Freitag, 12. Oktober 2012 - 19. Mai 2013


Euro Hockey League 2012/2013

Kölner Herren verpassen Finale nach Penalty-Krimi

Bloemendaal, EHL-Halbfinale: RW Köln – KHC Dragons (BEL) 8:9 n. Pen. (4:4: 3:3, 2:1)

18.05.2013 - Der deutsche Vizemeister Rot-Weiss Köln hat am Samstagmittag im niederländischen Bloemendaal den Einzug ins Finale der Euro Hockey League unter höchst dramatischen Bedingungen verpasst. Das Team von Stefan Kermas führte in der regulären Spielzeit 2:0 und 3:2 durch Tore von Christoph Menke, Christopher Zeller sowie Andrin Rickli. 90 Sekunden vor Schluss kassierte man jedoch den Ausgleich. In der Verlängerung gelang den KHC Dragons aus Belgien der Führungstreffer zwei Minuten vor Schluss. Doch mit einer Schlussecke rettete Christopher Zeller die Kölner ins Penalty-Schießen. Dort trafen alle acht Akteure, bevor Doppel-Olympiasieger Benjamin Wess das Tor knapp rechts verfehlte. Dragons-Kapitän Jeffrey Thys machte mit seinem Treffer zum 9:8-Endstand nach Penaltys (4:4; 3:3; 1:2) den erstmaligen Final-Einzug eines belgischen Teams perfekt.

 

Stefan Kermas: „Mit einem Quäntchen mehr Glück hätten wir diese knappe Niederlage verhindern können. Man muss aber anerkennen, dass die Dragons über 70 Minuten das etwas bessere Team war – körperlich präsenter und mit mehr Chancen. Wir haben mit viel Herzblut verteidigt. Schade, dass wir die 3:2-Führung durch Andrin nicht über die Zeit gebracht haben. Am Ende Chapeau vor meinem Team, dass sich in der Verlängerung nochmal zurückkämpft und dann auch vier astreine Penaltys schießt. Max Weinhold war an deren Penaltys eher dran. Insofern auch hier wieder Pech, dass wir dann den einen knapp verschießen. Aber die Belgier hatten sich das Glück heute einfach auch verdient!“

 

Die Partie gegen den belgischen Vertreter, der im Viertelfinale den englischen Top-Club HC Reading mit 5:1 aus dem Wettbewerb geworfen hatte, wurde zum erwartet offenen Spiel. Die Dragons hatten wenig Ehrfurcht vor den berühmten Namen im Kölner Team, sondern kamen mit schnellem Konterhockey immer wieder selbst zu Großchancen. So wurde es vor beiden Toren nie langweilig. Grund zum Jubeln aber hatten erst einmal die Kölner. Ein schönes Solo von Christoph Menke brachte deren Führung in der 15. Minute, als dieser in heftiger Bedrägnis auf den Torwart zulief, ihn rechts umkurvte und einschoss.

Nur zwei Minuten später, direkt zu Beginn des zweiten Viertels wurde Menke im belgischen Kreis vom Torwart heftig gefoult. Den fälligen Siebenmeter versenkte Christopher Zeller sicher halbhoch links, obwohl der Keeper die Ecke geahnt hatte. Doch wer geglaubt hatte, dass damit die Gegenwehr der Belgier vorbei wäre, sah sich getäuscht. Kapitän Jeffrey Thys war es, der direkt vor der Pause eine Eckenabwehr von Max Weinhold am kurzen Pfosten volley nahm und zum 2:1-Anschlusstreffer vollstreckte.

Es blieb das offene Spiel, mit tollen Angriffsaktionen beider Teams, wobei die Belgier mehr davon hatten. Beim 2:2 sahen die Kölner allerdings auch nicht gut aus. Ein unnötiger Ballverlust im Aufbau direkt an der eigenen Viertellinie brachte Mathew Cobbaert rechts im Kreis argentinisch in Schussposition. Keine Abwehrchance für Weinhold gegen dessen Hammer zum 2:2 (51.). Es ging weiter hin und her, mit Vorteilen für die Dragons. Max Weinhold rettete ein paar Mal in höchster Not.

Als jedoch Youngster Andrin Rickli, nach Vorarbeit von Christopher Zeller, fünf Minuten vor Schluss zum 3:2 traf, sah alles wieder nach einem Sieg der Kölner aus, denn in dieser Phase funktionierte das Kölner Pressing sehr gut. Und es war ein Traumtor des Schweizers, der sich durch drei Abwehrspieler dribbelte und mit einem Rückhandschrubber aus kurzer Distanz unter die Latte dem Keeper keine Chance ließ. Doch wieder zeigten die Dragons Courage.

Weinhold rettete drei Minuten vor Schluss bei einer Großchance hervorragend, doch als der nach links abgewehrte Ball zurück an den rechten Kreisrand gespielt wurde, standen dort zwei Belgier mutterseelenallein. Thierry Stumpe konnte in Ruhe Maß nehmen und traf mit der Vorhand halbhoch ins kurze Eck.

Es gab Verlängerung mit Silver Goal. Und Marco Miltkau hatte die Großchance auf dieses entscheidende Tor Sekunden vor Ablauf der ersten fünf Minuten, als er – von Zeller lang angespielt – im Kreis einen Verteidiger und den Torwart mit einem Lupfer in den Rückraum ausspielte, aber zwei weitere zurückgeeilte Belgier vor dem einschussbereiten Ex-UHCer klären konnten.

In den zweiten fünf Minuten dann umgekehrtes Spiel. Als Felix Denayer am rechten Pfosten eine hoch durch den Kreis fliegende Argentinische Rückhand von Thys volley zum 3:4 ins Kölner Tor blockte, sah alles nach einem Sieg der Belgier aus. Köln hatte auch noch Pech, dass der Videoschiedsrichter eine Minute vor Ende eine zehn Zentimeter an Ricklis Kopf vorbeizischende Kugel nicht als Gefährlich wertete und eine klare Strafecke verweigerte. Doch mit ablaufender Uhr holte Köln sich noch eine Schlussecke. Und die verwandelte Zeller nervenstark links unten zum 4:4-Ausgleich.

Nun musste das Penaltyschießen entscheiden. Hier trafen Zeller, Trompertz, Miltkau und Weißenborn für Köln ebenso sicher wie ihre belgischen Kontrahenten gegen Weinhold. Dann entschied sich Benjamin Wess für einen Distanzschuss, den der belgische Keeper noch leicht neben das Tor abfälschte. Weinhold musste nun gegen Thys halten, doch der Kapitän der Dragons traf mit einer Rückhand von links ins kurze Eck und ließ bei den Belgiern alle Dämme der Freude brechen, während sich bei Köln tiefe Niedergeschlagenheit breit machte.

 

Tore:

1:0 Christoph Menke (15.)

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2:0 Christopher Zeller (18.)

2:1 Jeffrey Zhys (34.)

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2:2 Mathew Cobbaert (51.)

3:2 Andrin Rickli (65.)

3:3 Thierry Stumpe (67.)

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3:4 Felix Denayer (76.)

4:4 Christopher Zeller (KE, 80.)

 

Schiedsrichter:

Hamish Jamson / Colin Hutchinson

 
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Endstand
1. HC Bloemendaal
2. KHC Dragons
3. Amsterdam H&BC
4. KTHC Rot-Weiss Köln
Punkte

Für die EHL Gruppenphase gilt folgende Punkteverteilung:


Sieg 5 Punkte
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