UHC-Damen demontieren den englischen Champion im Viertelfinale
Freitag, 13. Mai, in Bilthoven (NED), Viertelfinale: HC Surbiton – UHC Hamburg 0:6 (0:4)
13.05.2016 - Mit einer beeindruckenden Performance ist der deutsche Meister UHC Hamburg am Freitagnachmittag im niederländischen Bilthoven ins Halbfinale des Hockey-Europapokals der Damen eingezogen. Das Team von Claas Henkel demontierte dabei den englischen Champion HC Surbiton regelrecht mit 6:0 (4:0). Herausragend dabei war Nationalstürmerin Charlotte Stapenhorst mit fünf Treffern. Janne Müller-Wieland steuerte das sechste Tor kurz vor Ende bei. Im Halbfinale geht es nun am morgigen Samstag um 14 Uhr gegen den Sieger der Partie HC Den Bosch (NED) gegen CPS Krylatskoye (RUS).
Trainer Claas Henkel: „Das waren sehr unterschiedliche Viertel. Das erste noch völlig offen, mit mehr Chancen bei den Engländerinnen. Aber dann haben wir ein bärenstarkes zweites Viertelhingelegt – sicher auch beflügelt durch das 1:0 zum Ende des ersten Viertels – das ganz klar Spiel entscheidend war und in dem wir aus dem Aufbau, aus Kontern und aus Ecken unglaublich viel kreiert haben, während Surbiton nicht mehr bei uns im Kreis war. Charlotte Stapenhorst ist schon seit zwei Wochen unglaublich gut drauf. Eigentlich seitdem wir gegen Düsseldorf die heiße Phase der Saison eingeläutet haben. Heute hat sie uns mit ihren Ecken die Tür geöffnet und dann auch die Konter stark abgeschlossen! Nun geht es im Halbfinale ja ziemlich sicher gegen Den Bosch, den frisch gebackenen niederländischen Meister. Das ist ein anspruchsvolles Spiel, weil die unter den niederländischen Top-Teams ja fast deutsch spielen, mit einer starken Defensive und kontrolliertem Aufbau. Das wird ein geiles Spiel, auf das wir uns unglaublich freuen. Und wir rechnen uns da durchaus etwas aus – haben heute ja auch unterstrichen, dass wir in guter Form sind!“
Zu Spielbeginn wirkte der UHC noch etwas nervös, während Surbiton, dass seinen Titel in England vor gut drei Wochen erfolgreich verteidigt hatte, drei, vier gute Chancen herausspielte. Die beste Gelegenheit hatte Georgie Twigg bei der ersten Ecke, als Yvonne Frank den Schlenzer nach vorn abprallen ließ und die Nationalspielerin von Höhe Siebenmeterpunkt mit der Vorhand voll durchziehen konnte. Doch Frank bekam im Liegen den Handschuh hoch und lenkte die Kugel an die Lattenoberkante und von da über das Tor.
Da konnten die Hamburgerinnen noch froh sein, nicht zurückzuliegen. Doch mit abgelaufener Zeit des ersten Viertels setzte Charlotte Stapenhorst die erste UHC-Ecke unhaltbar in den linken oberen Torwinkel zum etwas glücklichen 1:0 (15.). Das gab dem UHC-Team aber richtig Aufschwung. „Wir haben uns in der Pause einmal kräftig geschüttelt und waren froh, in Führung zu sein“, kommentierte Henkel. Dann zeigte sein Team allerdings internationale Spitzenklasse. Surbiton sah sich komplett eingeschnürt. Hannah Seifert traf mit einem Schuss von rechts noch das Außenbrett, aber dann war es erneut Stapenhorst, die eine Strafecke zum 2:0 (18.) unter die Latte setzte.
Es ging so weiter. Nina Notman sorgte per Eckennachschuss für Gefahr, doch die Torfrau fischte die Kugel aus dem Winkel. Eine Unterzahlphase nach Grüner Karte gegen Lea Albrecht wurde gut überstanden. Das Glück hatte Surbiton nicht. Als Emily Atkinson für zwei Minuten draußen war, war erneut Charlotte Stapenhorst zur Stelle, die mit einem satten Vorhandschuss von rechts ins kurze Eck auf 3:0 (27.) erhöhte. Der Hattrick war perfekt – aber „Stapy“ noch längst nicht satt. Nur drei Minuten später stand sie am langen Pfosten goldrichtig nach einer Langen Ecke und erhöhte per Stecher gar auf 4:0 (30.).
Der hohe Vorsprung nahm der Partie in der zweiten Halbzeit etwas die Intensität. Notman hatte im dritten Viertel per Eckenablage die Chance aufs 5:0, dann Surbiton eine Halbchance. Doch mehr passierte nicht, ehe Stapenhorst Anfang des Schlussviertels den Fünferpack komplettierte. Sie bereitete selbst über die linke Grundlinie vor, und als Marleen Müllers Schuss hoch abgewehrt bei ihr ankam, drehte sie den Ball als Volley in das hinter ihr stehende Tor zum 5:0 (47.).
Surbiton hatte danach eine bessere Phase mit zwei Ecken und einer guten Stecherchance aus dem Spiel heraus, aber jubeln durfte am Ende nur noch der UHC einmal. Janne Müller-Wieland setzte einen an den Kreisrand zurückspringenden Ball mit einem hohen Rückhandvolley ins linke untere Toreck zum 6:0-Endstand (60.)
Tore:
0:1 Charlotte Stapenhorst (KE, 15.)
0:2 Charlotte Stapenhorst (KE, 18.)
0:3 Charlotte Stapenhorst (27.)
0:4 Charlotte Stapenhorst (30.)
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0:5 Charlotte Stapenhorst (47.)
0:6 Janne Müller-Wieland (60.)
Strafecken:
Surbiton 3 (keine Tore) / UHC 6 (2 Tore)
Grüne Karten:
Surbiton 1 / UHC 1
Schiedsrichter:
Fanneke Alkemade (NED) / Lisette Baljon (NED)
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