UHC rettet Remis in allerletztem Moment
29. März, Feld-Europapokal in Hamburg, Vorrunde: UHC – Grodno 2:2 (0:1)
29.03.2013 - Mit unglaublicher Willenskraft haben die Damen des UHC am Karfreitag einen Fehlstart in den Feldhockey-Europapokal in allerletztem Moment verhindert. Nationalapielerin Kristina Hillmann traf 13 Sekunden vor Abpfiff zum 2:2-Ausgleich. Die Weißrussinnen hatten den UHC zwei Mal klug ausgekontert. Einmal durch Laptsievich (21.) und dann, nachdem Youngster Vivien Tahal ausgeglichen hatte (49.), mitten in die stärkste Druckphase des UHC durch einen Ecken-Nachschuss von Bahushevich (66.). Durch das Remis ist der UHC mit zwei Zählern, punktgleich mit Grodno, Tabellenzweiter. Am Samstag geht es gegen Top-Favorit Den Bosch, der sein Match 7:1 gegen den Club de Campo Madrid gewann.
Trainer Kais al Saadi: „Es war Sand im Getriebe. Ich kann jetzt gar nicht sagen, ob es durch die Aufgeregtheit oder eine Überanspannung war – das müssen wir mal analysieren. Letztlich war der späte Ausgleich Gold wert, weil wir nun immer noch aus eigener Kraft das Halbfinale erreichen können. Das war das typische Drecksspiel, das jeder kennt. Durch das man sich durchbeißen muss. Wenn dies genau die zwei Punkte am Ende waren, die wir für den Halbfinal-Einzug brauchten, werden wir in zehn Jahren noch davon erzählen, wir wir dieses Tor 13 Sekunden vor Schluss noch im Kollektiv 'reingewollt' haben!“
Die jungen Uhlenhorsterinnen begannen offensiv. Zwei Rechtsangriffe brachten gleich Gefahr vor das Tor, aber noch nichts Zählbares für das Scoreboard. Die Weißrussinnen konnten sich Mitte des ersten Viertels etwas befreien und selbst zwei, drei Angriffe Richtung UHC-Kreis fahren. Allerdings stand die Abwehr der Gastgeberinnen sicher. Der Druck des UHC nahm aber wieder zu. Immer wieder berannten die Schützlinge von Kais al Saadi den Kreis der Osteuropäerinnen.
Die erste gefähliche Chance für Grodno resultierte aus einem Ballverlust von Notman an der eigenen Viertellinie. Danach verlor der Gastgeber etwas den Faden. Grodno setzte sich fest, hatte eine gute Stecherchance, doch es blieb beim zum Ende des ersten Viertels dann auch verdienten torlosen Remis. Auch nach der Viertelpause setzte sich das Bild fort. Der UHC mit vielen Fehlern im Mittelfeld, lud Grodno zum Kontern ein. Und so einen Angriff schloss Laptsievich in der 21. Minute im Nachschuss zum 0:1 ab. Die Hamburgerinnen wachten nun auf, drückten auf den Ausgleich.
Sophie Mayen hatte eine gute Chance, verfehlte aber knapp. Ein harter Schlag von Eileen Hoffmann von rechts rauschte knapp am langen Pfosten vorbei. Zwar übernahm der UHC wieder klar die Kontrolle, aber durch Ungenauigkeiten im Passspiel kam die Mannschaft von Kais al Saadi vorn nicht zu großen Chancen. So konnte in Hälfte eins nicht eine Strafecke erarbeitet werden. Grodno blieb mit wenigen Kontern gefährlich. Da konnte drei Minuten vor der Pause ein Rückhandschuss gerade noch von einer Verteidigerin des UHC über das Tor abgeblockt werden.
Im dritten Viertel drückte der UHC mit aller Macht. Grodno hatte bis auf eine Konterchance über rechts, die Jessica Klövekorn exzellent vereitelte, wenig Offensivaktionen. Der UHC nun auch mit den ersten beiden Strafecken. Die erste hielt der Grodno-Keeper sicher, bei der zweiten misslang die Variante. Doch das Engagement wurde trotzdem belohnt: Ein stark abgefangener Ball wurde in der 49. Minute über rechts schön in den Kreis gebracht, wo von Eileen Hoffmann der Ball gut an den langen Pfosten zu Vivien Tahal durchgesteckt wurde, die halbhoch rechts vollstreckte.
Nun wollte das Gastgeber-Team im letzten Spielviertel natürlich auch den Sieg. Der UHC drückte nun immer stärker, ließ Grodno kaum aus dem eigenen Viertel. Doch es war schwer, gegen die tief stehenden Weißrussinnen durchzukommen. Ecke Nummer drei misslang als Variante an den rechten Pfosten. Dann musste Anastasya Toma mit Gelber Karte auf die Strafbank. In Überzahl war es fast ein Handball-Powerlay. Eilenn Hoffmann scheiterte mit einem Stecher. Und nur dank Klövekorn blieb es beim 1:1, denn die junge Torfrau verhinderte in der 62. Minute eine hundertprozentige Konterchance von Bahushevich.
Kurz darauf holte sich Grodno erneut im Konter eine Strafecke (63.). Die lief Mävers zwar exzellent ab, aber auf Kosten der nächsten Ecke. Hier klärte Notman auf der Linie, doch Bahushevich konnte den Abpraller aus einem Meter volley ins Tor drücken. Nun nahm al Saadi Klövekorn vom Platz und brachte eine elfte Feldspielerin. Immer wieder ging es Richtung Kreis der Weißrussinnen, bis 13 Sekunden vor Schluss Kristina Hillmann aus dem Gewühl heraus den Ball noch hoch ins Tor schlug.
Tore:
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0:1 Yuliya Laptsievich (21.)
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1:1 Vivian Tahal (49.)
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1:2 Sviatlana Bahushevich (KE, 66.)
2:2 Kristina Hillmann (70.)
Ecken:
UHC 4 (kein Tor) / Grodno 2 (1 Tor)
Schiedsrichter:
Waine (ENG) / Zakiyeva (AZE)
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