Samstag, 28. Juli - Sonntag, 12. August

Los Angeles 1984

Zweimal Silber für das deutsche Hockey

Logo der Olympischen Sommerspiele 1984 Los Angeles © IOC

Dem Moskau-Boykott 1980 des Westens folgte vier Jahre später die Retourkutsche des Ostblocks. Die Sowjetunion und einige andere Staaten blieben den Olympischen Spielen in Los Angeles fern. Das Hockeyturnier war längst nicht so stark von diesen Ausfällen betroffen wie noch vier Jahre zuvor. Trotzdem hatte der Boykott auch diesmal seine Auswirkung. Großbritannien verdankte den überraschenden Gewinn der Bronzemedaille auch dem Umstand, dass die Briten für die UdSSR-Herren ins Zwölferfeld nachrücken konnten.

Für den Deutschen Hockey-Bund gab es in Kalifornien gleich zwei Silbermedaillen. Die deutschen Damen, immerhin amtierender Weltmeister (1981), konnten sich in einer Jeder-gegen-jeden-Runde von sechs Mannschaften hinter den souveränen Holländerinnen ganz knapp den zweiten Platz sichern. Zwei Siege, zwei Unentschieden und nur eine, dafür deftige Niederlage (2:6 gegen Holland) brachten die erste olympische Hockeymedaille für die weibliche Abteilung im deutschen Hockey.

Ein ganz bitteres Ende war es für die Australierinnen. In der 15. und letzten Partie des Damen-Wettbewerbs mussten sie gegen die Niederlande antreten. Von Gold bis Blech reichte die große Bandbreite der australischen Möglichkeiten. Ein Sieg mit drei Toren Differenz hätte noch für Rang 1 gereicht, ein Unentschieden für Silber und eine knappe Niederlage immerhin noch für Bronze. Doch nach einem 0:2 stand Australien plötzlich punkt- und torgleich mit den USA in der Abschlusstabelle. Die Regularien sahen nicht den direkten Vergleich (3:1 für Australien) als nächstes Kriterium vor, sondern ein Siebenmeterschießen um die Bronzemedaille. Weil die Zeremonie der Siegerehrung zeitlich fest fixiert war, wurde das Duell vom Punkt schon wenige Minuten nach Beendigung der Partie angesetzt. Ausgeruhte US-Girls gegen noch vom Holland-Spiel gestresste Australierinnen – eine denkbar schiefe Chancengleichheit. Je zehn Schützinnen beider Seiten mussten ran, die USA gewann 10:5.

Das stark verjüngte deutsche Herrenteam kämpfte sich im bekannten Modus über die Gruppe und das Halbfinale (1:0 gegen Großbritannien) bis ins Endspiel vor. Ausgerechnet dem einzig Übriggebliebenen der 72er-Goldmannschaft, Michael Peter, gelang gegen Pakistan Anfang der zweiten Halbzeit der Führungstreffer. Der damals 35-jährige „Beckenbauer des Hockeysports“ spielte bei seinem dritten Olympiaauftritt noch einmal ein Riesenturnier. Doch wie schon im vorausgegangenen WM-Finale (1982) beider Nationen konnte Pakistan den Rückstand drehen und siegte in der Verlängerung mit 2:1.

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