Trotz einer starken Leistung hat die Weibliche U18 des DHB das Finale des Turniers in Leusden verpasst. Gegen Gastgeber Niederlande wurde am Sonntag 2:2 (0:0) gespielt. Das Unentschieden reichte nicht, denn England hatte zuvor einen hohen 6:2-Sieg gegen Spanien erzielt und sein Torverhältnis entscheidend verbessert, so dass die deutsche Mannschaft vor ihrer Partie wusste, dass nur ein Sieg über die Holländerinnen für den Endspieleinzug reichen würde.
In einer weitgehend ausgeglichenen ersten Halbzeit erspielten sich die Holländerinnen nach einer Viertelstunde eine leichte Überlegenheit, doch das sehr engagiert auftretende deutsche Team konnte sich wieder vom Druck befreien. Glück hatten die Deutschen, als Rebecca Grote in der 29. Minute eine gegnerische Strafecke auf der Linie mit dem Stock parieren konnte. Bei der einzigen deutschen Ecke im ersten Durchgang verunglückte die geplante Kombinationsvariante (32.). Torlos ging es in die Halbzeitpause.
Gleich nach dem Seitenwechsel hatte die DHB-Auswahl Glück, als bei zwei Strafecken der Holländerinnen das 0:1 in der Luft lag. Der erste Versuch ging an den Pfosten, die nächste Ecke entschärfte Torhüterin Johanna Sieger sensationell (39.). Dann wendete sich in der sehr emotional von beiden Seiten geführten Partie langsam, aber sicher das Blatt. Deutschland erarbeitete sich mehr Feldanteile. Die Belohnung folgte schon bald, als Lena Langer bei einem Schnellangriff schön auf Jessica Reimann durchsteckte, die argentinisch im Fallen für das 1:0 sorgte (41.). Mit der Führung gewann die Truppe von Trainer Valentin Altenburg zunehmend an Selbstvertrauen, man diktierte nun klar das Geschehen – bis zur sehr umstrittenen Entscheidung der Schiedsrichterinnen, die Hanna Schniewind für ein taktisches Foul für zehn Minuten auf die Strafbank schickten. „Diese Karte haben wir überhaupt nicht verstanden, denn wir hatten in dieser Szene sogar den Ball“, wunderte sich nicht nur Teammanagerin Michaela Scheibe. In Unterzahl holte sich die deutsche Mannschaft zwar zunächst ihre zweite Ecke heraus (abgelaufen), doch dann folgten auf der anderen Seite zwei Ecken, die jeweils im Nachschuss von den Holländerinnen verwandelt werden konnten.
Nach dem 1:2 setzte Deutschland alles auf eine Karte, erhöhte konsequent das Risiko. Das Pressing zahlte sich schon bald aus, als Sophia Willig mit einem „Granatenflachschuss ins lange Eck“ (Scheibe) aus halbrechter Position für den Ausgleich sorgte (59.). Trotz ungebremsten Sturmlaufs gelang der Siegtreffer aber nicht mehr.
Nicht eingesetzt wurden TW Lisa Schneider und Lotte Kanz.
„Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, die super gespielt und gekämpft hat. Ich habe uns stärker als die Holländerinnen gesehen, doch heute haben die Schiedsrichterinnen die Entscheidung herbeigeführt“, hatte Valentin Altenburg nach Spielende vor allem einen „dicken Hals“ auf die Unparteiischen, die besonders mit der sehr harten Zeitstrafe den Unmut des deutschen Lagers heraufbeschworen.
Am Montag spielt Deutschland im Spiel um Platz 3 gegen Spanien (11.15 Uhr), das Finale bestreiten Niederlande und England.
Tore:
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0:1 Jessica Reimann (41.)
1:1 Mathilde Hoting (E, 49.)
2:1 Valeria Magis (E, 56.)
2:2 Sophia Willig (59.)
E: 7 (2) / 2 (0)
Gelb: 0 / 1
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