Mannheimer Damen holen sich den Europacup!
Hallen-Europapokal in Wettingen, Finale: Mannheimer HC - HC Minsk 5:3 (2:1)
19.02.2017 - Die Damen des Mannheimer HC haben erstmals den Hallenhockey-Europapokal gewonnen. Im schweizerischen Wettingen setzte sich das Team von Trainer Philipp Stahr in einem in der Schlussphase noch hoch spannenden Endspiel mit 5:3 (2:1) gegen das Team des HC Minsk aus Weißrussland durch und tritt damit die Nachfolge des Düsseldorfer HC an, der den Titel im Vorjahr gewonnen hatte. Mit insgesamt elf Treffern wurde Mannheims Lydia Haase zudem als erfolgreichste Torschützin des Turniers ausgezeichnet. (Fotos: Worldsportpics)
„Wir haben es im Finale leider versäumt, früher wegzuziehen. Da dachte ich schon, wir wären wieder im HTHC-Film von der Endrunde, als wir auch spielerisch überlegen waren und unsere Chancen nicht nutzen konnten“, beschrieb Philipp Stahr seine Gemütslage gegen Ende der Partie. „Wir waren aber darauf vorbereitet, dass es eng werden könnte, dass man auch mal in Rückstand geraten könnte, und haben das dann souverän gelöst. Der Titel ist natürlich toll für die Mädels und für den Klub. Wir haben ei richtig gutes Turnier gespielt und sind sicher auch nicht unverdient Turniersieger geworden.“
Die beiden Teams, die sich bereits in der Gruppenphase begegnet waren, ließen die Abtastphase weg und legten gleich mit Tempo los. So gab es früh die ersten Kreisszenen auf jeder Seite, ohne jedoch wirklich Gefahr zu bringen. In der 3. Minute bekam der MHC die erste Strafecke zugesprochen. Die Ablagevariante – geschossen von Lydia Haase – wurde von der Linienspielerin geklärt, doch es gab die Wiederholung. Noch einmal gleich gespielt, traf Haase diesmal mittig halbhoch (4.). Das wirkte wie ein Turbo-Boost für den MHC, der nun druckvoll nach vorn spielte und Minsk vor einige Probleme stellte.
Die nächste Ecke folgte, doch diesmal wurde die bekannte Variante abgelaufen (6.). Minsk fiel in dieser Phase nicht viel ein, befreite sich oft mit lang rausgespielten Bällen ohne Abnehmer. Lediglich ein paar Fehler der Mannheimerinnen eröffneten die eine oder andere Kontergelegenheit. Der MHC blieb jedoch ruhig, holte die nächste Ecke, die Nike Lorenz diesmal direkt zum 2:0 nutzen konnte (12.). Fast aus dem Nichts heraus fiel der Anschlusstreffer. Die Weißrussinnen hatten den Ball im MHC-Kreis eigentlich bereits vertändelt, aber er kam doch noch zu Yauheniya Filipovich, die ihn von links im Tor unterbrachte (13.).
Doch der nächste nennenswerte MHC-Angriff brachte auch schon die nächste Ecke, die die Linienspielerin diesmal gegen Lydia Haase nur mit dem Körper parieren konnte. Nike Lorenz trat zum fälligen Siebenmeter an, scheiterte mit ihrem flachen Schuss jedoch an Keeperin Alina Fadieieva (15.). In Überzahl nach Zeitstrafe gegen Minsk gab es in der 18. Minute bereits Ecke Nummer sechs für Mannheim. Diesmal fand die Ablage Greta Lyer, deren Schuss ebenfalls zum Siebenmeter wurde. Wieder parierte Fadieieva, diesmal gegen Greta Lyer.
Diese beiden Paraden brachten gegen Ende der ersten Hälfte frischen Wind für Minsk, das so auch die erste Ecke zugesprochen bekam, doch dort stimmte der Ablauf nicht ganz, sodass keine Gefahr entstand. Mannheim begann wieder druckvoll und holte gleich die erste Ecke des zweiten Durchgangs. Doch Greta Lyers Schlenzer krachte nur an das Lattenkreuz (21.). Den Konter der Minskerinnen beendete auf der anderen Seite eine Parade von Nadine Stelter (22.).
Doch der MHC blieb am Drücker und erhöhte durch Lydia Haase wieder auf zwei Tore Vorsprung (24.). Minsk versuchte aber ebenfalls weiterhin, für Druck auf das MHC-Tor zu sorgen, sodass die Partie jetzt offener wurde. Valeriya Lapitskaya verkürzte in der 29. Minute mit einem Treffer aus der Mitte heraus. In der Schlussphase wurde die Partie hektischer, was sich unter anderem in eine Zeitstrafe für Cecile Pieper niederschlug (33.).
Mannheim drängte auf die Entscheidung, musste allerdings auf die Konter der Weißrussinnen aufpassen, von denen einer in der 37. Minute zur Strafecke wurde: Minsk spielte eine Variante auf Elena Sazhina, die zum 3:3-Ausgleich traf. Mannheim nahm sofort die Auszeit, und das machte sich bezahlt. Kurz nach Wiederanpfiff war es Cecile Pieper, die den MHC mit einem schön herausgespielten Treffer wieder in Führung brachte (37.).
Minsk brachte nun eine zusätzliche Feldspielerin für die Torfrau. Doch die Maßnahme ging nach hinten los, denn Lydia Haase brachte mit ihrem Treffer ins leere Tor in der 39. Minute die Entscheidung. Zwar bekam Minsk in der Schlussminute noch eine weitere Ecke. Die wurde nicht mehr richtig verteidigt, ging zudem neben das Tor, und die letzten Sekunden gingen im Mannheimer Jubel über den ersten Europapokal-Titel unter.
Tore:
1:0 Lydia Haase (KE, 4.)
2:0 Nike Lorenz (KE, 12.)
2:1 Yauheniya Filipovich (13.)
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3:1 Lydia Haase (24.).
3:2 Valeriya Lapitskaya (29.)
3:3 Elena Sazhina (KE, 37.)
4:3 Cecile Pieper (37.)
5:3 Lydia Haase (39.)
Strafecken:
MHC 7 (2 Tore) / Minsk 3 (1 Tor)
Grüne Karte:
Cecile Pieper (33.) / Veranika Urubleuskaya (16.)
Schiedsrichterinnen:
Frances Block (ENG) / Elena Eskina (RUS)
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