Florian Woesch „Jeder springt für den anderen ein“

Vor seiner ersten Weltmeisterschaft zeigt sich der 22-jährige Nürnberger optimistisch und entspannt

Für Florian Woesch ist die Weltmeisterschaft in Neu Delhi das bisher größte Turnier mit dem A-Kader – nach der Europameisterschaft und der Champions Trophy im vergangenen Jahr. Der vom Temperament her eher ruhige Abwehrspieler, der in den Vereinsspielen beim Nürnberger HTC im Mittelfeld oder Sturm mitmischt, hat sich vorgenommen, seine Ruhe auf dem Platz und insbesondere während der WM abzustellen und etwas mehr „aufzudrehen“. Vielleicht hilft ihm dabei auf dem Weg zu den Spielen die richtige Musik auf dem i-pod…

Der junge Spieler des NHTC freut sich auf das erste Welt-Championat: „So richtig kann ich nicht einschätzen, wo wir stehen, aber wir konnten bei der Champions Trophy ja bereits beweisen, dass wir mithalten können. Das gilt es jetzt auszubauen und in jedes Spiel alles reinzulegen. Wie weit wir dann im Endeffekt kommen, hängt von vielen kleinen Faktoren ab.“

Die besten Voraussetzungen dafür schafft das Team selbst: „Wir sind ein gutes Team, in dem jeder für den anderen einspringt und ihn unterstützt ihn, wo er kann.“ Nachdem einige erfahrene Spieler und Leistungsträger der letzten großen Turniere aus beruflichen Gründen diesmal nicht dabei sein können, scheint die Verantwortung gleichmäßiger verteilt zu sein und ein bisschen auf allen Schultern zu ruhen. Das könnte für die Mannschaft von Bundestrainer Markus Weise ein großer Pluspunkt bei der bevorstehenden Weltmeisterschaft sein.

Voll fokussiert

Vorfreude ist da, doch für so etwas wie Lampenfieber hat der Sportökonomie-Student noch gar keine Zeit gehabt: „Ich stecke momentan noch mitten in der Klausurenphase, da hatte ich noch gar keine Gelegenheit, richtig nervös zu werden. Das kommt bestimmt, wenn wir in Neu Delhi ankommen und die Atmosphäre im Stadion und ums Stadion herum mitbekommen“. Nach seiner letzten Klausur bleibt „Flo“ nur eine kurze Entspannungsphase, bevor er sich dann voll und ganz auf die Weltmeisterschaft konzentrieren will. Unterstützen dabei wird ihn, wie immer, ein kleiner Glücksbringer. Welcher das sein wird, steht jedoch noch nicht fest, seine Glücksbringer wechseln von Turnier zu Turnier.

Volles Stadion

Seine Erwartungen an Indien sind eher neutral, denn als er letztes Jahr mit dem A-Kader beim Vier-Nationen Turnier in Chandighar war, durfte das Team das Hotel aus Sicherheitsgründen nicht verlassen, wodurch sich die ersten Eindrücke Indiens auf wenige Ausflüge beschränkten. Natürlich verfolgt auch Woesch die Situation in Indien, und hat daher auch vom Anschlag Mitte Februar in Pune gehört. Der Student konzentriert sich lieber auf die Spiele: „Das Hauptaugenmerk liegt einfach auf der WM, nicht auf der politischen Lage in Indien.“

Dass in Indien aber auch mal 20.000 Zuschauer im Stadion sitzen können, die ihre Mannschaft sehr impulsiv anfeuern, beeindruckt Woesch nicht sonderlich. „Vor so vielen Zuschauern zu spielen macht einfach nur riesigen Spaß. Selbst wenn alle gegen uns sind, wird es trotzdem ein positiver Faktor sein, der uns mächtig anspornt.“ Aber aus der Ruhe bringen lässt er sich davon nicht.

Steckbrief

Name: Florian Woesch

Spitzname: Flo/ Woesch

Nummer: 5

Geboren: 25.Oktober 1987

Position: Abwehr (Im Verein Mittelfeld/ Sturm)

Länderspiele: 42

Tore: 5

Club: Nürnberger HTC

Vorherige Clubs: HG Nürnberg

Schulabschluss: Abitur

Job: Student der Sportökonomie

Internationale Erfolge: Vize-Europameister 2009

Nationale Erfolge: -