Wie Kraut und Rüben…

Nichts wars mit einem geordneten Start eines letzten intensiven Lehrgangs in Spanien. Dabei kamen die ersten Befürchtungen gar nicht zum Tragen:

• Ob denn aufgrund der Wetterbedingungen alle Zubringerflüge nach Düsseldorf rechtzeitig ankommen und dann der Weiterflug nach Valencia klappen würde.
• Und ob wir wieder Diskussionen wegen Übergepäck haben würden….

Aber alle Spieler und Betreuer saßen pünktlich in der Lufthansa-Maschine nach Valencia und das frühzeitige Verteilen des Gepäcks hat auch so gut funktioniert, dass kein Übergepäck angefallen ist. Also bis dahin alles im Lot! Das böse Erwachen kam erst in Valencia am Flughafen. Wobei, wenn man die Abwicklung der Beladung in Düsseldorf richtig beobachtet hat, dann konnte man sich auf anbahnende Schwierigkeiten schon vorbereiten.

Das Boarding begann noch pünktlich, aber dann saßen wir über eine Stunde im Flieger ohne dass sich etwas tat. Dann konnte man sehen, dass das Ladepersonal einen bestimmten Koffer suchte, was ewig dauerte. Viele unserer Taschen lagen noch auf dem Kofferwagen neben der Maschine (ungeschützt bei Schneefall), bis diese auf einmal auf die Seite geschoben wurden und die Maschine zum Start überging. Wie sollte das wohl in Valencia mit dem Gepäck klappen?

Hoffen war ja in Ordnung, aber dass die Chance klein war und dieser Kelch an uns nicht vorüberzieht, war wohl realistischer. Und so sollte es dann auch sein. Sage und schreibe 26 Gepäckstücke fehlten, viele Spieler standen ohne Klamotten, Schuhe und Stöcke da und auch der Staff war zum Teil lahmgelegt, weil das Arbeitsmaterial fehlte. Das betraf jetzt nur unsere Gruppe, aber wenn ich mir die Schlange an Reisenden ansah, die hinter uns ebenfalls die Reklamation aufgeben wollten, dann fehlte wohl dem halben Flieger sein Gepäck.

Die offizielle Begründung war, dass der Flieger zu schwer war und so kein weiteres Gepäck aufnehmen konnte. Wahr ist wohl, dass die Maschine los musste und aufgrund der Suche nach dem einzelnen Koffer viel zu viel Zeit verloren gegangen ist. Da war wohl das Nachsenden des Gepäcks das kleinere Übel und hat rechtlich geringere Konsequenzen.

Für uns allerdings bedeutete dies, dass fast eineinhalb Tage nicht richtig trainiert werden konnte, dass wir teilweise zwei Tage die gleichen Klamotten trugen (DHB-Anreise-Outfit), dass unsere Trainer mit Anzugshose und -hemd am Trainingsplatz standen und die Gruppe wie „Kraut und Rüben“ herum lief. Auf den Punkt gebracht: Der Ärger war groß!! Bleibt abzuwarten, wie die Lufthansa mit dieser Situation umgeht. Hoffen auf eine geeignete Geste ist ja in Ordnung, realistischer ist...