Aufholjagd bis zum Turniersieg
4-Nationen-Turnier in Nottingham (ENG), Finale: Deutschland - GB 3:2 (2:2, 0:2) n.G.G.
17.07.2010 - Die deutschen Herren haben das Vier-Nationen-Turnier in Nottingham gewonnen. Im Endspiel schlugen sie am Samstagabend Gastgeber Großbritannien mit 3:2 (2:2, 0:2) nach Golden Goal. Durch Barry Middleton (10.) und James Tindall (KE, 15.) hatten die Briten bereits 2:0 geführt, ehe Vizeweltmeister Deutschland nach der Halbzeitpause zur Aufholjagd ansetzte und zunächst durch Linus Butt (KE, 44.), und Martin Zwicker (63.) das 2:2 und damit die Verlängerung erreichte. Dort verwandelte Jan Marco Montag (77.) in der letzten Minute der ersten Nachspielhälfte eine Strafecke zum Siegtreffer.
„Heute hat das Ergebnis zwar gestimmt, aber die Leistung nicht. Großbritannien hat uns in der ersten Halbzeit regelrecht vorgeführt, und wir waren phasenweise nicht voll auf der Höhe. Wir müssen jetzt in Ruhe analysieren, warum wir heute so viele Chancen zugelassen haben“, berichtete Bundestrainer Markus Weise im Anschluss an die Partie. „Insgesamt bin ich mit der Turnierleistung aber zufrieden. Das war ein guter Test für die bevorstehende Champions Trophy.“
In der ersten Halbzeit sahen die Zuschauer im englischen Nottingham eine von den Gastgebern ganz deutlich bestimmte Begegnung. Bereits in der fünften Minute gab es die erste Strafecke für Großbritannien, die jedoch nicht den Weg ins Ziel fand. Die deutschen Herren kamen nicht gut ins Spiel und mussten sich pausenlos den ständigen Angriffsbemühungen der Briten erwehren. Nachdem Großbritanniens Keeper James Fair lediglich ein Mal durch die deutsche Offensive geprüft wurde (4.), hatte Max Weinhold im deutschen Kasten da einiges mehr zu tun. In der neunten Minute verpasste es Großbritanniens Richard Alexander, seine Mannschaft in Führung zu bringen. Doch schon eine Minute später gelang es den Gastgebern, einen Ballverlust der deutschen Abwehr auszunutzen und mit 1:0 in Front zu gehen. Barry Middleton war es, der DHB-Keeper Max Weinhold mit einem sehenswerten Chip überwand. Der Führungstreffer schien das Selbstbewusstsein der Gastgeber weiter zu stärken, denn sie drehten jetzt enorm auf und bauten die Führung durch James Tindall auf 2:0 aus (15.). Der 27-Jährige schob die Kugel bei einer Strafeckenvariante von links durch die Beine von Torhüter Max Weinhold und bescherte seiner Mannschaft damit eine komfortable 2-Tore-Führung.
Die deutsche Auswahl war nun zusehends bemüht, selbst Offensivakzente zu setzen. Doch so wirklich gefährlich tauchten die deutschen Stürmer nicht vor dem gegnerischen Tor auf. Zwar gelang den Gastgebern in den ersten 35 Minuten kein weiterer Treffer, aber sie waren dem dritten Tor näher als die deutschen Herren dem Anschlusstreffer.
Die Halbzeitansprache des Bundestrainers schien die DHB-Auswahl endlich wachgerüttelt zu haben, denn die Mannschaft um Kapitän Max Müller kam deutlich besser aus der Kabine. Man merkte den deutschen Herren endlich an, dass sie das Spiel nicht so einfach aus der Hand geben wollten. Die Folge: In der 40. Minute bekam die deutsche Mannschaft eine Ecke zugesprochen, die allerdings vergeben wurde. Doch schon vier Minuten später machte es Linus Butt besser, der bei einer weiteren Ecke den Nachschuss im Tor der Gastgeber unterbrachte und sein Team auf 1:2 heranbrachte. Anschließend entwickelte sich eine ausgeglichene Partie mit Chancen auf beiden Seiten, wobei die Gastgeber noch immer leichte spielerische Vorteile hatten. Doch die deutschen Herren waren jetzt wieder im Spiel und kamen dann auch in der 63. Minute durch Martin Zwicker zum Ausgleich.
Zuvor hatte die DHB-Auswahl noch einige Chancen der Gastgeber abwehren müssen und konnte von Glück reden, nicht weiter in Rückstand geraten zu sein. Da jedoch keinem der beiden Teams mehr ein Treffer bis zur 70. Minute gelingen wollte, sollte die Entscheidung erst in der Verlängerung per Golden Goal fallen. Nachdem Max Weinhold seine Mannschaft immer wieder mit sehenswerten Paraden im Spiel hielt, bekamen die deutschen Herren in der 75. Minute eine Strafecke zugesprochen, die von Jan-Marco Montag zwar nicht im Gehäuse der Briten untergebracht werden konnte, aber zumindest eine weitere Ecke zur Folge hatte. Diese verwandelte er dann zum viel umjubelten 3:2-Endstand und bescherte damit seiner Mannschaft den Turniersieg.
Statistik:
0:1 Barry Middleton (10.)
0:2 James Tindall (KE, 15.)
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1:2 Linus Butt (KE, 44.)
2:2 Martin Zwicker (63.)
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3:2 Jan-Marco Montag (KE, 77.)
Ecken:
GER 4 (2 Tor) / GBR 5 (1 Tor)
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