Niederlage trotz halbstündiger Überzahl
Rote Karte gegen Enrique, doch Spanien macht Siegtreffer in Unterzahl
Bundestrainer Markus Weise war nicht zufrieden mit dem zweiten Auftritt seiner Mannschaft beim Fünf-Nationen-Turnier in Südafrika. Gegen Vize-Europameister Spanien gab es eine 2:3-Niederlage (1:2) – trotz fast halbstündiger Überzahl in der zweiten Halbzeit (Rote Karte gegen Sergi Enrique) sowie einer Strafraumpräsenz von 21:9 (circle penetrations) zu Gunsten der deutschen Mannschaft. „Es gibt noch eine lange Liste von Themen, an denen wir arbeiten müssen, und da sind wir heute keinen Schritt weiter gekommen“, so Bundestrainer Markus Weise. Die Anstoßzeiten wurden sich auf Grund von Stromausfällen, die zurzeit die Versorgung in Südafrika und damit auch der Flutlichter am Turnierplatz beeinträchtigen, aus den Abendstunden in den Nachmittag verlegt (Spielplan bereits entsprechend geändert). Die Teams dürfen wegen der in der Hitze deutlich gestiegenen Belastung nun 18 statt 16 Spieler pro Partie einsetzen.
Weise sieht noch einige seiner Spieler nach der Hallensaison deutlich unter dem gewohnten Leistungsniveau. Die mangelnde Chancenverwertung, schwache Strafecken (mit Christopher Zeller und Florian Keller sind zwei Hauptschützen verletzungsbedingt nicht dabei), eine ungenügende Strafeckenabwehr sowie die Kontersicherung benannte der Bundestrainer als Kritikpunkte. Dabei hatte sein Team schon ganz früh geführt, als Philip Witte in der dritten Minute einen Konter zum 1:0 abschloss. Doch die Spanier holten sich noch vor der Pause selbst die Führung. Erst verwandelte Spezialist Xavier Ribas eine Strafecke auf der Schlägerseite von Keeper Ulrich Bubolz. Dann war es Superstar Santiago Freixa, der nur zwei Minuten später am Kreisrand auftauchte und Bubolz mit einem Schuss ins lange Eck keine Chance ließ.
Nach der Pause drehte das deutsche Team auf. Eine unschöne Szene gab es dann in der 45. Minute. Bei einer umstrittenen Szene baute sich Tibor Weißenborn vor Sergi Enrique auf. Der Spanier ließ sich zu einem Kopfstoß hinreißen und sah dafür die Rote Karte. Weißenborn konnte nach kurzer Behandlung (Nasenbein nicht gebrochen) weiter spielen. Kurz darauf konnte Timo Weß – wie schon beim 1:1 gegen Australien – von links eine Strafeckenablage zum 2:2 verwerten. Nun drückte das deutsche Team in Überzahl auch auf den Siegtreffer. Doch es kam anders. In der letzten Spielminute brachte ein Fehler in der Abwehr (O-Ton Weise: „Eine extrem blöde Aktion in der Endphase“) Spanien noch die fünfte Strafecke des Spiels ein. Und die verwandelte Santi Freixa zum etwas schmeichelhaften 3:2-Siegtreffer.
Tore im Überblick:
0:1 Philip Witte (3.)
1:1 Xavier Ribas (KE, 23.)
2:1 Santiago Freixa (25.)
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2:2 Timo Weß (KE, 51.)
3:2 Santiago Freixa (KE, 70.)
Strafecken:
GER 7 (1 Tor) / ESP 5 (2 Tore)
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