Verdienter UHC-Auftaktsieg nach guter zweiter Halbzeit

1. Runde EHL in Antwerpen: UHC Hamburg – CA Montrouge (FRA) 2:0 (0:0)

22.10.2011 - Die Hockeyherren des UHC Hamburg sind erfolgreich in die Euro Hockey League (EHL) gestartet. Der zweimalige EHL-Gewinner setzte sich in seinem Auftaktspiel in Antwerpen (BEL) gegen den französischen Vertreter CA Montrouge 2:0 durch. Zwei Eckentore in der zweiten Halbzeit durch Jan Simon und Marco Miltkau sorgten für die Entscheidung. Trainer Martin Schultze sprach von einem mäßigen Spiel, das seine Mannschaft erst nach der Führung klar dominierte.

Eigentlich hätte das Auftaktspiel am Samstag auf der Anlage der KHC Dragons schon um 9.30 Uhr angepfiffen werden sollen. Weil die Temperaturen in Antwerpen nachts aber bis auf den Gefrierpunkt sinken, wäre der Platz um diese Zeit wegen Bodenfrostes nicht gut zu bespielen gewesen. Die Turnierleitung verschob den Anpfiff deshalb auf 11.15 Uhr. „Das war kein Problem für uns, sondern kam uns eher entgegen“, sagte UHC-Trainer Schultze. Dabei hatte er in den vergangenen Tagen in Hamburg extra früh trainieren lassen, damit sich seine Spieler an die frühe Anschlagszeit gewöhnen.

Der UHC ging mit einer jungen und international noch recht unerfahrenen Mannschaft in seinen vierten EHL-Wettbewerb. Durch die Ausfälle von Kapitän Moritz Fürste und Nationalspieler Oliver Korn fehlten Martin Schultze zwei wichtige Stützen im Offensivspiel. „Wir haben lange gebraucht, um in unseren Rhythmus zu finden“, räumte der Hamburger Trainer denn auch ein. Der fünfmalige französische Meister aus einem Vorort von Paris ging nach dem etwas überraschenden 4:3-Auftaktsieg am Freitag gegen Banbridge HC (IRL) mit reichlich Selbstbewusstsein in die Partie.

Gleich zu Beginn erspielten sich die Franzosen zwei Ecken, als sie Fehler in der Hamburger Defensive provozierten. Glücklicherweise blieben die Ecken aus Sicht der Hanseaten, die im Vorjahr bereits im Achtelfinale der EHL gescheitert waren, beide ungenutzt. Torhüter Nicolas Jacobi hatte jeweils keine Mühe zu parieren. Der UHC brauchte eine Zeit, ehe er mit seiner technischen Überlegenheit die Spielkontrolle übernahm und sich Torchancen erarbeitete. Max Kapaun verpasste eine Hereingabe vor dem französischen Tor. Dann vergab Felix Oldhafer, der den direkten Abschluss suchte, während zwei Mitspieler am langen Pfosten auf eine Hereingabe warteten. Auch die Ecken ließ der UHC in der ersten Hälfte noch ungenutzt.

„Wir hatten unsere Chancen, auch in der ersten Halbzeit in Führung zu gehen, sind aber etwas fahrlässig damit umgegangen“, monierte UHC-Trainer Martin Schultze. So blieb es in einer mäßigen Partie zur Pause torlos. Im zweiten Spielabschnitt beschränkten sich die Franzosen noch mehr aufs Kontern. Mit elf Spielern standen sie hinter dem Ball und warteten auf die Hamburger Angriffe. „Es war klar, dass Montrouge hinten drin stehen würde. Nachdem sie gestern gewonnen hatten, wollten sie sich heute zumindest einen oder sogar zwei Punkte sichern“, sagte Schultze.

Dafür hätte dem amtierenden französischen Champion ein Unentschieden oder eine knappe Niederlage mit nicht mehr als zwei Toren Unterschied gereicht. Der UHC aber wollte zum Auftakt gegen den vermeintlich leichteren Gruppengegner die volle Punktzahl einfahren. Deshalb wurden die Hamburger mit zunehmender Spieldauer immer überlegener und erspielten sich weitere Möglichkeiten zur Führung. Marco Miltkau vergab kurz nach dem Wiederanpfiff eine der aussichtsreichsten Chancen mit einem Schuss, der knapp links am Tor von Montrouge vorbeiging.

Wenn es aus dem Spiel heraus nicht sein sollte mit der zu diesem Zeitpunkt überfälligen Hamburger Führung, dann eben per Standard. Als die Franzosen nach einer Gelben Karte zehn Minuten lang in Unterzahl spielten, nutzte Kapitän Jan Simon in der 51. Minute die dritte Strafecke des UHC zur Führung. Sein flacher Schlenzer war zwar nicht allzu hart und präzise, Montrouges Torwart Maxime Wilson aber lenkte den Ball durch seine Schienen zum 1:0 für den UHC ins Tor.

„Das war wie ein Befreiungsschlag für uns“, sagte Martin Schultze. Fortan ließ sein Team den Gegner nicht mehr zur Entfaltung kommen. Die wenigen Angriffe der Franzosen wurden durch gute Defensivarbeit zumeist schon im Mittelfeld abgefangen. Torhüter Nicolas Jacobi sollte bis zum Ende der Begegnung keinen Schuss mehr auf seinen Kasten bekommen. Stattdessen erspielte sich der UHC kurz nach der Führung die nächste Strafecke. Erneut Jan Simon stand in der 55. Minute zum Schlenzer bereit, legte aber diesmal ab auf Marco Miltkau, der mit einem harten flachen Ball auf 2:0 erhöhte.

„Danach haben wir den Gegner förmlich auseinander genommen, ohne die Führung noch weiter auszubauen“, sagte Martin Schultze, der in dieser Phase mit dem Auftritt seiner Mannschaft sehr zufrieden war. Hamburg drängte auf das 3:0, das Montrouge einen Bonuspunkt genommen hätte. Zwei weitere Strafecken ließ der UHC ungenutzt. Und zwei Minuten vor dem Ende hätte ein Eigentor fast zum 3:0 geführt. In dieser Szene parierte der französische Keeper Maxime Wilson aber glänzend, so dass es am Ende beim verdienten 2:0-Erfolg für den zweimaligen EHL-Champion blieb.

„Wir mussten mit unserer zum Teil noch sehr unerfahrenen Mannschaft erst einmal reinfinden in das Spiel, haben aber viel Geduld gezeigt. Für uns zählte heute nur ein Sieg“, sagte Hamburgs Trainer Martin Schultze. Morgen früh um 9.30 Uhr – dieses Spiel soll übrigens nicht von vornherein später angesetzt werden - geht es für den UHC gegen den irischen Meister Banbridge HC um den Einzug ins EHL-Achtelfinale. „Das wird ein ähnlich schweres Spiel wie heute, auch wenn Banbridge nach der Niederlage jetzt natürlich etwas tun muss.“

Tore:

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1:0 Jan Simon (KE, 51.)

2:0 Marco Miltkau (KE, 55.)

Strafecken:

UHC 6 (2 Tore) / CA Montrouge 2 (0 Tore)

Grüne Karten:

Florian Fuchs (UHC, 43.) Matthieu Durchon (CAM, 43.)

Gelbe Karte:

Tom Cariolet (CAM, 45.)

Schiedsrichter:

Juan Manuel Requena (ESP) / Gregory Uyttenhove (BEL)