Bei der Jugend von großer Bedeutung
Hessenschild, Franz-Schmitz-Pokal, Berlin-Pokal und Rhein-Pfalz-Pokal
Die Ausspielung von Pokalwettbewerben haben im Hockey eine riesige Tradition. „Ewigkeiten“ bevor es um Deutsche Meisterschaften ging, galt das Interesse der besten deutschen Hockeyspieler der Erringung von Pokalen. Der allererste Wettbewerb im deutschen Hockey überhaupt war der Silberschild, der erstmals 1907 als Wanderpreis ausgetragen wurde von 1913 an die Siegertrophäe im Wettstreit der Herren-Verbandsauswahlmannschaften darstellte. Das Gegenstück für die weibliche Seite war ab 1936 der Eichenschild. Über Jahrzehnte hinweg waren die Spiele um Silber- und Eichenschild die wichtigsten nationalen Wettbewerbe. Als dann Deutsche Meisterschaften und später vor allem die Bundesliga (ab 1969) in den Vordergrund rückten, verloren Silber- und Eichenschild ihre Bedeutung, hatten kaum mehr Platz im sich füllenden Jahresterminkalender und wurden seit 1987 (Eichenschild) bzw. 1993 (Silberschild) gar nicht mehr ausgetragen.
Weitaus lebendiger, was Aktualität und Wichtigkeit angeht, sind der Franz-Schmitz-Pokal und der Hessenschild. Der 1949 zum Andenken an den früheren Nationalspieler Franz Schmitz vom Düsseldorfer HC gestiftete Pokal wird seit 1952 im männlichen Nachwuchsbereich von Verbandsauswahlmannschaften jährlich ausgespielt. Die Altersgrenze wurde im Lauf der Jahrzehnte einige Male hinauf- und hinabgesetzt, seit einigen Jahren gilt der Wettbewerb für B-Jugendliche bis 16 Jahre. Drei Jahre nach Einführung des Franz-Schmitz-Pokals wurde der Hessenschild für die weiblichen Verbandsauswahlteams aus der Taufe gehoben, auch hier sind inzwischen die B-Jugendlichen an der Reihe. Neben den Länderpokalwettbewerben im Feldhockey haben sich ähnlich strukturierte Turniere auch im Hallenhockey etabliert. Seit 1970 gibt es jährlich den Rhein-Pfalz-Pokal (männlich) und seit 1982 den Berlin-Pokal (weiblich) für den Nachwuchs bis 15 Jahre. Alle vier Pokalturniere gelten für die Bundestrainer als wichtige Talentsichtungsmaßnahmen.
Eine nur kurze Episode in der nationalen Hockeygeschichte spielte der Deutsche Hockey Pokal. Der weitgehend ligaunabhängige Wettbewerb für Damen- und Herren-Vereinsmannschaften wurde nur sieben Mal (zwischen 1995 und 2001) ausgetragen, ehe er wieder eingestellt wurde. Letztlich passte der Pokal nicht ins leistungssportliche Gesamtkonzept des deutschen Hockey-Bundes und verlor auch auf Vereinsseite schnell an Akzeptanz.
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