Sonntag, 20. Januar - Sonntag, 27. Januar in Potchefstroom


5-Nationen-Turnier Südafrika

Auf einer Wellenlänge

Die Team-Physios sind viel mehr als "Service-Personal"

Die Team-Physios Mario Plesse (l.) und Andreas Papenfuß. Foto: Heimpel

„Unsere Physios sind schon einmalig“, sagt Jan Marco Montag über Mario Plesse und Andreas Papenfuß, die inzwischen seit vier Jahren den Herren-A-Kader auf Lehrgängen und Turnieren begleiten. „Die haben den härtesten Job bei solch einem Lehrgang. Sie sind beide morgens früh mit dabei, wenn wir unseren Morgenlauf machen und joggen mit. Dann begleiten sie die Trainingseinheiten. Und am Ende behandeln sie uns bis spät in die Nacht.“ Das Hotelzimmer des Physio-Duos gilt als beliebte Anlaufstation für die Spieler – und dass nicht nur wegen der „heilenden Hände“ der Therapeuten. Beide haben ihren festen Platz im Mannschaftsgefüge, sind längst mehr als „Servicepersonal der Medizinischen Abteilung“.
„Der Pless-Bomber und Pape liegen mit uns auf einen Wellenlänge“, sagt Montag. „Mario ist unser ‚Fußball-Prolet’. Der ist mit der Nummer zehn auf dem Rücken der Kapitän und Held seiner Dorf-Mannschaft. Nein, ehrlich, er ist ein cooler Typ, der unglaublich witzige Sprüche drauf hat und für jeden Spaß zu haben ist. Der eine oder andere Joke unterhalb der Gürtellinie gehört auch dazu. Pape hat gerade außerhalb von Berlin sein Landhaus bezogen, ist also ein Stadtflüchtling. Für uns ist er eine wichtige Anlaufadresse, wenn man mal Probleme hat. Bei ihm findet man immer ein offenes Ohr und einen Rat. Außerdem hat er meist die neuesten Filme mit dabei. Fachlich sind zweifellos beide top.“
 

Papenfuß: Stress wird aufgewogen

Andreas Papenfuß äußert sich über seine Schützlinge ähnlich positiv. „Der Stress, den man auf einem solchen Lehrgang hat, wird dadurch aufgewogen, dass man mit unendlich netten Typen unterwegs ist, die extrem professionell an die Sache herangehen, um den größtmöglichen Erfolg zu erzielen.“ Er selbst wäre mit deutlich weniger Enthusiasmus oder vielleicht gar nicht mehr dabei, wenn er das Gefühl haben würde, die Sportler, die er da betreut, würden nicht 100 Prozent geben. Das beeinflusse schon sehr den Spaß an der Arbeit.
Der Tagesablauf der Physios richte sich auch sehr nach dem Verletztenstand im Team. „Hat man mehrere Rekonvaleszenten, die alte Verletzungen mit sich herumschleppen, dann geht es oft schon deutlich vor dem Morgenlauf los. Da müssen dann zum Beispiel Tapes neu gewickelt werden.“ Grundsätzlich mache man dann im Tagesverlauf alles, damit es den Jungs gut gehe, so Papenfuß. So sind beide auch für die Zubereitung der Nutraxx-Getränke zuständig, die die Spieler während des Trainings und der Spiele ausreichend trinken müssen. Und da gehört auch die Organisation des geeigneten Wassers dazu, was gerade im Ausland nicht immer so einfach ist. Auch die Beschaffung von genügend Eis, z.B. zur Behandlung von Prellungen, ist in südlichen Gefilden oft ein Logistikproblem.
„So richtig geht es für uns dann nach dem Abendessen los“, erklärt „Pape“. „Wenn die Jungs kaputt sind und behandelt werden wollen, dann reichen da oft nicht 20 Minuten für eine Anwendung. Da werden leicht mal 45 Minuten und länger draus. Oft wird es dann Mitternacht. In Malaysia während der Champions Trophy war das Späteste jetzt 1.45 Uhr. Das kommt zum Glück nicht zu oft vor.“ Die beiden Physios haben auch deswegen in touristischer Hinsicht sehr wenig von den Reisen, weil sie während der wenigen Freizeiten die im Hotel zurückbleibenden Verletzten behandeln müssen. „Das empfinde ich aber als normal. Da muss man sich seiner Verantwortung stellen“, sagt der Berliner. „Wir kommen auf diese Reisen ja nicht zum Amüsement mit.“
Wenn dann doch mal eine kurze freie Zeit genossen werden kann, dann machen die beiden Physios das gleichzeitig. „Wir behandeln zusammen und haben zusammen frei. So hat keiner das Gefühl, dass er schlechter dran ist.“ Seit 2006 sind immer zwei Physiotherapeuten beim Herren-Nationalteam mit dabei. Dabei habe man nicht das Gefühl, dass es dadurch weniger Arbeit sei, erklärt Papenfuß. Aber man merke, dass die Spieler so effektiver zu versorgen seien. „Der Job mit dem Nationalteam macht immer noch viel Spaß. Für uns beide ist es definitiv nicht der finanzielle Reiz, der uns bewegt. Ich als Selbstständiger verpasse in der gleichen Zeit Einnahmen zu Hause, und es ist sicher kein Geheimnis, dass die Honorare, die der DHB zahlen kann, nicht gerade auf oberem Level liegen. Mario als Angestellter nimmt unbezahlten Urlaub. Da bleibt dann oft nicht viel Resturlaub für die Familie übrig, bei der man immer ein wenig in Erklärungsnot ist. Auch unser Ziel ist ganz klar Olympia. Unsere Triebfeder ist der Erfolg, den man als Gruppe zusammen haben kann – und für den man alles tut!“

 

 

Doppel-Behandlung in Potchefstroom: Foto: Heimpel

 
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Rangliste
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Spieltermine Deutschland
Sonntag, 20.01.2008 - 16:00
    » GER - AUS   1:1 (0:1)
Montag, 21.01.2008 - 14:00
    » ESP - GER   3:2 (2:1)
Mittwoch, 23.01.2008 - 16:00
    » RSA - GER   1:3 (1:1)
Samstag, 26.01.2008 - 14:00
    » NED - GER   2:2 (0:1)
Sonntag, 27.01.2008 - 14:00
    » NED - GER   3:4 (0:2)

Hauptrunde
1.ESP4313:99
2.AUS4217:47
3.NED4212:127
4.GER418:75
5.RSA403:210
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