U21-Damen starten mit wichtigem Sieg in die WM
Montag, 3. August in Boston: Argentinien – Deutschland 1:2 (0:0)
Die deutschen Juniorinnen sind mit einem hart erarbeiteten aber am Ende verdienten 1:0-Sieg in die U21-Weltmeisterschaft in Boston gestartet. Im Auftaktmatch der WM kämpfte das Team von Bundestrainer Marc Herbert den Mitfavoriten um Platz eins in Vorrundengruppe B durch eine deutliche Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit nieder. Um 9.00 Uhr morgens Ortszeit war die Mannschaft ängstlich in diese wichtige Partie gestartet. Erst die späten Tore von Lisa Hahn und Celine Wilde brachten den Europameister auf die Erfolgsspur. Nächster Gegner am Mittwoch ist nun Südafrika.
„Man hat den Mädels angemerkt, dass sie sich zu Beginn des Drucks extrem bewusst waren und sich davon auch nicht losmachen konnten. Das war eine rein mentale Geschichte“, analysierte Herbert. „In der Pause haben wir uns noch einmal klar gemacht, was wir uns vorgenommen hatten. Danach haben wir viel mutiger das Tempo erhöht und konsequenter nach vorn nachgeschoben, dadurch keine Lücken mehr entstehen lassen.“ Teammanagerin Nina Lemmen ergänzte: „In der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft den Argentinierinnen richtig den Schneid abgekauft!“
Vielleicht lag es auch an der 0:1-Niederlage am Donnerstag im ersten Trainingsmatch in Boston gegen Argentinien, dass die jungen Deutschen sich ihrer Favoritenrolle gegen den Südamerika-Meister nicht mehr sicher waren. Auf jeden Fall gehörte die erste Halbzeit eher den Argentinierinnen, die deutlich häufiger im deutschen Kreis auftauchten und auch gleich vier Ecken hatten. Doch Kim Platten im deutschen Tor erledigte ihre Aufgabe extrem souverän, ließ kaum mal richtig Gefahr aufkommen, sondern entschärfte viele Angriffe ganz ruhig.
Erst kurz vor der Pause zeigten auch die Deutschen mal, wie gefährlich diese Mannschaft ist. Da wurden erst zwei Flankenbälle vor Tor – einmal freistehend am Pfosten – knapp verpasst. Und 40 Sekunden vor der Pause verzog Lisa Hahn eine Argentinische Rückhand nur ganz knapp am linken Pfosten vorbei. Wie verwandelt kam das Team nach der klaren Halbzeitansprache, in der der Trainer noch einmal klar gemacht hatte, warum man bei der WM sei und was die Ziele seien, aus der Pause. Die ruhenden Bälle wurden deutlich schneller ausgeführt und – hatte man sich vorher von der mit vielen versuchten technischen Kabinettstückchen gespickten argentinischen Spielweise etwas anstecken lassen – so wurde nun viel klarer und einfacher gespielt.
Die Folge waren brandgefährliche Chancen durch Hahn und Celine Wilde nach dem Wechsel. Nach einer knappen Viertelstunde spielte schließlich Pia Grambusch einen traumhaften langen Pass auf Hahn in die Spitze, die die Kugel aufnahm und zum 0:1 (50.) vollstreckte. Das Tor raubte den Argentinierinnen sichtlich die Zuversicht. In der 55. Minute setzte Inga Stöckel eine Argentinische Rückhand nur ganz knapp am Tor vorbei. Die Vorentscheidung gelang Celine Wilde, die ebenfalls mit einem flachen Rückhandschuss in der 59. Minute das 0:2 machte.
Nina Lemmen: „Danach haben wir uns nur selbst noch einmal wieder in Schwulitäten gebracht.“ Als Lisa Hahn in der 68. Minute wegen zu frühen Herauslaufens bei einer Strafecke die Gelbe Karte sah („Ohne irgendeine Vorankündigung“, wie Lemmen leicht verärgert kommentierte), nutzte im Anschluss Argentinien eine Unsortiertheit der Deutschen bei einer Langen Ecke, als Delfina Merino frei zum Schuss kam und noch auf 1:2 verkürzte. Letztlich war das aber nur noch eine Ergebniskorrektur, zumal sich die Argentinierinnen in den letzten drei Minuten noch ihre zweite und dritte Zeitstrafe abholten, sodass eine Schlussoffensive ausblieb.
Tore:
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0:1 Lisa Hahn (50.)
0:2 Celine Wilde (59.)
1:2 Delfina Merino (68.)
Strafecken:
ARG 7 (kein Tor) / GER 1 (kein Tor)
Zeitstrafen:
GER 1 (Hahn, 68.) / Argentinien 3 (Cavallero, 50., Calvete, 67., Lozzia, 70.)
Schiedsrichter:
Nor Pisa Hassan (MAS) / Frances Block (ENG)
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