Deutschland: Das mögliche Triple im Visier

Deutsche Herren holen sich in Düsseldorf den Feinschliff für den Angriff auf den WM-Titel

Olympiasieger sind sie, amtierender Europameister auch: Jetzt wollen die deutschen Hockey-Herren um Erfolgstrainer Markus Weise im niederländischen Den Haag – also im Revier des Erzrivalen – auch nach dem WM-Titel und damit nach dem historischen Triple greifen. Bei den ERGO Masters 2014 in Düsseldorf wollen sich die Honamas vor eigenem Publikum und gegen die absolute Weltspitze den letzten Feinschliff für die Mission Gold holen.

Der Olympiasieger, Europameister und WM-Zweite von 2010 geht einmal mehr mit großen Ambitionen in ein Welt-Championat. Sicher will man darum in Düsseldorf schon einmal unter Beweis stellen, dass mit dem deutschen Team auch 2014 fest zu rechnen sein wird. Doch der Turniersieg bei den hochklassig besetzten ERGO Masters dürfte für Bundestrainer Weise nicht die oberste Priorität haben. Vielmehr wird es darum gehen, den WM-Kader unter Wettkampfbedingungen weiter aufeinander abzustimmen und Automatismen einzuschleifen für das Saisonhighlight, welches nur zwei Wochen später in Den Haag startet.

Als nach den Olympischen Spielen 2012 einige Leistungsträger ihre Nationalmannschaftskarriere beendet hatten, hat der ein oder andere Hockeyfan womöglich schon etwas zu zweifeln begonnen, ob der hohe Leistungslevel zu halten sei. Die Antwort hat das Team schnell gegeben. Bei der Europameisterschaft 2013 sicherte man sich den Titel und schaffte im Rahmen der vom Weltverband FIH neu eingeführten World League souverän die Qualifikation für „The Hague 2014“.

Dass für Markus Weise alles auf die bevorstehende Weltmeisterschaft ausgerichtet ist, zeigte die Tatsache, dass ein bestmögliches Abschneiden beim Finalturnier der World League im Januar nicht oberstes Ziel für die DHB-Mannen war, sondern die Vorbereitung auf die WM, weshalb der schlussendlich siebente Rang auch nicht für Missstimmung gesorgt hatte.

Der DHB schickt mit Sicherheit erneut eine „Titel taugliche“ Truppe ins Rennen – sowohl in Düsseldorf als auch in Den Haag. Und selbst wenn es die im Vorfeld angeschlagenen Moritz Fürste und Oliver Korn nicht schaffen sollten, rechtzeitig fit zu werden, so hat Markus Weise doch genug starke Leistungsträger, deren Aufgabe es dann wäre, die Ausfälle zu kompensieren. Das Gerüst um die Weltklasse-Abwehr mit Max Müller und Martin Häner steht, und davor kann er unter anderem auf die Stärken des aktuellen FIH World Hockey Player of the Year Tobias Hauke sowie des dessen U23-Pendant Christopher Rühr zählen.

Und für die Zukunft stehen weitere großartige Talente in Habachtstellung, die Ende 2013 den Junioren-WM-Titel gefeiert haben. Ein Verdienst der tollen Nachwuchsarbeit, die beim DHB und vor allem in den deutschen Vereinen geleistet wird. Auch wenn der Turniersieg bei den ERGO Masters 2014 als Teil der WM-Vorbereitung nicht das oberste Ziel für die Weise-Truppe ausgegeben ist: Er wäre vielleicht ein starkes Signal für die Mannschaft, die Fans und auch die Gegner, dass der Weg zum Titel in Den Haag einmal mehr über Deutschland führt.