25.05.2012 - Die Damen des UHC Hamburg haben das Halbfinale des Club Champions Cups gegen den niederländischen Vizemeister MHC Laren unglücklich im Penaltyschießen verloren. In einer Partie auf sehr hohem Niveau stand es nach 70 Minuten und auch nach der Verlängerung 3:3-Unentschieden. Im Penaltyschießen hielt Keeperin Yvonne Frank zwar drei Versuche der Niederländerinnen, aber von den UHC-Schützinnen vergaben auch vier.
„Das war das beste Damenspiel, das ich jemals gesehen habe“, sagte ein enttäuschter UHC-Coach Kais al Saadi. „Es war ein enorm hohes Tempo und bis zum Schluss sehr dramatisch. Es ist enorm schwer, ein Hoofdklasse-Team phasenweise an die Wand zu spielen. Uns ist das in der zweiten Halbzeit gelungen, und das nur durch unsere überragende Physis. Am Ende fühlt es sich ein bisschen an wie ein geklauter Sieg.“
Der UHC stand von Beginn an stark unter Druck. Laren machte in den ersten 15 oder 20 Minuten das Spiel, doch die der Deutsche Meister machte früh das erste Tor durch einen Stecher von Marie Mävers. Doch nur wenige Minuten später kam Laren nach einem Linksangriff zu dem in dieser Phase verdienten Ausgleich durch die deutsche Nationalspielerin Julia Müller. Nach und nach befreite sich der UHC von dem Druck und zog nun selbst ein sicheres Aufbauspiel mit hohem Tempo auf. Der Lohn: Nach einem schnell ausgeführten Freischlag von der Mittellinie durch Kristina Hillmann kam der Ball zu Eileen Hoffmann, die direkt einen satten Schuss abfeuerte, der neben dem linken Pfosten zur 2:1-Pausenführung einschlug.
Nach dem Seitenwechsel übernahmen die UHC-Damen mehr und mehr die Spielkontrolle. Doch eine von insgesamt neun Strafecken führte zunächst zum erneuten Ausgleich für die Niederländerinnen durch Dijkstra. Ab da spielte dann allerdings fast nur noch das deutsche Team. Laren schien in den letzten 20 Minuten stehend K.o., hatte bis auf ein paar Entlastungskonter und noch zwei, drei Strafecken kaum noch offensive Aktionen. Ein Fehler im Spielaufbau brachte in der 67. Minute dann jedoch die erste Führung für Laren. Ballverlust im Mittelfeld direkt an Stürmerin Welten, die in den Kreis dribbelt und selbst zum 3:2 abschließt. UHC-Coach al Saadi nahm sofort die Torhüterin vom Feld, und die Maßnahme lohnte sich, denn der nächste Angriff brachte eine Strafecke für den UHC, die Janne Müller-Wieland zum 3:3 verwandelte. Yvonne Frank kehrte umgehend in ihr Tor zurück und Hamburg drängte noch auf den Sieg. Den hatte Lisa Hahn kurz vor Schluss noch auf dem Schläger, doch ihr Schuss landete nur am Pfosten. Die Partie ging so in die Verlängerung.
Dort passierte nicht mehr viel. Auf beiden Seiten wurden lediglich noch ein, zwei Ecken vergeben. Dann musste das Penaltyschießen entscheiden. Laren begann, traf die ersten beiden Versuche, während Janne Müller-Wieland vergab. Auch Jana Teschke und Jennifer Plass ließen ihre Chancen aus, doch Yvonne Frank um Tor sorgte mit insgesamt drei gehaltenen Penalties dafür, dass Laren nicht noch weiter davon zog. Nachdem Kristina Hillmann den vierten UHC-Penalty versenkt hatte, hätte Lisa Hahn mit ihrem Versuch sogar noch den Ausgleich erzielen können, doch auch sie scheiterte, und so jubelte am Ende der MHC Laren, der nun im rein niederländischen Endspiel auf Seriensieger HC s’Hertogenbosch trifft. Der UHC spielt am Samstag um 17 Uhr im Spiel um Platz drei gegen den Club de Campo aus Madrid, der dem Hoofdklasse-Champion zuvor knapp mit 0:1 unterlegen war.
Tore:
0:1 Marie Mävers (5.)
1:1 Julia Müller (20.)
1:2 Eileen Hoffmann (30.)
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2:2 Wieke Dijkstra (KE, 49.)
3:2 Carljin Welten (67.)
3:3 Janne Müller-Wieland (KE, 69.)
Penalty Shoot Out:
1:0 van As
2:0 Bos
2:1 Hillmann
Strafecken:
Laren 9 (1 Tor) / UHC 6 (1 Tor)
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