Jugendhockey

 

Größere Zufriedenheit auf weiblicher Seite

Nachlese zum Hessenschild und Franz-Schmitz-Pokal 2018

 

03.10.2018 - Große Freude beim Bayerischen Hockey-Verband: Nach 41 Jahren gewannen die BHV-Jungen wieder den Franz-Schmitz-Pokal. Im Endspiel des U16-Länderpokals bezwangen die Bayern in Stuttgart die Auswahl von Berlin mit 3:2. Bei der 66. Ausspielung des Wettbewerbs war es der insgesamt vierte bayerische Triumph. Die Mädchen des Westdeutschen Hockey-Verbandes entthronten im 63. Hessenschild den Titelverteidiger Hamburg mit einem 4:2-Sieg im Endspiel. Für den WHV war es der 17. Sieg, zuletzt hatten sie 2014 den Hessenschild gewonnen. Bundesjugendwartin Anette Breucker sprach von einem „hohen Unterhaltungswert“, den die Endrunde auf der Anlage ihres Heimatvereins HTC Stuttgarter Kickers geboten hatte.

 

Bei herrlichem Spätsommerwetter traten in jeder Konkurrenz sechs Verbandsauswahlteams an, die sich über die Vorrunden im Juni qualifiziert hatten. In zwei Dreiergruppen wurden am Samstag die Halbfinalisten ermittelt. Am Sonntagmorgen wurden dann in dieser Vorschlussrunde die Endspielteilnehmer ausgespielt. Bei den Mädchen gelangten mit Titelverteidiger Hamburg und dem West-Team die beiden Gruppensieger ins Finale, nur bei den Jungen schaffte es ein Gruppenzweiter (Berlin), im Halbfinale einen Gruppenersten (Vorjahressieger West) aus dem Weg zu räumen.

Die Endspiele waren dann qualitativ auch die besten der Veranstaltung. Bei den Mädchen legte der WHV mit je zwei Toren von Sophie Prumbaum und Sara Strauß schon in der ersten Halbzeit den Grundstein. Gegner Hamburg konnte durch Lia Becker (zum 1:1) und Jette Fleschütz (zum 2:4) nur zweimal antworten, so dass der Erfolg der West-Truppe um Landestrainerin Michaela Scheibe auch verdient war. Bayern war bei den Jungen nach starken Auftritten in der Gruppe und im Halbfinale (drei Siege mit 13:1 Toren) als Favorit ins Endspiel gegangen, doch Berlin hielt hier weitaus stärker dagegen als noch bei der 0:4-Niederlage im Gruppenduell. Durch Luca Kirstein (1:0) und Florian Sperling (2:1) ging Berlin auch zweimal in Führung, aber Bayern hatte Antworten durch Nikas Berendts (1:1) und Marvin Nahr (7m zum 2:2) parat, ehe Kapitän Max Neumeier drei Minuten vor Schluss den 3:2-Siegtreffer für das Team von Landestrainer Hermann Ellenbeck schoss.

Mit Bayern gewann nach Einschätzung von Junioren-Bundestrainer Valentin Altenburg „die kompletteste Mannschaft das Franz-Schmitz-Pokalturnier verdient“. Hohe Qualität und attraktives Hockey bei den Jungen waren an diesem Wochenende nach Einschätzung des DHB-Beobachters aber „noch zu selten sichtbar“. Altenburg: „Es haben sich zahlreiche Spieler aus der Nationalmannschaft rausgespielt. Neu-Empfehlungen gab es leider keine.“ Insgesamt fehlten dem Turnier „Spieler, die den Unterschied machen“, so Altenburg. „Jetzt werden wir gemeinsam an der Entwicklung dieser Jungs arbeiten", zeigte sich der Bundestrainer motiviert. „Da steckt noch viel mehr drin, ich freu mich schon auf die Herbstlehrgänge."
Die Hockey-Highlights des Stuttgarter Wochenendes haben stattdessen bei den Mädchen stattgefunden, fand Altenburg und blickte erfreut zum Kollegen Akim Bouchouchi: „Da kommen tolle Spielerinnen nach“, zeigte sich Valentin Altenburg begeistert vom Niveau auf der Mädchen-Seite.
"Das kann ich nur bestätigen. Wir haben tolle Mädchenspiele gesehen. Das Sahnehäubchen war ein Finale mit sehr hohem Tempo (danke auch an die Ballmädchen) und tollen Toren", so Juniorinnen-Bundestrainer Bouchouchi. Nach seiner Einschätzung „bestätigt der Länderpokal, was die U16-Maßnahmen schon gezeigt haben, dass wir in der Jahrgangskonstellation 2002/2003 eine richtig gute und breite Basis haben. Dazu kommt, dass neben einer guten technischen Entwicklung die Spielerinnen auch athletisch anscheinend immer besser begleitet werden. Die Entwicklung dieser Komponente in der Jugendausbildung ist einer der Schlüssel für die erfolgreichen Ergebnisse im U16-Bereich.“
Am Ende hat sich mit den Westmädels das nach Auffassung des DHB-Beobachters „kompletteste und stabilste Team bei diesem Länderpokal durchgesetzt, wobei Hamburg mit einem sehr kompakten Team und zwei Ausnahmespielerinnen (Jette Fleschütz und Felicia Wiedermann) auf Augenhöhe gespielt hat. Verdient hat sich auch das junge Berliner Team den dritten Platz, mit einem erfrischend kreativen Offensivhockey und der insgesamt stärksten Innenverteidigung (Linea Weidemann und Sarah Kardorf). Man merkt allerdings auch immer wieder, dass der Länderpokal für die Spielrinnen ein ungewohntes Umfeld bietet und sich am Ende das Team durchsetzt, welches sich am besten „steuern" kann. Im diesem eher mentalen Bereich haben einige Teams und Spieler noch ein großes Entwicklungspotenzial.“

Ebenso beeindruckt zeigten sich die beiden Bundestrainer von den Leistungen der zwölf eingesetzten Schiedsrichter: „Da können einige der Talente schon bald für höhere Aufgaben in der Bundesliga eingesetzt werden." Zufrieden äußerte sich auch der für Kommunikation im Jugend-SRA zuständige Hans-Werner Sartory: „Die Schiris haben über das gesamte Turnier gute und ansprechende Leistungen gezeigt, bei sehr disziplinierten Mannschaften.“
In Stuttgart zum Einsatz kamen die Unparteiischen Jonathan Berneth, Franziska Haft, Max Hildebrandt, Julia Jungbluth, Jonas Ottmüller, Sophia Reh, Jonah Schneider, Lena Schrader, Hendrik Völker, Pascal Wetzel, Sebastian Wittmann und Sascha Wustrow. Die Endspiele leiteten die Gespanne Wittmann/Schneider (Mädchen) und Wustrow/Völker (Jungen).
Allseits gelobt wurde die Ausrichtung durch den HTC Stuttgarter Kickers.

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