Der UHC zieht zum vierten Mal in die EHL-Final-Fours ein

EHL-Viertelfinale: Beeston HC (ENG) – UHC Hamburg 1:7 (1:4)

08.04.2012 - Die Hockeyherren des UHC Hamburg haben zum vierten Mal in der fünfjährigen Geschichte des Wettbewerbs die Final Fours der Euro Hockey League erreicht. Nach dem 3:0-Sieg am Karfreitag gegen Barcelona erteilte die Mannschaft um Olympiasieger Moritz Fürste am Ostersonntag in Rotterdam dem Beeston HC aus England eine Lehrstunde im modernen Angriffshockey und fegten die Gegner aus dem Vorort von Nottingham mit 7:1 auch in der Höhe verdient vom Kunstrasen. Der Gegner fürs Halbfinale, das Pfingsten an einem vom Europäischen Verband noch festzulegenden Ort gespielt wird, wird erst Ostermontag feststehen.

Trainer Martin Schultze: „Wir hatten am Anfang Probleme reinzukommen, haben die ersten zehn Minuten mit Glück und Können überstanden, so dass wir nicht einen Rückstand aufholen mussten. Dann haben wir vorn das erste Mal zugeschlagen. Danach hatte ich nicht mehr das Gefühl, dass wir das Spiel noch abgeben könnten. Und in der zweiten Halbzeit war es eine richtige Demonstration! Für mich klar unsere beste Saisonleistung! Im fünften EHL-Jahr zum vierten Mal in den Halbfinals zu stehen, ist schon eine großartige Sache! Das sollte uns das nötige Selbstvertrauen gegeben haben, um in der Bundesliga mal schnell unten raus ins gesicherte Mittelfeld zu kommen.“

Die UHC-Defensive hatte zu Beginn große Probleme mit dem schnellen dribbelstarken Martin Jones, der ein uns andere Mal durch mehrere UHC-Verteidiger dribbelte und in der 7. Minute auch die erste Ecke der Partie herausholte, die aber ganz knapp links neben das Tor des UHC ging. Doch mit gutem Pressing zwangen die Hamburger in der 9. Minute die Beeston-Defensive zum Fehler. Moritz Fürste spielte Marco Miltkau rechts im Kreis frei, der erst am Keeper scheiterte, dann aber den Rebound hoch zum 1:0 verwertete. Und der UHC blieb dran.

In der 12. Minute Zeigte Dieter Linnekogel seine individuelle Klasse. Er dribbelte rechts durch den Kreis an drei Engländern vorbei uns sah Ricardo Nevado, der völlig frei am langen Pfosten stand und zum 2:0 einschlenzte. Der UHC war dran, drückte, aber mit einem Konter in der 17. Minute holte Beeston die zweite Ecke, weil Breitenstein den Abstand bei einem Freischlag am Kreis nicht einhielt. Pech, dass Mathias Müller den flachen Ball unhaltbar über Nico Jacobis Schläger lenkte. Doch im Gegenzug hätte Miltkau im Konter fast das 1:3 erzielt, als er allein auf den englischen Keeper zulief und die Kugel nur Zentimeter am oberen linken Eck vorbei jagte.

Beeston drückte im zweiten Viertel sofort auf den Ausgleich, hatte mehrere gute Szenen links am Kreisrand. Doch mit dem ersten Konter konnte Nevado wieder von fast der selben Stelle das 3:1 erzielen, weil die Engländer per Video-Schiedsrichter ein Stockfoul des Vorbereiters Linnekogel beweisen ließen. Sehr umstritten, aber das Tor zählte nicht. Doch nur kurz darauf machte Florian Fuchs das 1:3 (22.), als der Europameister kurz vor der Linie am schnellsten reagierte und einen Abpraller mit der hohen Rückhand über die Linie drückte.

Der UHC war einfach das gefährlichere Team. Nur kurze Zeit später hätte Nevado dieses Mal am anderen Pfosten das 1:4 machen können, er verpasste die gute Hereingabe nur hauchdünn. Beeston hatte im Kreis oft Probleme, den Ball zu kontrollieren, war dadurch nicht so effektiv. In der 29. Minute holten die Hamburger ihre erste Ecke des Spiels. Doch Breitensteins flacher Schlenzer wurde vom Beestoner Keeper brillant aus der bedrohten linken unteren Ecke geholt. Miltkau hatte in Überzahl, als ein Engländer nach Stockfoul an Fuchs auf der Strafbank saß, eine weitere Riesenchance (32.), verpasste vor Tor den Stecher nur knapp.

Als Beeston wieder komplett war, verhinderte Jacobi mit Riesentat das 2:3. Und im sofort eingeleiteten Konter machte Fuchs, der erst an Keeper Pinner scheiterte, dann aber den hohen Rebound volley eindrückte, sein zweites Tor zum 1:4 (33.). Nach der Pause war es erneut Beeston, das mit Druck auf den Anschluss ging. Es gab in der 41./42. Minute zwei Ecken, bei denen der UHC erst Glück hatte, weil Dixons Schlenzer an die Querlatte ging. Die Zweite klärte Jacobi mit Hilfe seiner Abwehr. Der UHC tat nun langsam wieder etwas mehr fürs Spiel, was Beeston dann immer vor Probleme stellte.

Die Hamburger bauten besser auf und spielten clever außen rum, bis sich eine Lücke auftat. So gab man den Engländern kaum Spielanteile. Beeston kam in den letzten fünf Minuten des dritten Viertels gar nicht in die Offensive. Im letzten Viertel wurde Fuchs nach drei Minuten rüde von Lawrence am Kreisrand von den Beinen geholt. Die Konsequenz: Gelb für Lawrence und Strafecke. Und Jan Simons Schlenzer fand irgendwie den Weg durch Pinner und einen Verteidiger auf der Linie hindurch zum 1:5 (57.). Trotz Überzahl musste Jacobi in der 58. Minute sein ganzes Können in die Wagschale werfen, um das zweite Tor der Engländer zu verhindern.

Auf der anderen Seite gab es wieder gute Konterchancen für den UHC, aber man konnte aus der Gelben Karte keinen weiteren Vorteil ziehen. Doch als Beeston wieder vollzählig war, gab es eine großartige Kombination über Korn, Miltkau und Jonas Fürste, der im Reinrutschen das 1:6 (63.) erzielte. Es hatte nun etwas von einer Lehrstunde für die Engländer, die klassisch ausgespielt wurden. So durfte Miltkau im Fallen in der 64. Minute von halblinks mit einem perfekten Schlenzer unter die Latte das 1:7 erzielen.

Tore:

0:1 Marco Miltkau (9.)

0:2 Ricardo Nevado (12.)

1:2 Mathias Müller (ET, KE, 17.)

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1:3 Florian Fuchs (22.)

1:4 Florian Fuchs (33.)

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1:5 Jan Simon (KE, 57.)

1:6 Jonas Fürste (63.)

1:7 Marco Miltkau (64.)

Strafecken:

Beeston 3 (1 Tor) / UHC 2 (1 Tor)

Grüne Karten:

Beeston 1

Gelbe Karte:

Beeston 1