Hallen-Europapokal: Kölner Damen „im Blindflug“ nach Wien
Viele Unbekannte beim Ausflug ins internationale Geschäft
20.02.2013 - Am kommenden Wochenende (22. bis 24. Februar) spielen die Damen von Rot-Weiss Köln in Wien um den Europapokal der Landesmeister in der Halle, für den man sich als Deutscher Meister 2012 qualifiziert hatte. Gegner in der Vorrunde werden der spanische Meister Club de Campo Madrid, der litauische Titelträger Gintra Strekte sowie Englands Champion HC Leicester sein. Natürlich würden es die Kölner Damen sehr gern ihren Herren, die den Europacup in Lille vor einer Woche in souveräner Manier gewannen, nachmachen, doch Trainer Markus Lonnes weiß auch, dass harte Aufgaben auf sein Team warten.
„Für uns wird das ein ziemlicher Blindflug“, so der Kölner Coach. „Vor allem das erste Spiel gegen die Litauerinnen. Alle anderen können wir uns ja vor Ort noch anschauen.“ Gintra Strekte ist nahezu gleichbedeutend mit der litauischen Damen-Nationalmannschaft, die seit zehn Jahren als Fahrstuhlmannschaft zwischen der A- und B-Division des europäischen Hockeys unterwegs ist und – im Gegensatz zum Feldhockey – auf dem Hallenparkett damit zur europäischen Spitze zählt.
Beim Aufeinandertreffen mit dem Club de Campo Madrid kommt es im zweiten Gruppenspiel zum Wiedersehen mit Mitspielerin Nicole Pahl, die bis zum Sommer ein Auslandsjahr in Spanien bestreitet und bei den Madrilenen spielt. Die Iberer sind genau wie der Leicester HC aus England ein starkes Feldhockeyteam. Wie die beiden Mannschaften im Hallenhockey auftreten, werden Lonnes und sein Co-Trainer Moritz Liebald direkt nach dem eigenen ersten Turnierspiel bei deren direktem Aufeinandertreffen genau in Augenschein nehmen.
„Ich habe auch mit den Kollegen vom Herrenteam gesprochen. Natürlich kennt man einzelne Nationalspieler in deren Reihen, aber das sagt gar nichts über die Hallen-Performance. Ich erwarte, dass die Teams gegen uns eher defensiv auftreten, aber das schreckt uns nicht, weil wir in der West-Bundesliga viel gegen defensive Teams spielen und das Spiel machen müssen. Da ist es sogar ein Vorteil, dass wir selbst über eine sehr solide Defensive verfügen.“
Drei Spielerinnen, die zuletzt mit Grippe im Bett lagen, waren gestern wieder beim Training. Insofern kann Lonnes für den Europacup aus dem Vollen schöpfen. Einziges Manko in der Vorbereitung war, dass in Wien auf Parkett gespielt wird, und die Rot-Weissen, die wie die meisten deutschen Teams gewohnt sind, auf Linoleum zu spielen, keine Parkett-Halle in Köln bekamen, um auf dem ungewohnten Untergrund zu üben. „Aber wir trainieren am Donnerstag in Wien noch einmal auf dem Boden und haben auch ein Trainingsspiel gegen die Wienerinnen abgemacht“, so Lonnes.
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