Samstag, 5. November - Sonntag, 13. November in New Delhi / Indien

4-Nationen-Turnier Neu Delhi

Anreise 4-Nationenturnier Neu Delhi

Endlich war es mal wieder soweit: Eine interkontinentale Gruppenreise der weiblichen U21 stand an – seit der WM 2009 in Boston zum ersten Mal. Und dieses Mal sollte es in das Mutterland des Krumstocksports gehen: nach Indien!

Aber der Reihe nach. Es war wie immer: Formalitäten über Formalitäten mussten erledigt werden. Und da half es auch nichts, sich darüber im Mindestfalle zu wundern, dass nun gerade für Indien die Fotos für das Business-Visum 5x5 cm groß sein mussten und aus diesem Grund die wunderhübschen biometrischen Lichtbilder der letzen Reise keine Verwendung finden konnten.

Ganz im Gegenteil: Auf diese Art konnte sich schon mal mit dem – nennen wir es mal – „indischen laissez faire“ auseinandergesetzt werden, denn die klare Forderung seitens der Behörden, dass eben diese Passfotos exakt (!) 2“x2“ sein mussten und auf keine Fall den im Formular abgedruckten Rahmen berühren, geschweige denn sich mit diesem überschneiden durften, führte bei exakter Ausführung dieser Anweisung nämlich – genau, Ihr werdet es erraten – dazu, dass exakt dies passierte: das Foto war natürlich zu groß.

Was nun? Wie oben geschrieben: laissez faire half ganz gut bei der Überwindung dieses ersten Bürokratieschocks. Apropos Schock: Da gab es doch tatsächlich eine Athletin, die – in dem festen Glauben die Deutschen Behörden würden antiproportional zur indischen Gründlichkeit, Verlässlichkeit und Präzision schnell arbeiten – ihren Reisepass relativ, sagen wir mal, kurzfristig beantragte und dadurch sich selbst und auch dem Teammanagement einen mittelschweren Schock und einige doch recht emotionale Tage bescherte.

Aber: Ende gut alles gut – zumindest bis jetzt. Alle Behördenhürden wurden von der 24-köpfigen Reisegruppe erfolgreich gemeistert. So traf sich die „Reisegruppe Indien“ am Freitag, 4. November, in Frankfurt um noch am gleichen Tag – im Anschluss an die übliche Leistungsdiagnostik und ein gemeinsames Essen beim Italiener – zum Late-Night-Check-in am Flughafen aufzuschlagen.

Erwähnt werden sollte auf jeden Fall – erstens – die reife Navileistung 5 Ahnungsloser, die es doch tatsächlich schafften auf dem Weg vom OSP zur Laufbahn eine Verspätung für die gesamte Gruppe von nahezu 45 Minuten zu generieren und – zweitens – der erstklassige Service des Lufthansa-Check-in-Personals um Herrn B., Mr. Williams und Frau G. Letztgenannten hatten wir es zu verdanken, dass alle doch recht frühzeitig den Weg in ihre Betten finden konnten und sich außerdem unser Übergepäckvolumen auf geheimnisvolle Weise in Luft aufgelöst hatte.

Nächster Eckpunkt der Reise: TP Airport FFM, Cafe Momentum, Terminal 1, Halle B, Samstag 10:00 Uhr. Diverse Shuttles sollten die Spielerinnen und den Staff rechtzeitig zum vereinbarten Treffpunkt bringen. Und es lief … na ja, sagen wir mal nach den Prinzipien des indischen laissez faire: Irgendwann – und zwar noch rechtzeitig – waren alle vor Ort.

Der Rest der Anreise lässt sich wie folgt zusammenfassen: Strecke Frankfurt – Kuwait City, weiter Fußweg zum Gate, dass man glatt denken könnte die ersten ca. 4000 km der Reise würden per pedes absolviert werden müssen, einige bis viele Vollvermummte (ich sage Euch: das gibt einem ein komisches Gefühl aber auch die mussten durch den Sicherheitscheck), Safety-instrucions, leichte technische Mängel an den On-Board-Unterhaltungsmedien, Dauergong der Serviceglocke im Flieger, dass man dachte, es wäre ein akustischer Meilenzähler, netter Service ordentliches Essen vom eidgenössischen Caterer und eine wahnsinns Softtouchlandung im mittleren Osten.

Aufenthalt Kuwait Airport (wann war Saddam hier noch mal zuletzt?), die Suche nach dem WIFI, Währungsrechnen (eine Tüte Minitoblerone liegt bei satten 27,- €, 4 Cafe au lait waren hingegen mit umgerechnet etwa 12,- € geradezu ein Schnäppchen) und warten auf den Weiterflug nach Neu Delhi. Boarding (Ortszeit 22:00 Uhr) mit – gefühlt – 150 Kaya Yanars und – gefühlt – noch 10-mal mehr überdimensioniertem Handgepäck, dass – irgendwie – noch mit in den Flieger musste. Da half nur – richtig – indisches laissez faire.

An dieser Stelle sei erwähnt, dass es ausnahmsweise mal nicht die Hockeyspieler waren … die mit dem übermäßigen Gepäck. Auf diesem Flug deutlich weniger Servicegongs, dafür aber deutlich mehr Baby-/Kindergeschrei. Der Service war gewohnt gut, dass Essen – wie zuvor – in Ordnung. Von der Nachtruhe hatten wir alle nicht viel: Landung um 04:50 Uhr Ortszeit. Alles andere als Softtouch, eher ein impact. Und … man traute seinen Augen nicht: mit dem Aufsetzen (bei geschätzt knapp 250 km/h) standen mindestens die Hälfte der oben erwähnten Kaya Yanars geschniegelt und gestriegelt inklusive des überdimensionierten Handgepäcks im Gang als wollten sie noch während der Fahrt abspringen.

Nur mit vereinten Kräften konnte die Kabinencrew dafür sorgen, dass jeder – zumindest wieder an seinem Platz stand. Dann das übliche Spiel: hat auch jedes Gepäckstück den Weg vom Check-in-Schalter von Herrn B., Mr. Williams und Frau G. über das Rollfeld von Kuwait City Airport bis zur Gepäckausgabe nach Neu Delhi geschafft?!? Diese Frage konnte eindeutig und innerhalb kürzester Zeit beantwortet werden: Wir vermissten nicht ein einziges (!) Gepäckstück. Der pure Wahnsinn!

Dann zum Ausgang, Begrüßung durch das Empfangskomitee des Verbandes und erster Kontakt mit dem morgendlichen Delhi-Smog. Alle Gepäckstücke in den Bus und ab zum Hotel. Auf der etwa 35-minütigen Fahrt leisteten wir uns Wettrennen mit allen möglichen fahrbaren Untersätzen die man sich – mit ein bisschen Fantasie – vorstellen kann … allerdings eigentlich nicht auf der „Autobahn“. Noch mehr Fantasie braucht man – sofern man es nicht live miterlebt hat - um sich vorstellen zu können, dass wir mit unserem Bus mindestens die Hälfte dieser Rennen verloren.

Im stark von Sicherheitskräften mit halbautomatischen Waffen bewachten *****Hotel noch das gesamte Gepäck durch den Sicherheitscheck, die Zimmerkarte in Empfang genommen und ab auf die Bude. Auch auf dem Gang war ausreichend Sicherheitspersonal, was einen in Ruhe ein paar Minuten bis Stunden schlafen ließ. Und das war nötig nach den vorangegangenen 14 Stunden Reise.

In diesem Sinne: Relax.

Eure U21.

 
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Platzierung Delhi
1. Deutschland
2. Neuseeland
3. Indien
4. Australien

Spieltermine Deutschland
Dienstag, 08.11.2011 - 13:00
    » AUS - GER   1:3 (0:1)
Mittwoch, 09.11.2011 - 13:00
    » NZL - GER   6:2 (4:2)
Freitag, 11.11.2011 - 15:00
    » IND - GER   1:2 (1:1)
Samstag, 12.11.2011 - 15:00
    » NZL - GER   2:3 G.G. i.d.Verl. (2:2; 1:1)

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