 1 (Gary Shaw)

 

Gelbe Karten:

MHC - / Glenanne 1 (McGuiness)

 

Schiedsrichter:

Andy Mair (ENG) /Michael Mattson (SWE)

 
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1. HGC Wassenaar
2. Club de Campo Madrid
3. Reading HC
4. Oranje Zwart Eindhoven
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