Mit höchster Konzentration und viel Geduld ins Endspiel
1:0-Halbfinalsieg gegen Belgien nach Eckentor von Kristina Hillmann
Die deutschen Mädchen stehen in Nivelles nach einem 1:0-Halbfinalsieg (0:0) gegen Gastgeber Belgien im Endspiel der U18-Europameisterschaft. Mannschaftskapitänin Kristina Hillmann schoss am Freitagmittag nach einer Strafecke in der 54. Minute das Tor des Tages. „Es war ein verdienter, aber auch hart erkämpfter Sieg für uns, weil wir bei aller Überlegenheit immer auf der Hut vor den belgischen Kontern sein mussten“, meinte Teammanagerin Michaela Scheibe. Gegen wen die Mannschaft von Bundestrainerin Lisa Jacobi morgen um 15.15 Uhr im Finale antreten wird, stellt sich im zweiten Halbfinale (seit 13.45 Uhr) zwischen Holland und Titelverteidiger England heraus.
Die deutsche Mannschaft ging sehr konzentriert in das Halbfinale und bekam das Spiel durch viel Ballbesitz bald in den Griff. Gegen die spielerische Überlegenheit des Favoriten war Belgien offenbar von Anfang an darauf bedacht, hinten die Null zu halten und vorne auf Kontergelegenheiten zu hoffen. Die ließ das deutsche Team jedoch nur höchst selten zu. Torhüterin Friederike Schreiter musste in den ganzen 70 Minuten keine einzige gefährliche Feldchance des Gegners zunichte machen und auch nur bei einer von zwei belgischen Strafecken eingreifen. Auf der anderen Seite wurde es der deutschen Offensive alles andere als leicht gemacht, gegen teilweise komplett hinter der eigenen Viertellinie stehenden Belgierinnen den Ball aussichtsreich in den Schusskreis zu bringen und dort etwas daraus zu machen. „Wir waren heute nicht so effektiv im Kreis wie sonst“, mussten Jacobi und Scheibe auf der Bank feststellen. Die beste Chance zum Führungstor besaß Marie Mävers, deren argentinische Rückhand den gegnerischen Kasten nur knapp verfehlte (24.). Torlos ging es in die Pause.
In der zweiten Halbzeit stellte sich die DHB-Auswahl geschickter an, den massiven Abwehrriegel des Gegners zu durchbrechen. Doch mehrfach konnte sich die starke belgische Torfrau auszeichnen und das 0:0 bewahren. Die Hoffnung der deutschen Teamleitung auf ein Tor richtete sich immer mehr auf eine Standardsituation. Bei den ersten fünf Strafecken funktionierte bei der Ausführung alles, aber auch mit guten Schüssen, Schlenzern und Stechern war die belgische Torhüterin nicht zu überwinden.
„Vor der sechsten Ecke hat sich die Mannschaft selbst für die Variante zurück auf die Hereingeberin entschieden“, erzählt Michaela Scheibe über die 54. Minute, als endlich der Bann brach. Kapitänin Kristina Hillmann vollendete die letzte deutsche Ecke mit dem 1:0. Diesen knappen Vorsprung brachte die deutsche Mannschaft ziemlich souverän über die restlichen 16 Minuten. „Wir mussten halt immer auf die guten Konteransätze der Belgierinnen Acht geben. Insgesamt war sehr viel Geduld und höchste Konzentration gefragt. Aber das haben die Mädels hingekriegt, und darum stehen sie auch völlig verdient im Endspiel“, so die überglückliche Michaela Scheibe. Kräftig angefeuert wurde die Mannschaft im Übrigen von einer Vielzahl an Eltern und weiteren deutschen Fans. Scheibe: „Da war eine Superstimmung auf der Anlage.“
Nicht zum Einsatz kamen im Halbfinale TW Julia Ciupka und Petra Ankenbrand.
Tor:
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0:1 Kristina Hillmann (E, 54.)
Strafecken:
Belgien 2 (kein Tor) / Deutschland 6 (ein Tor)
Gelb:
Marilena Krauß (15./absichtlicher hoher Stock)
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