Zweiter Sieg im zweiten WM-Spiel
Mittwoch, 5. August, in Boston: Deutschland - Südafrika 4:2 (2:1)
Deutschlands Juniorinnen haben bei der Weltmeisterschaft in Boston auch ihr zweites Vorrundenspiel gewonnen und damit vorzeitig den Einzug in die Zwischenrunde (erreichen die drei Ersten der Vierergruppe) klar gemacht. Wichtig war, dass erneut drei Zähler eingefahren wurden, denn in die Sechser-Zwischenrunde gemeinsam mit den drei Ersten der Gruppe C werden die Punkte aus der Vorrunde mitgenommen. Für die DHB-Auswahl trafen Celine Wilde (2), Pia Grambusch und Hannah Pehle. Das letzte Vorrundenmatch ist nun am Donnerstagabend um 18.45 Uhr deutscher Zeit gegen Litauen, das heute gegen Argentinien 0:4 (0:1) unterlag und noch ohne Punktgewinn ist.
Bundestrainer Marc Herbert meinte in der Pressekonferenz: „Im zweiten Spiel der zweite Sieg – das ist ein wunderbarer Start in diese Weltmeisterschaft. Mich ärgert aber, dass wir in der zweiten Halbzeit nicht noch vier, fünf Tore mehr gemacht haben. Letztlich kann später in der Zwischenrunde das Torverhältnis mit entscheidend sein. Es war heute wieder ein Spannungsabfall merkbar, gegen den wir in der Vorrunde eigentlich Mechanismen entwickelt haben, die aber noch nicht zu greifen scheinen.“
Gleich in der vierten Minute hatte das deutsche Team die erste Großchance, durch Innenverteidigerin Pia Grambusch, die sich im südafrikanischen Kreis durchgetankt hatte und nur knapp am langen Pfosten vorbei schoss. Eine Minute später gab es schon die ersten beiden Ecken, von denen die erste gehalten wurde, die zweite setzte Eva Frank über die Latte. Erst in der 18. Minute konnte Pia Grambusch die vierte Strafecke mit einem platzierten Schlag in die Ecke zum 1:0 nutzen.
Danach erste Unkonzentriertheiten beim deutschen Team. Bei einer Situation im Kreis spielte eine Südafrikanerin halbhoch durch fünf Gegnerinnen durch. Die Deutschen hörten auf zu spielen und warteten auf den Pfiff, der aber ausblieb. So konnte Kerry Pearton zum 1:1 (20.) abstauben. Kurz darauf hatten die Südafrikanerinnen ihre erste Ecke, die Kim Platten aber sicher hielt. Deutschland jetzt wieder klar bestimmend. Zwei hochkarätige Chancen blieben ungenutzt. Dann die zweite Ecke des Afrikameisters, die Platten aber erneut hielt.
In der 29. bis 33. Minute bekamen die Europameisterinnen dann ihre Ecken fünf bis sieben – aber die waren heute insgesamt nicht zwingend genug in der Ausführung. Erst Hannah Pehle machte 20 Sekunden vor dem Halbzeitpfiff noch das erlösende 2:1, als sie sich in einen Querball hinein warf und traf. Teammanagerin Nina Lemmen: „In der Pause wurden die Mädels dann noch mal daran erinnert, dass sie nicht so kompliziert spielen sollen. Wir hatten die Südafrikanerinnen, die sichtlich großen Respekt vor uns hatten, kaum vor Probleme gestellt.“
Es schien danach besser zu laufen. Celine Wilde machte nach nicht einmal einer Minute in Halbzeit zwei das 3:1, indem sie sich von außen in den Kreis spielte, noch eine Verteidigerin aussteigen ließ und auch die Keeperin bezwang. Pech bei Ecke Nummer acht, die unglücklich ausgeführt war, dann aber von Lisa Hahn im Nachschuss doch noch volley auf das Tor gebracht werden konnte. Da bekam aber eine Abwehrspielerin für ihre bereits geschlagene Keeperin noch den Schläger an den Ball.
Pehle hätte im Eins-gegen-Eins gegen die Keeperin schon das 4:1 machen müssen. Das erledigte aber wieder Wilde in der 43. Minute, als Eva Frank schön vorbereitete und die Klipperanerin am langen Pfosten genau richtig stand. Nur drei Minuten später allerdings sah die deutsche Eckenabwehr nicht gut aus, als die Südafrikanerinnen eine Standardsituation schön zu Ende spielten und durch Nicole Kemp das 4:2 machten.
Eine Knieverletzung von Nicole Pahl und eine Knöchelverletzung von Celine Wilde, die umknickte, ließen das deutsche Team danach fast völlig die Linie verlieren (beide angeschlagen, Einsatz morgen ungewiss). Obwohl Südafrika absolut harmlos blieb, konnten die deutschen ein halbes Dutzend klarster Chancen nicht nutzen, um den Stand nach oben zu schrauben. Eva Frank verschoss in der 66. Minute sogar noch einen Siebenmeter, so dass es letztlich beim 4:2 blieb.
Tore:
1:0 Pia Grambusch (KE, 18)
1:1 Kerry Pearton (20.)
2:1 Hannah Pehle (35.)
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3:1 Celine Wilde (36.)
4:1 Celine Wilde (43.)
4:2 Nicole Kemp (KE, 46.)
Strafecken:
GER 8 (1 Tor) / RSA 3 (1 Tor)
Siebenmeter:
GER 1 (kein Tor) / RSA -
Schiedsrichter:
Irene Clelland (SCO) / Maritza Perez Castro (URU)
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