Belgische Herren zum echten Titelfavoriten gereift

„Red Lions“ mit jungem Team fester Bestandteil der internationalen Spitze

22.04.2014 - In vier Wochen starten die ERGO Masters 2014 auf der Anlage des Düsseldorfer HC (15. bis 18. Mai) mit den Herrenteams aus Belgien, England, den Niederlanden und Deutschland. In der losen Reihenfolge von Teamporträts der Protagonisten erfahren Sie heute einige Fakten über den EM-Gastgeber von 2013, die „Red Lions“ aus Belgien. Die belgischen Herren sind das „Rising Team“ der letzten Jahre im internationalen Hockey-Sport. Noch vor der letzten Auflage der ERGO Masters rangierten die „Red Lions“ 2012 in der Weltrangliste auf dem elften Platz. Jetzt – nur zwei Jahre später – werden sie bereits auf Rang fünf geführt.

Und die Entwicklung geht scheinbar ungebremst weiter. So zählt das Team des scheidenden niederländischen Erfolgstrainers Marc Lammers sowohl in Düsseldorf als auch wenig später bei der WM in Den Haag (NED) zu den Mitfavoriten auf den Turniersieg. Dass Belgien mittlerweile zum festen Bestandteil der Weltspitze gehört, zeigen auch die Ergebnisse bei den letzten großen Turnieren. Bei den Olympischen Spielen 2012 verpasste man in der starken Gruppe mit den Niederlanden und Deutschland das Halbfinale, sicherte sich aber souverän den fünften Platz.

Bei der letzten Europameisterschaft im heimischen Boom hatten die Belgier Deutschland im Gruppenspiel geschlagen und waren der DHB-Auswahl auch im Endspiel nur knapp unterlegen. Und in der neu installierten World League hatten die Lions für Furore gesorgt, als sie im Semifinal-Turnier gleich zwei Mal den Weltranglisten-Ersten aus Australien bezwingen konnten. Die Entwicklung, die die belgischen Herren unter dem australischen Coach Colin Batch und noch mehr jetzt unter dem Niederländer Marc Lammers genommen haben, spiegelt sich in vielen Bereichen wider.

Der Kader ist gespickt mit jungen, hoch talentierten Spielern. Star des Teams ist sicher der erst 23-jährige Tom Boon. Der Eckenspezialist ist ein bulliger Stürmer, der auch aus dem Feld heraus Spiele im Alleingang entscheiden kann. Boon stand zuletzt gemeinsam mit Teamkollege Simon Gougnard im Endspiel um die niederländische Meisterschaft, wo man mit dem HC Bloemendaal allerdings dem Team von Oranje Zwaart unterlegen war, in dem am Ende Landsmann Thomas Briels über den Titel jubeln konnte.

Aber auch die belgischen Klubs spielen in Europa eine immer größere Rolle, schafften in den letzten Jahren mehrfach den Sprung ins Halbfinale beziehungsweise ins Endspiel der Euro Hockey League. Ein nennenswerter Erfolg bei einer Weltmeisterschaft fehlt dem belgischen Hockey bislang allerdings noch. Die beste Platzierung war ein achter Platz und datiert aus dem Jahr 1973. Bei den letzten beiden Turnieren war Belgien erst gar nicht qualifiziert. Umso motivierter sind die Red Lions nun sicher, endlich einmal den Sprung aufs Treppchen zu schaffen und ihrem Trainer ein schönes Abschiedsgeschenk zu machen. Ein erstes Ausrufezeichen soll da sicher in Düsseldorf schon einmal gesetzt werden.