Santiago, Chile, 18.-25. September 2005


WorldHockey Youth Promoters Festival

Hockeyabenteuer in Südamerika!

Hallo deutsche Hockeywelt, wie bereits angekündigt, berichten wir, die beiden deutschen Youth Promoter (Michael Steinmann/Jéron Phillipps) vom dritten World Youth Hockey Promoter Festival in Santiago de Chile. Nach dem Erhalt des Youth Leader Certificat 2004 durften wir nach erfolgreicher Bewerbung nach Chile aufbrechen. Nach einer mehr als spannende Anreise (für uns beide der erste Flug in unserem Leben) mit Sprengstoffkontrolle, Entwaffnung (Kinderschere) und einem Drogenhund der anschlug kamen wir mit 5-stündiger Verspätung (zwischenzeitlich schon über Santiago, dann aber nach Argentinien 500km zurück) in Chile an.

Lateinamerikanischer Rhytmus Europäische Speisen

Endlich in Chile angekommen wurden wir von unseren Gastfamilien in Empfang genommen und richteten uns erstmal häuslich ein. Nachdem wir Haus, Hof und alle Familienmitglieder kennen gelernt haben, gab es den ersten Besuch im wunderbaren Club Deportivo Manquehue. Im Club angekommen haben wir den ersten Abend direkt in der Bierstube mit den ersten, schon angereisten Teilnehmer und ihren Gastgeschwistern verbracht und bei einem kühlen Bier die ersten super netten Leute aus der ganzen Welt kennen gelernt.

Am Sonntag ging es dann gegen Mittag mit dem Youth Festival los und die ersten Kennenlernenspiele gaben uns Eindrücke von fernen Ländern und deren Kulturen. Hier erkannten wir wieder einmal mehr die Wichtigkeit der englischen Sprache. Mit anfänglichen Problemen am Anfang wurde das Englisch von Tag zu Tag besser.

Am Montagmorgen ging es dann direkt in aller Herrgottsfrühe mit dem Oceania Day los; Carl Dalton begann den Tag mit einem kurzen Einblick und die australische (Sport-) Kultur. Direkt im Anschluss folgen die ersten Präsentationen aus aller Welt mit wirklich sehr spannenden und interessanten Themen, die einem mal aus der verwöhnten deutschen Hockeywelt in die Realität zurückholten. (Z.B.: Mannschaften reisen Freitagnachts los und Sonntagnachts zurück um zum nächsten Club zum Spiel zu fahren; Hockey für Gehörlose; Hockey in den südafrikanischen Townships mit Schwarzen Diskriminierung). Am Nachmittag standen noch ein Workshop mit den Turnier- und Olympiaschiedsrichterinnen Carolina de la Fuente und Soledad Iparraguirre auf dem Plan und das Chile-Spiel. Ein prall gefülltes Stadion und super gut gelaunte chilenische Fans machten den Tag zu einem noch beeindruckenderen ersten Tag bei diesem Event.

Dienstagmorgen waren dann auch wir beiden mit unseren Präsentationen dran. Nachdem Paul Bundy den Africans-Day mit einem ZULU-Freundschaftsband und der dortigen Bedeutung der Farben eröffnet hatte, fingen die Präsentationen an. Als dritter an diesem Morgen kam ich (Michael) mit meiner Präsenation „International cooperation between two hockey clubs (Germany/Netherland)“ dran. Gegen Mittag kamen dann wir beiden mit unserem gemeinsamen nationalen Projekt „Girlspower in the holidaypark Feuerkuppe“ über das Mädchenhockeywochenende in Straussberg an die Reihe. Nach anfänglichen technischen Probleme bei unserer DVD über das Wochenende (erst am sechsten Laptop lief das Video und 1 Stunde Verzöckerung), könnten wir es nach kurzer Einführung per PowerPoint doch noch den versammelten Promoter und dem Staff präsentieren. Am Nachmittag stand neben Spiel gucken auch noch der Workshop Eventmanagment mit Roxanna Kocourek aus Argentinien auf dem Programm.     

Steinmann und Phillipps mit den Silbermedialiengewinnerinen

 

Endlich kam der Tag, an dem wir selbst auch zu unserem geliebten Sportgerät, dem Hockeyschläger, greifen durften. Nach Eröffnung des Europe Day mit „Good Morning“ in allen Sprachen und Leckereien aus den einzelnen europäischen Ländern ging es endlich los. Es war Mittwoch und es gab Hockey mit dem FIH-Mastercouch Horst Wein. Er führte uns die vieldiskutierten Vorteile des Mini-Hockey ein und zeigte uns nachher auf dem Platz auch noch einige Variationsmöglichkeiten und Anwendung in Praxis der vorher per PowerPoint gezeigten theoretischen Hockeykenntnisse. Nach der wohlverdienten Mittagspause gab es dann den zweiten Workshop des Tages zum Thema Fundraising mit Monica Cumberbatch aus der Karibik und natürlich wieder einem Spiel der Weltmeisterschaft.

Donnerstag: Endlich gab es auch etwas vom Land zu sehen und wir haben mal die geborgen Gefilde des Clubs verlassen. Sightseeing Richtung Pazifik. Als erstes ging es mit dem Bus durch Santiago de Chile und die Armenviertel der Stadt weiter durch die Täler in Richtung Pazifik. Endlich kamen wir in Valparaíso, der großen Stadt mit Militärhafen direkt am Pazifik, an. Rauf auf den Berg und zum Aussichtspunkt, noch ein paar Pesos in den dortigen Souvenirläden gelassen und dann Mittagspause im Fischrestaurant. Nach der Stärkung fuhren wir in die wirklich malerische Stadt Vina del Mar. Dort suchten wir vergeblich eine Bank die länger als 14.00 offen hatte, fanden aber keine. Trotzdem ins Shopping-Center rein und geschaut was es dort Tolles zu kaufen gibt. Nach einer halben Stunde dann endlich zum Strand. Unzählige Fotos mit allen Teilnehmern wurden vor dem Anblick des Pazifiks und der Stadt in Bits und Bytes verwandelt und natürlich wurde auch noch das eiskalte Wasser des Pazifiks getestet. Meterhohen Wellen wurden bewundert und angetestet (Michi war danach einige Tage stark erkältet).

Dann kam der Tag der Tage; heute waren die finalen Präsentationen der sechs Besten von den insgesamt 47. Zu meiner (Michis) vollkommenden Überraschung wurde mir am Donnerstag mitgeteilt, dass ich mit meiner LC-Borken – WMHC Avanti Präsentation ins Finale gekommen war. Also gut, halte ich das ganze dann noch mal vor der versammelten FIH-Riege und der Hockeyprominets aus aller Welt. Es begann mit der Eröffnung des Asian Day und den anschließenden Vorbereitungen für die Präsentationen. Der Zeitpunkt der Präsentation rückte näher, meine Nervosität stieg von Minute zu Minute, zumal ich der einzige männliche Vertreter bei den sechs Finalsten war und auch irgendwie der einzige, der Englisch nicht als Muttersprache hatte oder es an der Uni studierte. Dann ging es los, der Raum füllte sich mit mehr und mehr Anzugträgern und ich war auserkoren zu beginnen. Gut, dann leg mal los, dachte ich mir und ohne technische Probleme hielt ich meinen Vortrag ein zweites Mal. So, dass lief doch gar nicht so schlecht, endlich den größten Teil Englisch hinter mir, aber dann kam doch noch eine Frage, aber auch das Problem wurde schnell gelöst. Die anderen fünf Mitbewerberinnen kamen an die Reihe und nachdem die letzte ihre Rede beendet hatte, zog sich das Gewinner-Findungs-Komitee zurück. In der Zwischenzeit hielt Els van Breda-Vriesman, unsere FIH-Präsidentin, noch eine kurze Rede. Nun kam der Zeitpunkt der Entscheidung, der Ausschuss kam wieder rein und alle warteten gespannt auf die Verkündung. „Michael Steinmann from Germany, please“, gut, sechster Platz ist auch schön, dachte ich mir, als ich als erster nach vorne gerufen wurde; normalerweise fängt wie immer mit dem letzten Platz an. Dem war dann aber doch nicht so und ich hatte gewonnen. Für den ersten Moment total irritiert nahm ich die unzähligen Glückwunsche, schüttelnden Hände und Umarmungen an. Es folgte die Übergabe des WYHP-Pokals und des Gewinnerpreises (Phone-Printer). Auf die ganzen Blitze der Kameras folgte dann noch ein kurzes Interview mit dem Fernsehen und den Rest des Tages konnte ich meinen Erfolg dann weiter verarbeiten.

Der World Youth Hockey Promoter von 2005-2008 zusammen mit dem IOC-Mitglied Els van Breda-Vriesman

Am Nachmittag lernten wir dann im letzten Workshop der Woche Club Development bei Ana Vinue de Romanelli neue interessante Aspekte kennen. Abends gab's dann eine „carete“ mit allen Youth Promoter bei einer Teilnehmerin in der Villa der Eltern.

Samstag hatten wir den wunderbaren Programmpunkt Morning Off, also auspennen, nach der Nacht. Wir haben uns dann gegen 1 Uhr Nachmittags auf dem Clubgelände verabredet um noch einige Spiele live miterleben zu dürfen. Abends stand dann das Dinner mit den Gasteltern auf dem Programm. Im superfein gedeckten Clubrestaurant ließen wir es uns an unserem letzten gemeinsamen Abend mit fast allen Promoter bei Grill und ausreichenden Beilagen und Dessert noch einmal richtig gut gehen. Leider wurden dann schon die ersten Leute verabschiedet und E-Mailadressen etc. ausgetauscht um auch weiter in Kontakt zu bleiben. Auf die unzähligen Fotos von den Teilnehmern, Gruppenfotos und allem und jedem der zu fotografieren war ließen wir den Abend bis in die frühen Morgenstunden in der clubeigenen Bierstube ausklingen.

Der Sonntag begann wieder mit einem leckeren Frühstück bei den Gastfamilien und dem anschließenden Besuch des Finaltages. Erwartungsvoll auf den Weltmeisterschaftstitel nahmen wir unsere Fanausrüstung in die Hand  und gingen auf die Tribüne in den VIP-Bereich. Einige Zeit später gesellten sich dann nach und nach die holländischen Mädels zu uns, welche gerade ihr Bronzemedaille gewonnen hatten zu uns und feuert nur die Süd-Koreaner an. Leider verlor dann unsere DHB-U21, aber Silber ist auch super. Schnell das Bier geholt und ein Mannschaftsfoto zusammen mit der Mannschaft und dann noch ein wenig gequatscht und zurück zu den Villen der Gastfamilien.

So, der leider letzte Abend in diesem wunderbaren Land, in dem supergenialen Club und den echt netten und immer freundlichen Leuten aus aller Welt und vor allem denen aus Chile brach an. Der Abend wurde dann im Kamikaze verbracht und das letzte Mal dort unten auf der anderen Seite der Welt ein wenig gefeiert.

Nach kurzem Schlaf mussten dann am Montagmorgen früh die Koffer und Taschen gepackt werden und ich (Jéron) wurde zu Michis Gastfamilie gebracht. Die letzten Pesos wurden im nahe liegenden Einkaufszentrum verpulvert und Michis Gastvater brachte uns dann gegen späten Nachmittag wieder viel zu früh Richtung Flughafen. Der Rückflug verlief ohne Probleme und Kontrollen und wir erreichten ohne Verspätung die Heimat. Dort trennten sich dann unsere Wege und wir verließen den Flughafen in Richtung  Borken und Bietigheim.

Fazit: Es war einfach eine unvergessliche Woche mit Leuten von der ganzen Welt, die genau die gleichen Interessen hatten wie wir. Es gab keinen, der unfreundlich guckte oder mal schlecht gelaunt war. Alle waren super drauf, trotz leichter Sprachunterschiede gab es keine Verständigungsprobleme. Land, Gastfamilien und die Promoter aus aller Welt werden uns dieses einmalige internationale Event nie vergessen lassen. Schade das es nur 9 Tage waren. 

Beeindruckende Kulisse: unten 30° oben Schnee auf den Anden

 
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