01.01.2012 - Die deutschen Herren konnten 2011 nahtlos an die Erfolge der Vorjahre anknüpfen. Nach Olympiasieg 2008, Vize-Europameisterschaft 2009 und Vize- Weltmeisterschaft 2010 gelang in Mönchengladbach im August 2011 nach achtjähriger Abstinenz wieder der Spung ganz nach oben aufs Treppchen bei einer Europameisterschaft. Dass es auch für den aktuellen Weltranglisten-Zweiten (200 Punkte Rückstand auf Weltmeister Australien, 132 Punkte Vorsprung auf die Niederlande) keine Selbst-verständlichkeit ist, sich quasi im Abonnement unter den Top-Vier in der Welt zu platzieren, musste das Team aber bei der Champions Trophy im Dezember in Auckland erfahren.
Dort kassierte das Team zwar nur eine einzige Niederlage im gesamten Turnier in der Vorrunde gegen Holland, doch das reichte, um die Medaillenrunde zu verpassen. Mit Platz fünf sicherte sich das Team jedoch aus eigener Kraft die Qualifikation für die Champions Trophy 2012 in Australien. Im Fokus aber steht ein ganz anderes Weltturnier - und zwar das bedeutendste, das es im Hockeysport gibt: die Olympischen Spiele in London!
Hierauf ist die gesamte Saisonplanung von Markus Weise und seinen Mannen ausgelegt. Zurzeit laborieren noch einige Leistungsträger an Verletzungen. Dazu gehören auch so wichtige Spieler wie Regisseur Moritz Fürste und Starstürmer Christopher Zeller. Es sind aber beide auf einem guten Weg und sie können - sollte der Heilungsverlauf weiter so positiv voranschreiten, im Frühjahr wieder voll in die Olympia-Vorbereitungen einsteigen.
Das Team beginnt das Feldtraining Anfang Februar auf dem Indoor-Kunstrasen in Mannheim. Der zweite Zentrallehrgang wird - wie schon fast gewohnt - im März im südafrikanischen Leistungszentrum in Bloemfontain stattfinden. Doch viele der Olympia-Kandidaten kommen auch schon im Januar zusammen. Denn Weise tritt bei der Hallen-Europameisterschaft vom 13. bis 15. Januar in der Arena Leipzig fast ausnahmslos mit aktuellen A-Kaderspielern an. Dadurch ist das deutsche Herrenteam dort bereits Top-Favorit auf die erste Goldmedaille, die 2012 im internationalen Hockey vergeben wird.
Wie nah die Mannschaft dann auch in London bei Olympia dem zweiten Goldmedaillengewinn in Folge kommen könnte, ist sicherlich auch eine Glückssache. Es ist so eng geworden in der Weltspitze des Hockeys, dass es auch das Quäntchen Glück braucht, um am Ende ganz oben zu stehen. Und wenn einer dies Glück des Tüchtigen mitbringt, dann Matthias Witthaus, der - wenn alles gut geht - in London zum vierten Mal in Folge an einem olympischen Hockeyturnier teilnehmen könnte und das wahrscheinlich bereits als neuer deutscher Rekord-Nationalspieler.
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