Kein Glück mit den Rückkehrern, die Damen nach gutem Start durchgereicht
Mit den langersehnten Goldmedaillen um den Hals waren Carsten Fischer und Volker Fried 1992 in den Nationalmannschafts-Ruhestand übergetreten. Doch vier Jahre später standen beide plötzlich wieder auf der Matte. Bundestrainer Paul Lissek hatte die zwei Routiniers im Vorfeld der Spiele von Atlanta wieder ausgegraben. Obwohl das auf den meisten Posten verjüngte Team Europameister 1995 geworden war, schien Lissek das letzte Vertrauen in die Truppe zu fehlen. Die Reaktivierung der beiden Mitdreißiger Fischer und Fried war ein riskantes Spiel, und letztlich hatte der Chefcoach kein Glück mit dieser Personalentscheidung.
In Atlanta fehlte es der Mannschaft an Homogenität, es gab ein Auf und Ab der Leistungen. Ein Fehlstart (ein Punkt aus zwei Spielen) konnte noch so eben ausgebügelt werden, doch im Halbfinale gegen ausgebuffte Niederländer (1:3) wie auch im Spiel um Platz 3 gegen Australien (2:3) war dann nichts mehr zu holen. Die Holländer gewannen nach vielen vergeblichen Anläufen mit einem 3:1 im Finale gegen Spanien ihr erstes Olympiagold.
Enttäuscht waren am Ende auch die deutschen Damen. Dabei hatten sie ihr Turnier mit Siegen über Argentinien und Spanien optimal begonnen. Doch in dem Mammutformat (sieben Spiele „jeder gegen jeden“ bei acht Teams) ging den Deutschen die Luft aus. Von den folgenden fünf Spielen wurden vier verloren und die DHB-Auswahl von der Spitze auf Platz sechs durchgereicht.
Die meisten Kräfte besaß Australien. Zwei Jahre nach dem WM-Titel fügte Trainer-Magier Ric Charlesworth mit einem 3:1 im Finale gegen Südkorea Olympiagold hinzu. Satt waren er und seine "Hockeyroos" damit noch lange nicht.
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