1. Tag: Mittwoch, 6. Juli
CREPS, nicht Crepes
Hier aus Frankreich meldet sich mal wieder eure U16 - und nein, es meldet sich nicht die deutsche Fußballnationalmannschaft -
Am allerseits bekannten (höchstens für Erdkundestreber) Kölner Busbahnhof starten wir unsere Reise. Das Schlafen und das Erzählen während der Busfahrt könnte man grundsätzlich in einem Verhältnis von 50:50 sehen #mathe-lk. Vor allem solche Erzählungen wie die von Julia M. "das ist hier alles soooo süüüüüüßß" stellten ungefähr 70% des Vokabulars dar. Nach vier Busstunden und einer halben von uns für nicht notwendig gehaltenen Pause erreichten wir unser Ziel: CREPS (- nein nicht die CRÊPES). Auf die hatten wir natürlich auch Hunger. Stattdessen blieb uns nur das CREPS - ein Sportzentrum mit angeschlossenem Hockeyplatz in Wattignies (nahe Lille). Die Zimmer überzeugten sowohl im Aussehen als auch im Charme - nicht. Man streitet sich, ob es früher ein Gefängnis oder ein Krankenhaus aus den 30-er Jahren gleicht. Nun zu den wichtigen Dingen im Leben: HOCKEY
Unsere erste Trainingseinheit bestritten wir nämlich heute. Sie war für den Anfang oookayy, aber auf jeden Fall ausbaufähig, wenn wir ein gutes Spiel morgen gegen die Franzosen machen wollen. Vom Essen hatten wir von Anfang an eher weniger erwartet. Wir sagen es mal so: Es hat eher negative als positive Eindrücke hinterlassen. Ein kurzes Zitat zum Essen von Aylin A. und Anna S.: Der Brokkoli schmeckte eher nach Seerose als nach Brokkoli.
Nach einer kleiner Gruppenarbeit am Abend gehen wir jetzt (23:24 Uhr Ortszeit; wir Berichtschreiber) mal in unser total gemütliches Bett und kuscheln uns in unsere netten und gemütlichen Bettlaken ein. Euch allen eine angenehme Nacht!
Eure Goalies
2. Tag: Donnerstag, 7. Juli
Ein neuer Lebensabschnitt unserer Hockeykarriere beginnt
Um sieben Uhr morgens traten wir zum Morgenappell an. Auch ist dieser unter den Namen Morgenaktivierung bekannt. Nach ein paar lockeren Ründchen auf der Tartanbahn lockerten wir unsere Arme und Beine #alleslockerheute ? Das Frühstück wurde besser als erwartet (legaa schmegger Müüsli). Der Höhepunkt beim Frühstück war das typisch französische Baguette. Nein, wir haben Vorurteile. Es kristallisiert sich heraus, dass das Standard-Frühstück einer hier teilnehmenden Spielerin Baguette mit Butter oder Müsli sein wird. Wir werden euch auf dem Laufenden halten :) Gut oder weniger gut gestärkt bestritten wir die zweite Trainingseinheit bei diesem Lehrgang. An verschiedenen Stationen feilten wie an Technik, Stabilität und Taktik. Nach der Trainingseinheit gab es ein Mittagessen von feinster Qualität. Es entbrannte ein Streit, in dem es hauptsächlich um die Frage ging, ob das Fleisch durch oder nicht durch war #essensphilosophie.
Die anschließende "Ruhephase" war uns leider ein bisschen zu kurz, jedoch überlebten wir doch alle erfolgreich das nächste Training. Dort wurde sich besonders auf Spielformen (1:1 usw.)und kurze Ecken konzentriert. Ab nun fing die richtig heiße Phase des Tages an. Gleich würde für 15 von uns ein neuer Lebensabschnitt unserer Hockeykarriere beginnen. Wir würden nämlich unser erstes Länderspiel für Deutschland bestreiten... #proud.
Nach einer ausführlichen Taktikbesprechung, die eigentlich relativ ansprechend gestaltet wurde, ging es nun ans Eingemachte. Ein kleiner Einwurf noch nebenbei. Wir bitten Sie, zu beachten, dass die deutsche Rechtschreibung und Grammatik aufgrund eines Ereignisses im Besprechungsraum der U16 ein weiteres Mal umgeändert wurde. Ab sofort ist der für "Tor ( Substantiv)" dazugehörige Artikel die und nicht mehr das. Dies muss natürlich von allen damit verbunden Institutionen ( Innenministerium etc.) mit aller Bürokratie abgesegnet werden. Apropos Segen. Unser erstes Spiel war nicht besonders segensreich. (Segensreich ist tatsächlich existent im deutschen Duden) Kurz vor Schluss verplemperten wir unsere 1:0-Führung durch ein absolut vermeidbares Gegentor. Wir hatten sehr viele Torchancen, jedoch sehen wir dieses Spiel als Lektion für weitere hoffentlich hochklassige Begegnungen gegen die Französinnen. #nevergiveup.
Das anschließende Abendessen schaffte uns dann noch eine weitere Erkenntnis und sogar einen gemeinsamen Entschluss. Jenes Abendessen, an jenem 7.7.16 in Wattignies, wird für immer in die Geschichte des diesjährigen DFJW s eingehen, da ALLE (inkl. Anna S. und Aylin A. ) das Essen als essbar und jawoll sogar genießbar empfunden. Was Stiftung Warentest dazu sagt, ist fraglich. Wir glauben, dass insbesondere das Geschirr nicht den Qualitätsprüfungen (Plastiklöffel) und Sauberkeitsansprüchen von Stiftung Warentest standgehalten hätte.
Von 21 bis 23 Uhr guckten wir dann gemeinsam mit den Franzosen das Fußballspiel. Kopf hoch, Jungs. Ein weiterer Kommentar am Rande: Falls wir das Fußballspiel in Deutschland geguckt hätten, hätte sicherlich die Polizei uns einen Besuch abgestattet, da immer wenn die Französinnen einen bestimmten Griezmann am Bildschirm gesehen haben, die übliche Raumlautstärke um ein Tausendfaches überschritten wurde.
Am Ende des Tages fielen wir dann alle todmüde ins Bett.
P.S. Ein kleines Nachwort zu den von uns "leider" getöteten Motten, Mücken, Spinnen und Weberknechten. Es tut uns echt leid, dass ihr tot seid , aber man legt sich nicht mit Adiletten und Blackrolls an. Richtet euren Freunden aus, dass jene jederzeit bereit sind, Eindringlinge zu zermatschen.
Eure Goalies
3. Tag: Freitag, 8. Juli
Kinderspiele
Soso, heute durften einige einen neuen Besucher, den allseits bekannten Muskelkater, begrüßen.
Der Tag begann, wie gewohnt mit der Morgenaktivierung. Dieses Mal wollte uns Harry mit dem alten Kinderspiel "Fischer, Fischer, wie tief ist das Wasser" motivieren.
#wirsinddochnochKinder
Nach diesem Spaß gingen wir zum heiß ersehnten Frühstück. Das Frühstück ist das Highlight jedes Morgens...#essenistbæ
Nachdem alles verdaut war, begannen wir mit der ersten Trainingseinheit des Tages. Wie schon am Vortag wurden Stationen eingeteilt, zum Schluss noch ein Spiel und weiter ging es zum Mittag. Das Mittagessen war wie immer bombe #geilstesMittagessenever
Nach dem Essen hatten eine längere Pause, in der die ersten Einzelgespräche eingebaut wurden.
Bemerkenswerterweise waren dies heute die einzigen ruhigen Stündchen (ausgenommen die Nacht) auf den Gängen. #soundofsilence , da alle entweder Schlaf nachholen mussten oder einfach zu kaputt waren, um sich auf den Gängen lautstark zu unterhalten.
Aufgrund unserer zahlreichen Nickerchen aktivierte Harry uns mit einen weiteren Kinderspielchen #foreveryoung. Einige kennen es als Die Zauberer und die Feen andere als Peter Pan. Und nein, es kam nicht zu Meinungsverschiedenheiten , sondern man konnte sich nur lediglich nicht auf einen gemeinsamen Namen einigen. Durch Peter Pan oder Die Zauberer und die Feen ( wie man es jetzt eben nennen möchte ) wurden wir tatsächlich wacher #oohwunder und konnten in der anschließenden Besprechung aktiv mitdenken und konnten natürlich auch besser zuhören.
Das Warm up wurde absolviert und los ging es mit dem zweiten Spiel. Das Team läutete einen guten Start ein und belohnte sich gleich mit einem Tor. Doch nach kurzer Zeit lief es nicht mehr so rund und zwei schnelle Tor danach bestraften dies auch sofort. Wir kamen zu Chancen und reichlich Ecken, doch nutzten keine. Am Ende fiel noch das 1:3 ... Eine nicht zufrieden stellende Leistung .
Das Abendessen verlief auch gemächlich ab und jetzt kehrt langsam Ruhe ein.
Die letzten sind noch bei der Physio oder rollen sich aus.
Morgen ist ein neuer Tag mit neuen Aussichten und einem hoffentlich besseren Spiel.
Eure Goalies
4. Tag: Samstag, 9. Juli
Über die eigenen Grenzen hinaus wachsen
Tagchen, raus aus den Federn. Die Sonne scheint. Die Phrase beschreibt unsere Gemütslage schon, jedoch ohne jeglichen Enthusiasmus. Man möge es sich lieber so vorstellen: Man wacht von einen lautem, schrillenden Wecker auf, dann fragt man sich, wie hart eine Matratze eigentlich noch sein kann, und irgendwann kurz vor Beginn schleppt man sich dann den kahlen Flur und letztendlich die Treppe hinunter. Das ist der erste und der deprimierendstes Teil des Aufstehens. Dann kommt der zweite hoffnungsvolle Teil. Man realisiert, warum man sich bei der U16-Nationalmannschaft befindet. Dies lässt einen schmunzeln. Man realisiert auch, dass man schon drei Tage hinter sich hat.
Nun lässt man sich die letzten Trainingseinheiten und Spiele durch den Kopf gehen. Ein Zwischenfazit lautet : Viel in Sachen Technik, Taktik und Psyche gelernt. Beim weiteren Nachdenken wird man stolz. Stolz auf seine Leistung. Beim Morgenlauf tun die ersten paar Meter schon weh, aber je weiter man läuft, verschwinden die Beschwerden. Man lernt hier mit der Zeit über die eigene Grenzen hinaus zu wachsen und so kostet es zwar immer wieder Überwindung aufzustehen und weiterzumachen, doch das Gefühl wenn man z.B. Den Morgenlauf durchzieht, ist göttlich. Dann gehts an Frühstücken. Beim Frühstücken regt man sich mal wieder über das dreckige Geschirr auf, jedoch ist es auch das Teamgefühl, wenn alle am einem Tisch sitzen und plaudern.
Die erste Trainingseinheit bestand für uns Torhüter erstmal aus einen richtig wichtigen Abdruck-Verbesserungs-Training.#sehrintensiv. Generell war die Defense das Hauptmerkmal der Trainingseinheit. Beim Mittagessen, was übrigens absolut lobenswert war, entbrannte plötzlich ein Streit. Es geht hauptsächlich um die Aussprache des Gemüses Zucchini. Man munkelt, ob jenes wie Zuschini, Zuckini oder Zuchini ausgesprochen wird. Man stritt sich bin ins Unendliche, doch erreichte der Streit ab einen gewissen x-Wert den Grenzwerrt. Den Luca P. hatte für uns die Auflösung. Sie hat in der Schule Italienisch und klärte uns auf, dass das ch wie ein hartes k gesprochen wird. Luca, danke für die Auflösung.
Unsere zweite Trainingseinheit absolvierten wir direkt vor dem letzten Länderspiel gegen Frankreich.Dort ging es dann hauptsächlich um Spielformen, die wir im Spiel versuchten umzusetzen. Im Spiel klappte das leider weniger und so ging das Spiel 0:1 verloren #nochvielzulernen. Nach dem Spiel tranken und aßen wir noch Kleinigkeiten mit den Franzosen und gingen noch zum letzten Abendmahl. Die einstündige Abschlussbesprechung ließ uns die letzten Tage Revue passieren. Im Moment packen wir noch alle und freuen uns schon riesig aus den morgigen Reg-Lauf (35min) #vorfreude. Doch jetzt erstmal eine erholsame Nacht.
Eure Goalies
|